Guten Morgen,
nach dieser freundlichen Einladung von limes11 habe ich mich jetzt doch entschlossen, meinen OSM-Account für dieses Forum zu aktivieren. Kurz zu mir: ich bin seit über 10 Jahren in OSM aktiv, nutze zur Pflege ausschließlich JOSM. Kommentare zu meinen OSM-Änderungssätzen kamen mit Ausnahme zweier Themen selten vor, eine dieser Ausnahmen wird offensichtlich seit Anfang März 2023 hier diskutiert. Bisher mein Fenster: Wird ein Kommentar zu einem meiner Änderungssätze abgefasst, bekomme ich über einen geschäftlich genutzten Mail-Server zeitversetzt eine Mail, so auch heute nach Dienstbeginn von limes11. Insofern ist die mir vor rd. 4 Wochen „aufgebrummte“ Sperre aus heiterem Himmel auf mich eingeprasselt.
Zu dem Thema: „landuse“ steht in meinen Augen für eine konkrete Nutzung. Ist landuse als forest definiert, müssen logischerweise auf der Fläche Bäume wachsen. Das gilt gleichermaßen für vineyard, orchard und alles andere, was über den Key „landuse“ definiert werden kann. Es kann dann nicht sein, dass landuse-Flächen Parzellen überlappen, die eindeutig einer anderen Nutzung, die z.B. als Straßen, Wege, Entwässerungsgräben unterliegen. In meinen Augen wäre es allenfalls zulässig, dass nicht-öffentlich zugängliche Wege-Parzellen, die ausschließlich zur Bewirtschaftung benachbarter landuse-Flächen genutzt werden, diesen landuse-Flächen zugeschlagen werden können. Okay, das ist extrem pingelig gesehen und wohl in OSM niemals vollständig umsetzbar, sollte (müsste?) aber aus „kartographischer“ Hinsicht die Messlatte sein.
Es kommt ein anderer Aspekt hinzu: Gerade landwirtschaftlich genutzte „landuse“-Flächen sind nicht dauerhaft immer der gleichen Nutzung unterworfen. Das kann man vielfach in den Weinbau/Obstanbau-Regionen erkennen. Dann fällt einem alles, was als überlappende Groß-Fläche vor Jahren einmal in OSM erfasst wurde, früher oder später auf die Füße, nur weil mittendrin z.B. aus orchard ein farmyard wurde. Die dann notwendigen Verrenkungen sind besonders bei Multipolygon-Konstrukten zu sehen. Ich bin davon überzeugt, dass landuse-Flächen generell möglichst einfach und klein gehalten werden sollten. Nur so ist die notwendige Fexibilität zur späteren Pflege gegeben, die kleiner gewordenen Flächen bleiben immer noch deutlichst > 100 m², also weit von dem entfernt, was ich unter Micro-Mapping verstehen würde.
Und dann noch dies: Neben einigen anderen Mappern, arbeite ich an den landuse-Flächen vineyard, orchard und forest intensiv seit mehreren Jahren. Es hat sich dafür bisher niemand interessiert, bzw. daran gestoßen. Jetzt am Beispiel Bad Neuenahr entzündet sich diese Debatte.
Zu guter Letzt: Wer kann sich in Hinblick auf OSM ernsthaft daran stören, dass Flächennutzungen präzisiert, Überlappungen reduziert werden? Entsteht für das Projekt OSM ein Schaden, wenn aus einer einzelnen großen Fläche landuse=vineyard mehrere kleinere Einzelflächen werden (außer, dass vielleicht ein paar KB zusätzlicher Datenbank-Speicherplatz benötigt wird)?
Edit, ach ja: Dieser Thread ist noch mit “vandalism” und “flusi-mapping” getaggt. Das macht es mir schon schwer, mich hier zu beteiligen.
Gruß - Michael