Ich stimme der hier mehrfach wiederholten Feststellung, dass nur solche Objekte, die einen Namen im real life haben, auch in OSM einen Namen erhalten sollten. Das “name” tag gehört sicher zu den am meisten missbrauchten in OSM, wie diverse hier im Forum geführten Diskussionen zeigen.
Im Hinblick auf die hier diskutierten Friedhöfe bin ich allerdings der Meinung, dass es kaum einen Friedhof in Deutschland gibt, der keinen Namen hat, auch wenn er vielleicht nicht immer auf einem Schild am Eingang des Friedhofes steht. Beispiel Friedhof Kell aus Beitrag #22 von Norman Spirit. Kell ist ein Ortsteil von Andernach, bestehend aus den Orten Andernach, Kell, Eich, Miesenheim und Namedy. Jeder dieser Ortsteile hat einen Friedhof, und wenn man dort von dem Friedhof im Ortsteil Kell spricht, wird niemand sagen “Auf dem Friedhof”, sondern “Auf dem Friedhof Kell”. Auch wenn man im Internet sucht, findet man diverse Bezüge auf den “Friedhof Kell” oder “Friedhof in Kell”.
Weiteres Beispiel hier aus dem Umfeld: Die Gemeinde Wildeck, bestehend aus Bosserode, Hönebach, Rasdorf, Obersuhl und Richelsdorf. Es gibt eine gemeinsame Friedhofsordnung, in der die zugehörigen Friedhöfe namentlich aufgelistet sind, und zwar als Friedhof Hönebach, Friedhof Obersuhl usw.
Man kann natürlich hier wieder argumentieren, dass es dabei ja nicht um Namen geht, sondern lediglich um Beschreibungen der Lokalität, aber wenn man in Wildeck über einen bestimmten Friedhof spricht, wird man diesen unmissverständlich als “Friedhof xyz” bezeichnen. Das entspricht dann durchaus dem Gedanken einer Namensgebung. Auch wenn hier eine (für OSM ja nicht ungewöhnliche) Unschärfe existiert, halte ich einen Name-Tag wie “Friedhof Kell” oder “Friedhof Hönebach” daher durchaus für akzeptabel.