Ich wollte gerade eine Brücke wegen Bauarbeiten schließen und stieß bei der Objektabfrage als erstes auf eine Brücke neben meiner Brücke:
Es handelt sich aber um eine Schilderbrücke, die mit bridge=yes getaggt worden ist.
Vom Wiki und von meinem Sprachgefühl würde ich sagen, das ist falsch. Aber nach Overpass sind ca. 30 Prozent dieser Schilderbrücken mit bridge=yes getaggt.
Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass das englische gantry im Deutschen als eine Art “Brücke” genannt wird (z.B. Schilder- oder Signalbrücke), wodurch einige eben auf die Idee gekommen sind, zusammen mit dem layer=1, dass da eigentlich auch bridge=yes hinzugegehört.
Auffällig ist, dass diese Kombination ausschließlich in Deutschland und nur vereinzelt in anderen Ländern vorkommt (das einzige vermehrte Aufkommen außerhalb ist in der deutschsprachigen Nordschweiz und selbst wenn, ist dies weniger so weit verbreitet als in Deutschland), was meine Vermutung auch so bestätigt.
Hat weder Leitern noch Geländer, überspannt aber auch eine deutsche Straße.
Wäre doch praktisch zu wissen, ob es sich lohnt zur nächsten Schilderbrücke zu laufen, wenn man auf der linken Autobahnspur eine Panne oder einen Unfall hatte
Ob bridge=yes überall mit diesem Hintergedanken gesetzt wurde, ist eine andere Frage. Da die Abdeckung mit Straßenfotos auf den Autobahnen ja ziemlich gut ist: Wir wäre es mit einem mapillary-challenge?
Die wird sich hinter dem Mast befinden, so wie hier: Mapillary. Allerdings glaube ich kaum, dass man als Otto-Normal-Mensch die Schilderbrücken einfach nutzen kann, um die Straßenseite zu wechseln. Da wird es irgendeine Art von Blockierung geben (Schloss, Tür o.ä.).
Da hast Du nicht unrecht, wobei auch die mit Laufsteg und Geländer ausgestatteten Schilderbrücken abgesperrt und für nicht autorisierte Personen legal nicht zugänglich sind. Darüber hinaus nutzt Dir diese “Brücke” auch herzlich wenig, wenn die Leiter nur einseitig vorhanden ist und die “Brücke” auf dem Mittelstreifen leiterlos endet.
Die Information ist für den öffentlichen Verkehr daher irrelevant, außer natürlich für Grafitti"künstler", die die Laufstege gerne nutzen, um die Rückseiten der Beschilderung zu beschmieren, wie zum Beispiel hier.
Aber da wir uns die Relevanzfrage nicht stellen, könnte man die Schilderbrücken durchaus aufteilen in solche mit oder ohne Laufsteg. Ob das “bridge” Tag dafür das richtige ist, will ich nicht beurteilen.
Zugegebenermaßen hatte erst die 5. Schilderbrücke mit bridge=yes Laufsteg und Geländer plus 2 Leitern. Also aus dem aktuellen bridge=yes lässt sich wohl nichts ableiten. Vielleicht setzen das auch manche zur Unterscheidung von Kragarm und Brücke mit Fixierung auf beiden Seiten.
Die Mittelstreifenseite scheint mir auf dem Foto nicht wirklich abgesperrt, was ich für Notfälle sinnvoll erachte. Mit der Thematik kenne ich mich aber nicht aus und habe bei kurzer Suche dazu auch nichts gefunden.
Wenn das als Notfall-Fluchtweg gedacht sein sollte, wäre da in der Betonmauer eine Treppe eingelassen. Ist aber nicht. Und die ca. 1,20 hohe Mauer zu erklimmen, dürfte für viele bereits ein schwer überwindbares Hindernis darstellen. Des weiteren ist der Aufstieg über eine auf den ersten 3 Metern ungesicherte, senkrechte Leiter mit diesen großen Trittabständen für den normalen Wohlstandsbürger viel zu gefährlich. Und last not least: was nutzt ein einziger Notfall-Fluchtweg mit Einstieg auf dem Mittelstreifen auf einer Strecke von zig Kilometern, wo kein weiterer zu finden ist?!? Das Teil ist nie und nimmer als Fluchtweg vorgesehen, kann m.E. nur einem anderen Zweck dienen.
Mit selber ist so eine Schilderbrücke mit Ausstieg auf den Mittelstreifen übrigens noch nie bewusst aufgefallen. Keine Ahnung, wie viele es davon überhaupt gibt.
Ich bleibe also vorerst mal bei meiner Meinung. Das bridge=yes bringt keinerlei Mehrwert, wenn nicht zumindest klar definiert ist, wofür es überhaupt steht.