Ich habe das so verstanden:
Die Wasserfläche wird mit
natural=water
water=canal
getaggt und da hat das abandoned nichts verloren (darauf hat sich in der Diskussionen um die Flächen deine Argumentation bezogen, das hat mich überzeugt und es ist eingearbeitet)
Für die “Wasserstraße Kanal” muss man irgendwie einen Unterschied zu einem genutzen, befahrbaren Kanal machen. Ich finde, überspitzt formuliert, es ist eine gestückelte längliche Wasserfläche, die mal ein Kanal war, aber in Bezug auf die Funktion eines Kanals ist sie aufgegeben worden. Es findet, bis auf die zwei Mini-Treidel-Strecken (die ich auch ohne Präfix taggen würde), keinerlei Schiffsverkehr statt.
Seit den 40er Jahren ist er als Kanal immer mehr verfallen, man kann ihn inzwischen auch als Abfolge von Fischteichen zu sehen.
Wenn ich das Lebenszyklus-Präfix verwende kommt abandoned oder disused in Frage. Disused heißt, die Strecke könnte wieder in Betrieb genommen werden, das ist bei der aktuellen Situation unmöglich (und wird auch nicht mehr notwendig werden, wegen dem Main-Donau-Kanal), darum bin ich gedanklich bei abandoned.
Beide Elemente (Wasserfläche und Wasserweg) ohne Präfix als Kanal zu taggen, reflektiert nicht, dass die Funktion des Kanals weg ist. Und das nicht nur zeitweise, sondern für immer.
Jetzt habe ich gerade noch mal nachgelesen, du hast noch was:usage=transportation ins Spiel gebracht:
das hatte ich in der Zwischenzeit wieder vergessen, sorry, einfach zu komplex um alles im Blick zu behalten.
Das kann ich mir als Lösung auch vorstellen. Die Kombi wäre für W1 dann:
waterway=canal
was:usage=transportation
?
Finde ich nicht so deutlich, wie abandoned:waterway=canal, weil auch ein Kanal, der durchgängig mit Freizeitbootsverkehr schiffbar ist aber nicht mehr für Gütertransport genutzt wird, könnte so getaggt sein. Oder?
Noch zu Nebenaspekten:
Er wird offensichtlich vom Wasser-und Schiffahrtsamt weiterhin unterhalten und ist nicht dem Verfall preisgegeben. Sogar gemappte Röhrichtbestände scheinen zwischenzeitlich entfernt zu sein.
Bis 1950 war er noch unter Verwaltung der “Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes”, dann wurde er offiziell stillgelegt, ging an Bayern und wurde den Wasserwirtschaftsämtern der Regierungsbezirke übertragen. ich finde das stützt eher die Argumentation, dass es eine aufgegeben Wasserstraße ist.
Die Röhrichtbestände werden jährlich geschnitten und wachsen im Frühjahr nach. An einigen Stellen werden sie zurückgedrängt, insgesamt aber als Biotope eher gefördert.
@Mammi71 , ich will dich nicht nerven und bin froh um deine engagierten und differenzierten Antworten. Ich gebe nur nicht gerne nach, wenn ich es noch nicht verstanden habe.