Löschen von Wegen westlich vom Ammersee

Westlich vom Ammersee wurden Wege gelöscht, die teilweise im Luftbild sichtbar sind und sich auch in der Strava Heatmap abzeichnen.
Ich habe ein Changeset (von Hubert Wendler) revertiert und die Antwort erhalten dass sie (angeblich Jäger/Grundstückseigentümer) dort “OSM Einträge jeglicher Art sperren lassen” wollen:

Ein weiterer neuer Mapper löscht dort auch gerade sichtbare Wege:

Möchte sich jemand der Sache annehmen und mit denen diskutieren?
Leider ist das nicht ganz mein Heimatgebiet.

Gruß Martin

wenn es, wie es im CS Kommentar beschrieben wird, wirklich um Rückegassen handelt, haben diese m.M.n. wirklich nichts in OSM zu suchen. Klar sieht man die Spuren schwerer Maschinen oft noch Jahre, aber Wege sind das keine.

bei vielen Wegen hier, die quasi in Sackgassen enden und smoothness very bad haben, liegt es sehr nahe, dass es Rückegassen sind. Bei manchen passt das aber mit grade 2 und surface gravel nicht zusammen.

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Ich habe es mit einer sachlichen Argumentation versucht, dass die Wege als Orientierung in der Datenbank belassen werden, aber als Privat eingestuft werden. Warten wir auf seine Antwort.

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wenn es, wie es im CS Kommentar beschrieben wird, wirklich um Rückegassen handelt, haben diese m.M.n. wirklich nichts in OSM zu suchen. Klar sieht man die Spuren schwerer Maschinen oft noch Jahre, aber Wege sind das keine.

Rückegassen sind doch nützliche Informationen, auch wenn die vielleicht nicht zu den offiziellen Wegen zählen ist das für Fußgänger egal, die wissen dann zumindest dass man dort langgehen kann.

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Ich habe es mit einer sachlichen Argumentation versucht, dass die Wege als Orientierung in der Datenbank belassen werden, aber als Privat eingestuft werden.

die Wege sind vielleicht teilweise in Privateigentum, das rechtfertigt aber überhaupt nicht dass sie für privaten Zugang getaggt werden, das ist gesetzlich absichtlich so, dass es nur in bestimmten Ausnahmefällen geht, während allgemein der Zugang zu Wald, Feld- und Flur für jedermann im Bundesrecht garantiert wird, auch abseits von Wegen.

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Ob nach 4 Wochen schon alle OSM-Auswerter diese access-Umstellungen übernommen haben, ist fraglich.

Passt access=no / private überhaupt zusammen mit z.B. foot=yes ?
Ein zufällig ausgewähltes Bsp.

PS:
Wer sagt das die “störenden” Leute die sich dort entlang bewegen alle mit OSM dort hin navigiert werden?

Mir gefällt der Kompromiss mit access=private/no-tags nicht. Wenn ich vor Ort auf so etwas stoße, entferne ich solche Tags, falls keine Begründung erkennbar ist.

Die Aussagen der Jagdpächter stehen im Widerspruch dazu, dass einige der gelöschten highways im Bayernatlas verzeichnet sind. Oder finden sich dort Rückegassen? Die Fahrt über eine grade5, ground, very_horrible-Rückegasse genießen die wenigsten Mountainbiker. Dafür sind die Komponenten zu teuer.

Andererseits wurde das alles von einem einzigen Mapper ergänzt. Gut möglich, dass einige dieser highways besser mit disused/abandoned bezeichnet werden sollte, was das Problem auch lösen würde. (Wirklich relevant sind ja nur die 3 - 4 mit Verbindungscharakter. Die ganzen Sackgassen betritt doch niemand freiwillig.)

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Zumindest aufgelassene Wege in Kernzonen von Nationalparken sind in amtlichen topografischen Karten keine Seltenheit. Das ist also nicht unbedingt ein Indikator dafür, ob es sich (noch) um Wege handelt.

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Einige der Waldwege die $hier bis vor ein paar Jahren noch im offiziellen Stadtplan recht prominent als Track oder Wanderweg eingetragen waren (allerdings ohne Wanderrouten darauf) haben mich mal zu der Frage verleitet was das passende Surface-Tag für “Brombeerranken und Brennnessel” wäre.

Da waren bei uns viele Wege im gedruckten Stadtplan die weder von den Waldbesitzern oder zuständigen Forstbehörden, noch von Wanderern oder Radlern mehr benutzt wurden und dementsprechend von der Natur zurückerobert wurden.

es handelt sich aber hier sicherlich nicht um einen Nationalpark, wenn das ein Jagdrevier ist, oder? Habe jetzt doch mal kurz das Gesetz in Bayern rausgesucht:

Art. 27
Betretungsrecht; Gemeingebrauch an Gewässern

(1) Alle Teile der freien Natur, insbesondere Wald, Bergweide, Fels, Ödungen, Brachflächen, Auen, Uferstreifen und landwirtschaftlich genutzte Flächen, können von jedermann unentgeltlich betreten werden.
(2) 1Das Betretungsrecht umfasst auch die Befugnisse nach Art. 28 und 29. 2Es ist beschränkt durch die allgemeinen Gesetze sowie durch Art. 30 bis 32 dieses Gesetzes.
(3) 1Das Betretungsrecht kann von Grundeigentümern oder sonstigen Berechtigten nur unter den Voraussetzungen des Art. 33 verweigert werden. 2Das Betretungsrecht kann nicht ausgeübt werden, soweit Grundeigentümer oder sonstige Berechtigte das Betreten ihres Grundstücks durch für die Allgemeinheit geltende, deutlich sichtbare Sperren, insbesondere durch Einfriedungen, andere tatsächliche Hindernisse oder Beschilderungen untersagt haben. 3Beschilderungen sind jedoch nur wirksam, wenn sie auf einen gesetzlichen Grund hinweisen, der eine Beschränkung des Betretungsrechts rechtfertigt.
(4) 1Der Gemeingebrauch an Gewässern bestimmt sich nach § 25 des Wasserhaushaltsgesetzes und Art. 18 des Bayerischen Wassergesetzes. 2Der Gemeingebrauch an öffentlichen Straßen bestimmt sich nach Art. 14 des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes sowie § 7 des Bundesfernstraßengesetzes.

Art. 33
Zulässigkeit von Sperren

Grundeigentümer oder sonstige Berechtigte dürfen der Allgemeinheit das Betreten von Grundstücken in der freien Natur durch Sperren im Sinn des Art. 27 Abs. 3 Satz 2 nur unter folgenden Voraussetzungen verwehren:

1.
Sperren können errichtet werden, wenn andernfalls die zulässige Nutzung des Grundstücks nicht unerheblich behindert oder eingeschränkt würde. Das gilt insbesondere, wenn die Beschädigung von Forstkulturen, Sonderkulturen oder sonstigen Nutzpflanzen zu erwarten ist, oder wenn das Grundstück regelmäßig von einer Vielzahl von Personen betreten und dadurch in seinem Ertrag erheblich gemindert oder in unzumutbarer Weise beschädigt oder verunreinigt wird.
2.
Bei Wohngrundstücken ist eine Beschränkung nur für den Wohnbereich zulässig, der sich nach den berechtigten Wohnbedürfnissen und nach den örtlichen Gegebenheiten bestimmt.
3.
Flächen können aus Gründen des Naturschutzes, zur Durchführung von landschaftspflegerischen Vorhaben oder forstwirtschaftlichen Maßnahmen, von Jagden, ferner zur Vorbereitung und Durchführung sportlicher Wettkämpfe in der freien Natur sowie aus anderen zwingenden Gründen des Gemeinwohls **kurzzeitig** gesperrt werden.
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@dieterdreist: bei den gelöschten Wegen geht es aber wohl nicht um das Betretungsrecht, sondern um Radfahrer. Und hier gilt:

Art. 30
Land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen

(2) Das Radfahren, das Fahren mit Krankenfahrstühlen und das Reiten ist im Wald nur auf Straßen und geeigneten Wegen zulässig. Die Vorschriften des Straßen- und Wegerechts und des Straßenverkehrsrechts bleiben unberührt.

Insoweit es sich tatsächlich um Rückegassen handelt (dafür sprechen tags wie smoothness=very_horrible, surface=ground, tracktype=grade5), sind diese keine Wege (vergleichbar: nur weil ein Traktor bei der Feldarbeit Spuren im Feld hinterlässt, sind dies auch keine Wege), daher auch meine Meinung, diese gar nicht zu erfassen. Und wenn man die Forensuche bemüht, sind noch mehr Mapper dieser Auffassung.

Was mich stört:

  • bei den gelöschten Wegen sind welche dabei, die im BayernAtlas verzeichnet sind. Beabsichtigt Herrn Wendlerr, gegen das Bayrische Staatsministerium der Finanzen und für die Heimat vorzugehen?
  • bei den gelöschten Wegen sind welche dabei mit surface=gravel, tracktype=grade2 oder 3, dies widerspricht der Aussage “sondern private Waldwege (Holzrückegassen), die auch nicht gekiest sind sondern nur Waldboden.”
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Das passt aber nicht zum Löschen. Dann hätten sie mit bicycle=dismount versehen werden müssen.

Wenn der Weg nach Landeswaldgesetz nicht mit dem Fahrrad befahren werden darf, kann und sollte der Weg sogar entsprechend als für Fahrräder gesperrte eingetragen werden

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Das wissen solche Leute nicht. Wenn ich das aber richtig gesehen habe, hatte teilweise der user Ammersee Westcoast wenige Tage vorher einige Wege mit access=no foot=yes getaggt.