Küstenverlauf aktualisieren für Anfänger

Hallo.

Ich habe vor einiger Zeit den Küstenverlauf in Ostfriesland (Festland) minimal angepasst und das wurde dann auch zügig in den Karten so dargestellt.
Jetzt habe ich nach dem Botdurchlauf die Insel Wangerooge repariert, unter anderem das Wetland und den Küstenverlauf im Süden und Osten der Insel. Warum wird auch nach Tagen noch die Land- und Wasserfläche unverändert dargestellt, während das Wetland innerhalb weniger Minuten aktualisiert angezeigt wurde?

Grüße
Rantan

Küstenlinien werden vom Renderer “Mapnik” separat bearbeitet, alle paar Monate mal.

Okay, danke für die schnelle Antwort. Hatte befürchtet, dass ich was falsch mache. :slight_smile:

hallo,

ich hatte vor einigen Wochen ein ähnliches Problem mit Cambrils in Spanien.

Auch hier seit dem 10.07. keine Aktualisierung.

Warum ist das so? “Alle paar Monate” ist auf jeden Fall zu selten und äußersrt hinderlich.

Weil eine kaputte Küstenlinie dazu führt, daß weite Landstriche “überflutet” werden und man nicht möchte, daß jeder Anfängerfehler gleich einen ganzen Kontinent unter Wasser setzt. Deswegen werden in größeren Abständen die Küstenlinien ausgelesen, überprüft, repariert und erst dann in Mapnik gefüttert. Der zeitaufwendige Punkt ist dabei die Überprüfung und Reparatur - und das, obwohl gleich eine ganze Reihe einschlägiger Spezialisten auch unabhängig vom Mapnik-Zyklus die Küstenlinien in Schuß halten.

Ok, prinzipiell verstehe ich, dass die nicht einfach änderbar sein sollten. Aber kommt das so häufig vor, dass das >2 Wochen dauern muss?

Die Berechnung ist sehr komplex:
http://help.openstreetmap.org/questions/276/why-do-the-changes-i-have-made-to-coastline-not-appear-on-the-map
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Coastline#mit_Mapnik

Gruß,
Mondschein

Leider ja.

Kommt was häufig vor? Daß Küstenlinein kaputtgehen? Such einfach mal in diesem Forum nach Themen wie “[… Land …] überflutet” oder “[… Wasser …] ausgelaufen”. Das sind nur die Fälle, wo entweder ein coastline-Fehler durchgerutscht ist oder eine sonstige Wasserfläche kaputt ist (und die in dieses Forum getragen wurden). Also ja, die Dinger gehen ständig kaputt. (Nicht ohne menschliches Zutun, versteht sich.)

Die Küstenlinien sind einfach und durch jedermann zu bearbeiten - und das soll auch so sein. OSM kennt keine besonders geschützten Objekte oder User mit unterschiedlichen Mapping-Privilegien. Jeder Mapper soll jedes Objekt, also auch die Küstenlinien, verbessern können. Weil Fehler in letzteren aber fürs Rendering katastrophale Folgen haben (1 Meter Lücke in einer Küstenlinie => ein ganzer Kontinent blau, Kacheln auf allen Zoomstufen müssen neu gerendert werden), werden sie bei Mapnik besonders behandelt.

Ähm, bist Du Dir da sicher? Ich habe noch nie gehört, dass jemand die Küsten prüfen würde. Soweit ich weiß, passiert das immer noch mit dem “alten” Tool
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Coastline_error_checker
Der Unterschied zu “normalen” OSM-Daten war/ist, dass das Tool Shapefiles rauswirft und damit nicht wie alles andere zeitnah aus der DB gerendert wird. Ganze Kontinente wurden/werden nicht geflutet, da das Tool die Landfläche kachelt und wenn es zu einem nicht automatisch behebaren Fehler kommen würde, nur eine kleine Kachel geflutet werden würde. Die Kacheln sind recht klein. Wie klein, kann man rausfinden, wenn man sich die processed_p runterlädt un anschaut.
Hast Du da neue Infos, dass das jetzt anders abläuft?

Freut mich jedenfalls, daß das Thema meiner Frage von vor gut einer Woche jetzt auch mal diskutiert wird!
Hatte schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet… :wink:

(vgl. http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=16039))

Danke!

Zecke

Neueres weiß ich auch nicht. “Irgendwer”, der da nach eigener Aussage involviert war (Details sind mir leider mal wieder entfallen), hat mal “irgendwo” (talk@?) geschrieben, daß er die von diesem Tool gemeldeten Fehler behebt, bevor die Daten weiterverarbeitet werden.
Nach ihrer Historie zu urteilen, hat die von Dir verlinkte Wikiseite in den letzten zwei Jahren auch keine inhaltlichen, sondern bloß kosmetische Korrekturen erfahren, also sollte sich da nichts wesentliches geändert haben.

Der hier korrigiert manuell Coastlines…ab und zu.
http://metro.teczno.com/#coastline

Vielleicht lüften wir das letzte Geheimnis von OSM nochmal :wink:

Ich fürchte, für dieses Geheimnis muß man erst bei den Illosminati aufgenommen werden…

Ich glaube ja , dass hier Fehler u.U. gravierende Auswirkungn haben können (wobei es da ja wohl noch Diskussionsbedarf gibt). Aber: wie oft werden die geändert? Und rechtfertigt die Änderungsfrequenz so lange Verzögerungen?

Das muss einer der technischen Admin von Hand machen und ist offensichtlich sehr zeitintensiv. Da die wenigen Admins, die wie wir freiwillig arbeiten, ohnehin mit wichtigeren Dingen kaum nachkommen, haben sie wohl nur selten die Muße, sich damit zu beschäftigen. Denn es ist nicht überlebenswichtig für OSM. Es bräuchte eben mehr Leute, die sich damit auskennen und helfen.

Grüße
Tirkon

Die Frage ist, wer kümmert sich drum? Es müssen ja Leute da sein, die beim neu rendern die Anfängerfehler ausmerzen. Das kostet Zeit und Mühe. Und da der Mehresspiegel sich trotz Klimawandel kaum verändert, ist das neu Zeichnen der Küsten auch kaum notwendig. Also steht hier Zeit gegen Nuten.

Vorschlag: Wenn es Dich so extrem stört, schaue doch mal ins Wiki was das Tool genau repariert und prüft. Dann programmierst Du Dir ein ähnliches Tool oder nutzt das vorhandene Tool und bringst jeden Sonntag die Küstenlinie in Ordnung. Wenn Du da jeden Sonntag 6 Stunden Zeit investierst, kommst Du bestimmt auf ein schnelleres Interval. Dann könntest Du - Wenn Du alles perfekt gemacht hast, ohne einen einzigen Fehler Weltweit - Dich an den richtigen Admin wenden wegen Neuberechnung (Ich weiß leider nicht, der dafür zuständig ist). Natürlich müsstest Du während der Neuberechnung telefonisch erreichbar bleiben, falls in der Zwischenzeit wieder Anfängerfehler eingebaut wurden und eine sofortige Neuberechnung erforderlich sein sollte. Ideal wären sicher auch Serverkenntnisse, dann könntest Du Deinen eigenen Server mit dem Rechnen beauftragen. In wie weit hier was möglich ist, weiß ich leider auch nicht.

Ich glaube, Du siehst, wie viel Aufwand das jetzt schon ist. Und ich Wette, 70% der Arbeit kennt hier im Forum gar keiner, also verdreifacht sich die Arbeit sicher nochmal.

Einspruch. Viele Küstenverläufe, gerade in weniger besiedelten Gegenden, sind relativ grob lediglich nach Satellitenbildern erfasst. Wenn jetzt auf einmal Luftbilder vorliegen, so sind Küstenverläufe mit bei den ersten Sachen, die man feiner erfassen will. Da wäre es schon wünschenswert, etwas schneller Resultate zu sehen.

Gruß,
Zecke

Da stimme ich Zecke zu. Ich bin grad in Grönland “unterwegs”, da stimmen im Norden und Nordosten die Küstenverläufe teilweise nicht mal annähernd. Und da geht es nicht nur um einen Verstatz von teilweise 10 km (könnte theoretisch noch “Bing”-bedingt sein) sondern um einen völlig anderern Verlauf.

Viele Grüße
DerMario

Die riesigen Abweichungen in den kälteren Regionen kommen oftmals daher, daß Packeis oder zugefrorene Buchten und Landengen als Festland gemappt wurde. So gesehen in Südgeorgien (bin aktuell auf den Falklandinseln aktiv). Auf Luftbildern erkent man das dann erstmals.