Da müsste man prüfen, ob die Verbindung Kleinkrausnick - Schwarzenburg anstatt “track” nicht doch “unclassified” bekommen sollte. Das würde das ganze in einem anderen Licht erscheinen lassen. Diese Verbindung ist so etwas, was durchaus einen Ortsverbindungscharakter hat. In den Weiten Südbrandenburgs doch zuweilen antreffend, ist aber nicht direkt Vergleichbar mit dichter besiedelten Regionen. Es gibt fast keine Situationen, wo eine Kreisstraße in ein “endständiges” Dorf führt. Wenn es ein Endständiges Dorf ist, dann ist es i.d.R. eine Gemeindestraße. Wenn es kein Endständiges Dorf ist und man von diesem in ein weiteres kommt, dann ist mindestens die Verbindung zum ersten Dorf eine Kreisstraße: Lamsfeld - Groß Liebitz - Klein Liebitz. Hier hat dann aber der Abschnitt Lamsfeld - Groß Liebitz eine höhere Bedeutung da die den Verkehr von 2 Dürfern aufnehmen muß (Ok, ok, … Klein Liebitz hat nur eidrei Häuser und vier Spitzbuben… und vor der Wende sind das öfters Granaten eingeschlagen…
Gerade bei den Straßen der Werte secondary, tertiary, unclassified passt meiner Ansicht nach die Abstufung Landesstraße, Kreisstraße, Gemeindestraße (oder sonstige…) doch hinreichend gut, in Hinblick auf Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung.
Das ist aber eben das Problem am Tagging nach Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung… woran will man das festmachen: was für den einen ein guter Ausbauzustand einer Straße und eine für die Region hohe Verkehrsbedeutung hat, ist für den anderen, der (salopp gesagt) besseres gewohnt ist und nur viel Verkehr kennt ein schlechter Ausbauzustand und geringe Bedeutung.
Ich persönlich kann (vor allem auf ländliche Gegenden bezogen) dem Tagging der Straßen nach den beiden schon oft genannten Kriterien nur wenig abgewinnen. Ich sage damit aber nicht, daß ich das für falsch halte. Es gibt auch im ländlichen Bereich, durchaus Situationen wo auch das ein Gratmesser sein kann.
z.B.: http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.7511&mlon=13.5540#map=15/51.8461/14.0757
Die Verbindungsstraße zwischen Leipe und der Kreuzung L 541/513
Geographisch bedingt hat diese Straße nur 1,5 Spuren, an diversen Stellen Ausweichtaschen. Im östichen Teil (Landkreis Spree-Neiße) ist sie eine einfache Gemeindestraße. Im westlichen Teil (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) ist sie die Kreisstraße K 6632. Von Leipe kommt man nur noch mit dem Kahn, Fahrrad, Paddelboot, schwimmend oder zu Fuß weiter (oder wenn die FLieße zugefroren sind mit Schlittschuhe). Für den Spreewald und für die Touristen ist diese Straße aber verkehrlich von hoher Bedeutung… Sage ich. Ausbauzustand wäre gemessen an anderen Straßen schlecht…
Wenn man nun aber rein nach “Kreisstraße gleich tertiary” gehen würde wäre der östliche Abschnitt “gelb” der Rest bis zur oben genannten Kreuzung “weiß”. Wenn man rein nach “Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung” erfassen würde, käme gar nicht zu einen einvernehmlichen Ergebnis. Ausbauzustand, gemessen an vergleichbaren Straßen, ist schlecht… Tja, was sind hier aber vergleichbare Straßen??? Verkehrsbedeutung… Für die Leute vor Ort, für die Touristen hat diese Straße eine sehr hohe verkehrliche Bedeutung. In Hinblick auf Aufnahme von Zuläuferverkehr oder Durchgangsverkehr absolut keine…
Für mich ist in unseren Breiten eine Straßeneinstufung rein nach Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung Unsinn, es gibt keine Kriterien, die eine Einstufung danach Vergleichbar machen, dazu ist die Straßensituation zu unterschiedlich. Ich denke, man kann sich Landesstraße=secondary, Kreisstraße=tertiary, Gemeindestraße (oder sonstige…)=unclassified sehr gut orientieren und spiegelt vor allem im ländlichen Bereich sehr gut die Situation vor Ort wider. Das schließt eine Höhergruppierung eines Straßenabschnittes (wie im o.g. Beispiel) nicht aus.
Sven