Kreatives Landuse-Mapping ... was macht man damit?

Ich bin hier in Nordhessen schon mehrfach auf die irrwitzigsten Landuse-Flächen gestoßen, alle von einem Mapper, der sehr fleißig gemappt hat (was auf jeden Fall lobenswert ist), ohne sich im Detail mit dem Tagging auseinanderzusetzen (was den Nutzen leider etwas schmälert). Hier mal 2 Beispiele von vielen (sehr vielen!):

Ein landuse=grass, der sich über ca. 2 km2 erstreckt und Äcker, Wiesen, Wege und Straßen überdeckt, Flächen auch gerne mal mit den Wegen verklebt.

Oder hier ein großzügig angelegter Garten über mehrere Hektar:

Er streut auch gerne mal ein paar Obstplantagen ein, wo keine sind:

usw. usw.

Angeschrieben habe ich ihn bereits, aber keine Antwort erhalten. Ich habe gestern mal zwei von diesen Unglücksflächen von allen Wegen getrennt, in überschaubare Teile zerlegt, das Tagging korrigiert, und die Durchgangsstraßen rausgenommen, aber das ist eine Arbeit für jemand, der Vater und Mutter erschlagen hat. Und von diesen Konglomeraten gibt es Hunderte!

Es wäre alles halb so schlimm, wenn die Flächen wirklich “grass” oder “garden” wären, aber das stimmt natürlich vorne und hinten nicht. Der einfachste gangbare Weg wäre vermutlich, diese Gebilde komplett zu löschen und dann neu zu erfassen.

Ich bitte um Vorschläge, wie man am besten mit solchen Mappingunfällen umgeht. Einfach ignorieren? Warten, bis sich jemand anders darum kümmert (Freiwillige vor!). Einen KI-bot programmieren lassen, der diese Dinger im Hintergrund abfrühstückt?

Ratlos … :thinking: … Mikke.

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Es gibt ein paar Spezialisten, die landuse recht gut mit josm automatisiert haben. Ein Franke steht damit regelmäßig weit oben in der hdyc Rangliste.
Würde der nicht regelmäßig sehr unschöne Relationen produzieren, er wäre mir nicht aufgefallen…

Aber zum Problem: Find raus, wie das leichter zu mappen ist und dann einmal neu. Bin zwar Freund von “Keep the History” aber das halte ich hier für nicht umsetzbar.
Und wenn mal wiedet ein bisschen was weiß ist auf der Karte ist das auch nicht schlimm. Gibt es mitten in Hessen auch noch einige Flächen :man_shrugging:t2:

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Sehe ich genau so. Ich meine, so eine kleine “Obstplantage” wo nur ein bisschen Gestrüpp ist, schmeiße ich schon raus, aber solche Riesenteile zu löschenn, fällt mir schwer. Manche davon gehen über mehrere Quadratkilometer, z.B.

Da steckt doch eine Wahnsinnsarbeit drin, und der Kollege hat im Laufe der Jahre hunderte von Quadratkilometern auf diese Art und Weise gemappt. Das war ja nicht in einer Woche fertig, und dass das über die Monate niemandem aufgefallen ist, der dem Treiben mal Einhalt geboten hätte …

Und im Laufe der Jahre haben auch andere erfahrene Mapper diese Flächen angefasst, aber es scheint keinen gestört zu haben. Vielleicht bin ich da auch einfach etwas zu kritisch :thinking: ?

…denn solltest du dir zumindest keine Vorwürfe machen, dass du seine Arbeit nicht achtest. Er könnte ja die Möglichkeit nutzen eine Lösung zu finden - nutzt er sie nicht, solltest du doch die am wenigsten aufwändigen Möglichkeit verwenden dürfen, das Chaos zu beseitigen.
…meint Uwe

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Schon fies, das Beispiel.

Hast du auch eine DM geschrieben? Ist die Person noch aktiv an der Karte?
Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen die notification eines Änderungskommentars nicht wahrnehmen, sollten sie jedoch noch aktiv sein kommt eine DM über das Nachrichtensystem wesentlich sicherer an.

Aber ich stimme Uwe zu. Wenn da innerhalb von, sagen wir mal zwei Wochen (sind ja alles Freiwillige hier und Landuse macht idR den usern nicht das Routing kaputt), keine Antwort kommt, räum da ruhig großzügig auf.

Dass das niemand angefasst hat: viele ziehen ihren Stiefel hier durch. Einige sind noch im Forum oder auf einer ML oder einer Chatgruppe aktiv, aber du kannst hier Jahre arbeiten, ohne dass du in Kontakt mit anderen kommst. Außerdem ist es ziemlich Arbeit, sowas gerade zu ziehen, wie du festgestellt hast.

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Eine Antwort ist da nicht zu erwarten, er hat von 2018-2023 exzessiv gemappt und dann vor einem Jahr aufgehört. Witzigerweise war sein letzter CS von Dir kommentiert, wie ich gerade gesehen habe. Du hattest ihn bereits zuvor mehrfach angeschrieben, da ging es primär um seine völlig nichtssagenden CS-Kommentare und einige Phantasieobjekte analog “Obstplantage”. Geantwortet hat er Dir nie.

Für mich undenkbar, ohne den Kontakt zu anderen Mappern wäre das ganze Projekt für mich uninteressant. Und darüber hinaus ist natürlich die Gefahr gegeben, dass bei so einer one-man-show genau das herauskommt, wie hier beschrieben. Stunden und Stunden gemappt und am Ende des Tages war alles für die Katz, weil man sich vorher nicht mal mit anderen Mappern abgestimmt hat und das wiki für überflüssig hält.

Ich werde mit das jetzt nicht antun, wochenlang seine Gras&Garden-Landuses nachzubearbeiten, aber wenn ich mit einem davon in Berührung komme, werde ich ihn mit Verweis auf dieses Topic einfach löschen und neu erfassen. Das ist wesentlich weniger Arbeit, als diese verschachtelten Gebilde auseinander zu dröseln.

Danke Dir auf jeden Fall für Deine Kommentare und @uvi ebenfalls!

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Ach was! Na gut, wäre nicht der erste account, der schweigt. Und ich hab noch nicht so ein schönes Ticketsystem wie der flohoff. Ich guck halt hin und wieder mal, weleche Kommentare unbeantwortet sind. Dabei übersehe ich aber auch einiges. Ist noch verbesserungswürdig.

Ja, wenn das leider so ist, würde ich auch, wenn ich an solchen Flächen sowieso etwas zu tun habe, diese erstmal platt machen, auch wenn es immer etwas schwer fällt.

Das ist nicht nur in Nordhessen so. Es gibt überall so flecken. Das stammt aus einer Zeit als es ganz wichtig war das ALLES mit einem landuse bedeckt ist, und dann mapper erstmal 2000ha zu einem landuse gemacht haben. Das ist halt nie aufgeräumt worden.

Ich hab zu dem Thema verschiedene auswertunen - Hier “Compex” - also die Summe der Innenwinkel der Flächen übersteigt gewisse Grenzen.

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-he&layer=complex#51.0672,9.82143,15z

Hier stumpf nach Größe - >20ha >40ha

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-he&layer=huge#51.0672,9.82143,15z

Größe komplexe Flächen gehen überproportional Häufig kaputt - deshalb sollte das alles in kleine handliche stücke runtergearbeitet werden.

Flo

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Ich werde mit das jetzt nicht antun, wochenlang seine Gras&Garden-Landuses
nachzubearbeiten, aber wenn ich mit einem davon in Berührung komme, werde
ich ihn mit Verweis auf dieses Topic einfach löschen und neu erfassen. Das
ist wesentlich weniger Arbeit, als diese verschachtelten Gebilde
auseinander zu dröseln.

dabei übersieht man auch gerne was. Diese Gebilde sofern es Multipolygone
sind, kann man ja recht einfach auflösen indem man nur einen Ring in der
Relation behält und für den Rest jeweils ein eigenes Objekt macht. Wenn es
ways sind, ist der Weg genau so, man zerschneidet jeweils dort wo es nur
kleine “Brücken” sind, die Polygone weg, und schließt sie dann, so dass es
eigenständige Objekte werden. “Neuzeichnen” ist nicht weniger sondern mehr
Arbeit.

Jetzt würde mich ja doch mal interessieren, was ich da übersehen können soll, wenn ich zwecks korrektem Mapping einen leisure=garden lösche, der auf 1 ha Fläche Äcker, Wiesen, Wege und Straßen enthält, aber nicht einen Quadratmeter Gartenfläche.

Und ja, manchmal ist es einfacher, die vorhandenen Polygone oder MPs aufzutrennen und so zu verkleinern, aber manchmal ist es auch weniger Arbeit, eine Fläche zu löschen und neu zu erfassen.

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Bei mir in der Gegend ist die Situation sehr ähnlich und da fast alle dieser Flächen mit angrenzenden Straßen, Wegen und Gebäuden verklebt sind, komme ich auch nicht wirklich umhin, die Flächen “anzufassen”, selbst wenn ich eigentlich keine Änderung daran vornehmen möchte.

Doch, mich stört es sogar massiv, aber ich habe mich bisher aus den gleichen Gründen wie du davor gescheut, den Krempel einfach komplett auszuräuchern.

Bei mir in der Gegend ist die Situation sehr ähnlich und da fast alle dieser Flächen mit angrenzenden Straßen, Wegen und Gebäuden verklebt sind, komme ich auch nicht wirklich umhin, die Flächen “anzufassen”, selbst wenn ich eigentlich keine Änderung daran vornehmen möchte.

Mein Vorschlag wäre damit anzufangen, die Flächen abzulösen von den Straßenmitten, und je nach Komplexität auch damit, sie zu zerlegen in übersichtlichere und besser bearbeitbare Dimensionen. Jemand muss es halt machen…

Ja, das ist schon klar, man braucht nur einen einzigen Node anfassen und das ganze Unglück kriegt eine neue Versionsnummer verpasst. Und wenn man gerade mal nicht genau aufpasst, kriegt man das noch nicht mal mit.

Ich denke, niemand wird Bock haben, quadratkilometerweise irrsinnig getaggte und überall angeklebte Landuse-Flächen nachzubearbeiten, aber wenn man so ein Teil unglücklicherweise ohnehin anfasst, kann man sich dasselbe tatsächlich auch mal vornehmen. Das sind dann ggf. schon ein paar Stunden, aber es ist halt auch eine deutliche Verbesserung der Datenqualität.

Aber ja … go ahead …!!! :laughing:

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das Aufteilen ist meiner Erfahrung nach weniger Arbeit als das Neuzeichnen, sofern die Ränder zu irgendwas entsprechen, während das Abtrennen von Ways von highways extrem mühselig ist, da geht es viel schneller jeweils vor der Verbindung mit der Straße den way zu trennen und die verbundenen Stücke zu löschen und neuzuzeichnen - dabei geht die Historie allerdings kaum oder nicht kaputt.

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