Kooperation OSM mit www.mut-atlas.de

Hallo Leute,
ich schreibmal drauf los, mal gucken, wohin es führt. Ich weiß, dass das Forum in 10 Tagen umzieht, aber dann käme dies hier ja alles mit, oder?!

Vorgeplänkel
Ich habe vor 10 Jahren die MUT-TOUR gegründet, bin darüber 2014 zu OSMand gekommen, habe ca. 7 Sachen gemapped (wooooh :laughing:) bin aber großer Fan und Nutzer von Wikis und OSM. Bei der MUT-TOUR verbinden wir gelebte Selbsthilfe für von psychischen Erkrankungen betroffene Menschen mit Bewegung, Natur, Empowerment und - viel - Öffentlichkeitsarbeit, siehe google “MUT TOUR”. Wer ein paar Minuten Zeit hat, kann unten auf der Startseite https://www.mut-tour.de/ ein wirklich schönes Video über uns sehen. Meiner einer sabbelt sich auf der Startseite des 2020 ausgegründeten neuen Trägervereins https://mut-foerdern.de einen ab…denn: Mit dem Mut fördern e.V. beantragen wir derzeit nicht nur (bei Kranken- und Rentenkassen) Gelder zur Durchführung der MUT-TOUR 2022/23 sondern auch des MUT-ATLAS 2021-23. Wir machen das alles non-for-profit, haben für den Atlas derzeit aber ca. 30 WS bezahlte Arbeitszeit.

Beim https://www.mut-atlas.de geht es darum,
mittelfristig möglichst alle Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Krisen und Erkrankungen (in Deutschland) zu mappen. Zur Trennschärfe zwischen Facility und Anlaufstelle unten mehr, aber soviel vorweg: Wir sprechen von ca. 10.000 Selbsthilfegruppen, die in der OSM nicht gemappt werden können, weil sie nicht physisch sind, sich bestenfalls in Facilities Dritter treffen. Ferner 65.000 approbierte (!) Therapeuten und Nervenärzte, 30-50.000 “sozialraumnahe Angebote” wie Nachtcafe oder Sozialpsychiatrischer Dienst sowie ein paar wenige tausend stationärer Angebote wie Kliniken oder psychosomatischer Reha-Einrichtungen. 90% der 100 bis 150.000 Datensätze könnte man theoretisch mappen, ist aus meiner Sicht aber nicht sinnvoll, weil sich die ehrenamtliche Community-Power besser auf Datensätze, die nicht ohnehin schon bei einem Landes- oder Bundesverband gelistet sind, konzentrieren sollte. Die Kassenärztlichen Vereinigungen bzw. die Therapeutenkammern haben alle nötigen Basisdaten höchst aktuell bei sich im System und “müssen nur” über einen vss. jahrelangen politischen Willensbildungsprozess weichgeklopft werden, diese per uni-direktionaler Schnittstelle bei uns einzuspeisen. Über weitere Hürden hierbei lasst uns bitte gerade einmal schweigen. :wink: Ich will nur klarmachen, dass keine noch so fitte Community soviele Datensätze mappen geschweige denn aktuell halten kann, wie es für den MUT-ATLAS in seiner idealen Version erstrebenswert wäre. Das plus das Problem mit den Selbsthilfegruppen führt dazu, dass der MUT-ATLAS auch bei einer Kooperation mit der OSM immer eine eigene Datenbank behalten muß - für die Nicht-Facilities bzw. eingespeisten Datensätze.

Wir haben derzeit ca. 2.200 eigene Datensätze überwiegend aus dem Bereich der sozialraum-nahen Angebote. Also all das, was wir in den letzten 10 Jahren an Anlaufstellen der Orte gesammelt wurde, in denen wir Pressevertrende trafen, die Zeitungsartikel über uns schrieben und im besten Fall kleine Infokästen nach dem Motto “Hier finden Leser*innen Hilfe” mit abgedruckt haben. Und das ist auch, worum es uns geht. Noch immer bringen sich irre viele Leute anläßlich psychischer Erkrankungen um. Klar, ein MUT-ATLAS zaubert keine Therapeutenstunden herbei, die es nicht gibt, aber er kann helfen, dass sich Leute in der Grütze nicht so verloren und hilflos vorkommen und ihnen vor allem Selbsthilfegruppen als Wartezeitüberbrückung anbieten.

Kooperationsanfrage
Ich weiß garnicht so recht, ob es überhaupt einen offiziellem Kooperationswisch braucht oder ggf. eher möglichst viele von Euch aktiven Mapper*innen, die die Idee gut finden und mitmachen. Vermutlich letzteres, nichtsdestotrotz hatte ich im Vorfeld erstmal den offiziellen Weg gewählt und mit ein paar Leuten Eures Trägervereins Fossgis e.V. gesprochen bzw. geschrieben. Damit das besser nachvollziehbar und von Anfang an transparent ist, meinte Frederik Ramm, solle ich doch besser gleich hier schreiben.
Ich würde mich freuen, wenn wir möglichst viele unserer Datensätze auch in die OSM speisen könnten. Unser Ziel wäre es mit ca. 2000 bei Euch identifizierten und ggf. schematisch übersetzten Facilities unser Angebot zu verdoppeln, möglichst viele von Euch zu motivieren, künftig auch Klingelschilder von Therapeuten, Nervenärzten und anderen Psych-Facilities zu mappen…um letztlich über die Jahre auf vielleicht 10.000 Angebote zu kommen. Bis das Bundesministerium für Gesundheit, die Kammern usw. mit im Boot sind, weil es einfach so gut und wichtig ist, einen One-Point-of-Access zu haben. Warum genau, schreib ich Euch gern später, das wird sonst alles zu viel hier.

Was schon an E-Mail-Kommunikation lief

Kapiert, siehe oben!

Grundsätzlich denke ich lieber zu groß :laughing: und fände eine Skalierung des MUT-ATLAS in andere Länder natürlich super, aber meistens ist der Dreck vor der eigenen Haustür so groß/viel, dass ich es nicht schaffe. Mal gucken, aber ein internationales respektive nachhaltiges Schema ist absolut in unserem Sinne.
Einer unserer zwei freiberuflichen Datenbänker hat Bedenken bzgl. Identifikation der vorhandenden ca. 2000 OSM-DS von für uns geeignten Psych-Facilities im Abgleich zu unseren 2.200 Datensätzen. Soll ich so technischen Kram direkt in diesem Thread aufmachen oder gibts im neuen Forum - falls Ihr mitmachen wollt - dann eine eigene Rubrik oder wollt ihr in unser Git kommen oder oder oder?!

Zum potentiellen Import: Bei Angeboten in der OSM ist immer klar, wer was wann geändert hat, ist klar. Ganz so krass werden wir unsere Datenbank nicht hinbekommen. Als Autor von in der OSM zuvor nicht vorhandenen Facilities müßte dann schier ein “institutioneller” Autor wie 'Mut fördern e.V." stehen, für den ich gerne gerade stehe, da ich hier auch das QM veantworte.

Zum “Organised Editing” (?!): Ich schrieb, dass unser 3-Jahres-Konzept durchaus schon auch vorsieht, dass ein paar Prozent der “Gesamtdaten” manuell generiert bzw. ge-maintained werden. Diese ehrenamtlich aktive Menschen nennen wir bei uns MUT-SCOUTS. Aktuell gibt es noch keine echten MUT-SCOUTS, weil wir noch ab dem dafür nötigen Internbereich arbeiten, ein Frontend, das mit unserer Datenbank verbunden ist. Unser Ziel für 2022 war, dass wir 10-20 MUT-SCOUTS gewinnen. Wenn wir nun nicht von Euch überrannt werden, wird das schwer bis unmöglich, da wir selber in unseren eigenen Kreisen mangels Internbereich noch nicht einmal angefangen haben, zur Mitarbeit aufzurufen :frowning:
Heißt: Wir freuen uns natürlich, wenn ein paar Mapper Doppelmitglieder werden und sich auch bei uns ein Profil (im künftigen Internbereich) anlegen, aber letztlich geht es um die Sache, also Information und Transparenz und da ist es den Kostenträgern egal, woher die wachsende Summe Anlaufstellen in ihren Zuständigkeitsgebieten kommt. Hauptsache das QM (Aktualität!) stimmt. Je mehr incoroporiertes Ehrenamt wir vorweisen können…klar…desto einfacher gewinnt man Stiftungen oder eine Aktion Mensch, uns finanziell zu unterstützen.

Und nun?
Freue ich mich, freuen wir uns über Eure Meinungen! Hinter/neben mir stehen wie gesagt freiberufliche Programmierer, eine neu zu besetzende 25WS Koordinationskraft, drei geneigte aber nicht involvierte interessierte Mit-Projektleitende der MUT-TOUR bzw. ein paar Dutzend MUT-TOUR’isten, denen ich regelmäßig bei unseren Bundestreffen vom Dingstand des MUT-ATLAS berichte.

Gute Nacht alleseits
Sebastian

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