Komplizierte Kreuzungen zum Testen des Area=highway

Ich denke, ihr solltet erst mal ein Pflichtenheft machen mit dem Inhalt, was alles berücksichtigt werden soll. Dann einen Schlussstrich unter die Anforderungen ziehen und dann schauen, wie man das in unser Datenmodell pressen kann.

Es nutzt nicht sehr viel, wenn man auf der einen Seite schon nach der Umsetzung sucht und auf der anderen Seite noch nicht weiß, was umgesetzt werden muss. Das endet dann in der Regel in einem Flickenteppich.

Nicht nur das, am Ende wird soviel Zeit in das Ausfeilen von Sonderfällen investiert und man kann wirklich alles Komplexe darstellen, dass es zu kompliziert wird als das es dann jemals in der Breite wirklich angewendet wird. Für die vielleicht 3% des Straßennetzes die in Großstädten liegen, wo sich entsprechend viele Leute mit dem entsprechendem Wissen tummeln und die vielleicht 2% Spezialfälle ohne Frage etwas mehr verlangen, kann man gerne entsprechendes ausfeilen. Man darf aber auch nicht die restlichen 97% vergessen und da braucht es nicht kompliziert werden. Ja darf es auch nicht, weil das ansonsten kaum einer umsetzen wird. Denn alleine schon das Flächen zeichnen an sich ist wirklich aufwendig und um so weiter man in die Fläche kommt, umso weniger werden auch heute noch so spezielle Sachen wie Bordsteinhöhen etc. eingetragen.

Wenn man also eine weit verbreitete Anwendung wünscht, muss erst einmal eine einfache und für jeden zu verstehende Basis her. Darauf kann man dann tiefer gehendes aufsetzen und jeden entscheiden lassen, wie detailliert er vorgehen will bzw. überhaupt kann. Umgekehrt wird es häufig eher kompliziert.

@geokyf, @aighes: Volle Zustimmung.

Ich hätte noch diese hier in Frankfurt: http://osm.org/go/0D0ZZE7Y9– - insbesondere wegen der vielen Radspuren. Fotos gibt es ein sehr gutes bei Aerowest.

Zu schiefen Ebenen: Üblicherweise kann man unter solchen Verbindungen zwischen zwei Ebenen fast auf der ganzen Fläche auch untendrunter durchgehen (z.B. Treppe unter der sich Fahrradständer befinden). Ich denke man sollte beim bewährten layer=1 bleiben und die Höhe unter dieser Ebene genauer spezifizieren.

+1

Ekhm, ich weiß es (aus meiner Sicht natürlich) so ziemlich genau. Wir sammeln ja verschiedene Vorstellungen zusammen, um in Garching Alternativszenarien durchzuspielen und . Bitte um ein Wenig Geduld: es ist ja nicht schnell gemacht.

Hallo Marek, bitte nicht falsch verstehen, ich will euch nicht vorschreiben, wie ihr arbeiten sollt.

Voraussetzung wäre erstmal denke wie auch schon vor zwei (?) Jahren bei area:highway, dass die Flächen nur zusätzlich zu den vereinfachten highway=* existieren sollen.

Nun würde ich mir überlegen:
Was soll dargestellt werden können?

  • Straßenflächen mit verschiedenen Oberflächenarten und allerlei weißen Linien

Wenn die Basisliste abgeschlossen ist, kann man dann anfangen und überlegen, wie man das simpel erfassbar, erweiterbar und auswertbar einträgt. Dabei muss am Anfang nicht gleich eine Lösung raus kommen, der jeden Spezialfall abdeckt.

Lieber Henning, so kam es auch nicht an, keine Sorge.

Ich möchte meinerseits, dass Alternativszenarien entstehen die verschiedene Optionen abdecken und dass wir in Garching entscheiden, welche Lösung für die Community voraussichtlich die vernünftigste ist - im Sinne einfacher Multiplikation durch die User.

Beste Grüße,
Marek

Ich empfehle auch, nicht nur an Kreuzungen und Straßen allgemein zu denken, sondern auch an Fuß- und Radwege.

In Augsburg habe ich von einem Rollstuhlprojekt der Uni mit der Stadt Flächen erhalten, die

  • Bürgersteige darstellen mit Längs- und Querneigungsangaben sowie
  • schmale Straßen ohne Bürgersteige (Altstadtviertel, Kopfsteinpflaster), bei denen in Straßenmitte ein 1m breiter etwa Paving-Steinorientierter Streifen für Radfahrer und Fußgänger/Rollis
    vorhanden sind.

An deren Import in OSM habe ich vor einem Jahr erstmal verzweifelt, weil ich da area:highway noch nicht kannte. Details zu den Daten, wen es interessiert [1]

Habt Ihr Euch auf den Autoverkehr spezialisiert und wollt dafür eine Lösung oder können meine Anliegen auch schon berücksichtigt werden?
Je nach Terminsetzung für Garching könnte ich evtl. teilnehmen, weil aus Augsburg.

Viele Grüße

Dietmar aka okilimu

[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Augsburg/Datenspende_Stadtplan_f%C3%BCr_barrierefreie_Mobilit%C3%A4t

Fußwege erfasse ich ebenfalls schon flächig. Nur mit irgendwelchen Neigungen sind wir schon wieder bei absoluten Spezialinteressen für einen ganz kleinen Kreis. Maße kann man noch gut abschätzen bzw. im Bildmaterial mit bekannten Referenzobjekten einigermaßen genau abmessen. Aber es wird kaum einer mit einer Waage über den Bürgersteig kriechen. Mit meinem Tablet wäre das an sich kein Problem, der hat alle nötigen Sensoren direkt im Gerät, nur dauert die Erhebung ewig und man muss auch aufpassen, dass einen keiner beobachtet und das Auto mit den Eckigen Rädern ruft. :laughing:

Sehe ich recht ähnlich. Ich denke es ist schon ein sehr großer Schritt, wenn man halbwegs flächendeckend die Straßen als Fläche zur Verfügung hat (Straßen meint hier allgemein Wege).

Die Neigung des Weges wäre für mich jetzt eher ein routing-relevantes Feature, was ich eher am Linienobjekt sehen würde.

Hallo Dietmar,
es geht um eine allgemeine Lösung. Navigation für Autos ist zwar wichtig, aber in meinen Augen sind Fußgängernavigation, Fahrrad- und Rollstulfahrer Anwendungen gleichwertig.

Die Querschnittsneigung des Weges zu messen ist in der Tat schwierig. Ich sehe hier schon in Verbindung mit der Oberflächeninformation, berechneter Kurve der Straße und der Autodagten die Möglichkeit ein Mehrwert zu generieren. Nur diese Daten zu erfassen wird wohl NOCH nicht einfach sein. Einige Mobiltelefone und einige Tablets erlauben das. Haben wir in Zukunft Tools die eine solche Datenerfassung im Freien ermöglichen, wird die Sache dann anders aussehen…

Das zu erheben ist eigentlich nicht das Problem, wenn auch extrem zeitraubend und und bei einigen Pisten ein Stückwerk an Daten. Die nötigen Werkzeuge hat der eine oder andere schon. Die Städte haben das einfacher, weil das schon vorab in der Bauplanung feststeht und die keinen dafür raus schicken müssen. Daher sind sicher auch die Daten von Dietmar.

Nur wie sieht das für uns aus? Nicht nur, dass man sich selber schon bescheuert dabei vorkommt, irgendeine OSM Weste macht es da eher noch schlimmer als besser, das gibt Fragen, bis hin das man für bescheuert erklärt wird. Deswegen bemühe ich mich schon immer fast schon auffällig unauffällig vorzugehen. Viel Bild und Video aus der Hüfte, wo es kaum einer bemerkt. Trotzdem wollte mir mal ein Schäfer, der wohl irgendwas zu verbergen hatte, meine Kamera über den Schädel ziehen. Zum Glück blieb mir bei der Hausnummernerfassung bisher wenigstens die Polizei erspart. Man kann vieles erfassen wollen und mir gehen die Ideen bei den erfassbaren Details auch nicht aus. Es gibt aber leider Grenzen. Und die fangen zum Beispiel da an, dass ich nicht auf einer unter Verkehr stehenden Kreuzung irgendwelche Vermessungen anfangen kann und die gehen bis dahin, dass man sich als Hobbyvermesser mit gewissen Aktionen komplett zum Obst macht. Wer da komplett schmerzfrei ist, kann das ja machen, nur dürften das nicht so viele sein.

Hallo Geokyf,
ich kenne dieses ungute Gefühl bei der Datenerfassung: Ich war mit einem der ersten 3D Laserscanner, einigen Meter Kabel und einem Autoakku vor dem Bundeskanzleramt. Es war lustig… Noch besser war es vor dem Jüdischen Museum in Berlin. :wink:
Die Neigungsmessung sind nur dann möglich wenn ein App die GPS Spuren+Neigungswerte liefert. Voraussetzung: Ich fahre Auto und mein “Neigungserfassungsgerät” ist kalibriert.

So eine App ist sicher nicht so schwer zu bauen, brauchte bisher nur keiner. Das wäre etwas für den OSM Tracker, den ich sehr schätze. Nur wäre es kein Ding jetzt z.B. das Smart Tool her zu nehmen und in gewissen Abständen zu messen.

In Berlin mag das noch gehen. Da siehst du an jeder Ecke irgendwelche abgerissenen Typen und fällst gar nicht auf. Notfalls versteckst du dich in einer silber angesprühten NVA Uniform und verdienst nebenher noch Geld mit Bildern, hätte ich sogar noch Bestände zum einfärben im Keller. :laughing: Aber dort ist die Chance klein, das man sich zweimal sieht und es ruft auch keiner so schnell bei der Polizei an. Nur hier ist das wieder komplett anders. Da schaut jeder auf jeden, jeder kennt jeden, für die Datenhalter der Stadt bin ich fast schon so etwas wie Pussy Riot und da fällt schon einiges Flach. Selbst so simple Sachen wie Garagennummern sind ein Problem. Die werden hier oft hops genommen und da bist du schon verdächtig, wenn du nur zwei Sekunden zu viel auf eines der Tore schaust. Wenn ich könnte wie ich wollte, hätte ich hier schon bis zur Körnung der Hauswände alles erfasst. Für die Erfassung der Hydranten, Netzkopplungspunkte Gas und anderer Kleinteile, bin ich damals im Hochsommer Sonntag früh um 5 Uhr los. Die einzige Zeit, wo man hier mal nicht sofort beobachtet wird. :smiley:

Damals besuchte ich den Datenschutzbeauftragten des Landes und bat um einen Sechzeiler in dem erklärt wurde dass meine Arbeit gesetzeskonform ist. Auch hatte ich Flyer dabei die den Sinn der Arbeit erklärten. Im Zweifelsfall bat ich nervige Leute selbst, dass ich Polizei anrufe falls sie mich bei meiner wichtigen Arbeit stören.

Trotzdem: Du hast Recht, es gibt Gegenden, wo das Mappen absolut irritierend ist.
Wir werden uber pros und Cons für solche Daten reden, persönlich bin ich der Meinung, dass es noch ein Wenig zu früh für Neigungsprofile ist.

In der Tat - als Beispiel sehr gut, die anderen die erwähnt wurden auch.
Bei dem Riebeckplatz bietet es sich an diesen Ausschnitt zu verbessern - ich meine Die Gebäudegrundrisse scheinen im Vergleich zu den Straßenmittelachsen verschoben zu sein. Was mir an diesem Beispiel gefällt ist die Treppe die so breit ist dass man sie eigentlich auch als Fläche zeichnen sollte. Ich mache einen eigenen Topic daraus.

Wenn du dort etwas ändern möchtest kannst du das ja gerne versuchen. Ich fasse da nichts mehr an, die Zeiten sind vorbei. Du darfst dich hier nicht großartig an Fixaktionen wie damals die massenhaft vorhandenen unverbundenen Straßen, falsche layer etc. oder Importaktionen wie ISIS beteiligen, wodurch zwangsläufig ganz fix die Bearbeitungen steigen. Und bloß nicht zu sauber Arbeiten, manch völlig unwissender dankt einem die Arbeit hinterher unter anderem so http://www.mail-archive.com/thueringen@lists.openstreetmap.de/msg00357.html, bis in alle Ewigkeiten so nachzulesen und statt Sorry zu sagen, liest man hier lieber still mit.

Ich bin ein Perfektionist um möchte exakt die Realität widergeben wenn die Daten vorliegen. Wenn das einer besser machen kann, soll er es tun, ansonsten bin ich da sehr dickhäutig :wink: Ein Hinweis dass Etwas zu genau ist - well, die Zeiten ändern sich, die Karte ist ja eben immer genauer und wir arbeiten daran, dass sie noch besser und genauer wird. Ich sehe da nichts Schlechtes…

Ansonsten vielen Dank für den Hinweis, Geokyf.

Das sind wir schon 2 und in der Regel kommt man sehr gut aus. Funktioniert aber nur so lange, bis man irgendwohin kommt, wo einem Protektionismus gepaart mit gepachteter Meinungshoheit und Geringschätzung entgegen schlägt. Dann sind Stunden an Arbeit mit einmal komplett gelöscht und gleich mal irgendwelche Vorwürfe im Raum. Weil ich beispielsweise Weichennummern eingetragen hatte, die jeder auf den Antrieben lesen kann. Aus heutiger Sicht zum totlachen, die Leute erfassen heute teilweise noch detaillierter. Und dabei ging es damals nur um etwas was heute lange normal ist, gleisgenaues Mappen. Das war selbst mir zu viel. Der Protektionismus war erfolgreich, aber den Schaden hatten dann letztendlich alle, die auf meinen Daten basierend weiter gemacht haben, umsonst.

Ich wünsche dir ne ganze dicke Haut und mach am besten einen ganz weiten Bogen um Köln und Umgebung. :smiley:

Für solche Fälle von “alles meins” und “das ist irrelevant, ich lösch das” haben wir mittlerweile andere Möglichkeiten außer Weglaufen.
Wer sinnvolle (und lizenzkonforme) Daten löscht, wird schnell wegen Vandalismus gesperrt. Durch die Probleme beim Lizenzwechsel ist auch das Bewusstsein für problematisches Verhalten stärker - ob es Massenedits, Importe oder Cut’n’Paste ist.
Wenn ihr euch also an die üblichen Spielregeln haltet und irgendein anderer Mapper meint, euch dafür ans Bein pissen zu müssen (egal in welcher Form), kriegt der eine drauf.

Dicke Haut habe ich, ganz lieben Dank!

Ich war damals nicht dabei. Zwar beobachtete ich OSM so ziemlich von Anfang an, habe mich aber nicht an den Diskussionen beteiligt. Ich kann also schlecht mitreden. Das Projekt ändert sich aber kontiniuerlich. Was damals einem vielleicht merkwürdig schien, ist heute selbstverständlich.
Und eines habe ich über die Jahre gelernt: Wenn Du Etwas ändern/weiterentwickeln möchtest, MUSST Du Dicke Haut haben. Ich habe erst nach Jahren begriffen, warum viele Leute bei der Innovation skeptisch sind und zum Teil auch Recht haben:
Ich begutachte nun selbst die Innovation: Auf meinem Schreibtisch landen Patentideen aus vielen Länder und Kontinenten. Immer wieder ist es so, dass Ideen geliefert werden, die sich entweder technich nicht verwirklichen lassen, nicht finanzierbar sind oder in einem andern Kontext bereits existieren. Es fällte dann einem schwer dies zu erklären, zumal die Leute meistens sehr von der Idee überzugt sind. Es gibt ja aber immer wieder Fälle wo mich jemand überzeugt und nachweist, dass ICH falsch lag. Ich schätze solche Menschen sehr. Sie bringen die Firma nach vorne.
Nun, die Mehrheit sieht eben viel Arbeit, die jetzt und heute erledigt werden muß. Die Innovatoren sind für sie gewissermaßen diejenigen die kontraproduktiv sind: Binden nötige Ressourcen und machen Etwas was von dem Rest abweicht. nun muß man wissen, dass es unter Innovatoren auch tatsächlich mal wieder Verrückte gibt. Das erschwert die Arbeit. Daher: einfach geduldig und beharrlich an der Sache arbeiten, zuhören, diskutieren und keineswegs böse werden. Alle wollen eine bessere Karte und früher oder später setzen sich die neuen Gedanken durch.