Komplizierte Kreuzungen zum Testen des Area=highway

Im Züge der Vorbereitungen für das Meeting in Garching soll auch die recht alte Beschreibung:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Street_area
kritisch überprüft, ergänzt, stellenweise geändert werden.

Um zu sehen wie der Grundgedanke mit area=highway an schwierigen Stellen funktionieren kann,
möchte ich Euch bitten auf einige sehr schwierige und komplexe Kreuzungen hinzuweisen
damit man sehen kann, ob sich dieses Konzept überall umsetzen lässt.

Grüße,
Marek

Hallo,

hmm, da fällt mir spontan der Bereich um das “Mörsenbroicher Ei” [1] in Düsseldorf ein - ein komplexe Mehrfach-Kreuzung der B1, B7 und B8 sowie diverser weiterer Straßen.

In OSM stimmt bei der Erfassung bestimmt noch nicht jedes Detail, aber dort gibt es alles, was das Mapper-Herz begehrt: Fahrspuren ohne Ende, eine Rampe/Brücke, Straßenbahn- und Bus-Haltestellen (auch zwischen den Spuren), Grünflächen und sogar einen Bach innerhalb der Kreuzung. Auf der Grashofstr. von nordwest kommend gibt es auch eine Bus-/Taxi-Spur.

Gerüchten zufolge mussten bei der Planung der Ampelphasen mehrere Personen in die Psychiatrie eingewiesen werden … :wink:

[1] http://www.openstreetmap.org/?lat=51.25097&lon=6.801275&zoom=18&layers=M

Seoman

Schluchz… Vielen Dank Seoman!
Ich habe gehört dass die Mexiko City und Paris ebenfalls üble Kreuzungen haben. Kann das jemand mit einem Beispiel bestätigen?

Stuttgart hat etliche komplizierte Kreuzungen. Ich wollte an die sowieso mal dran, da dort sinnfreie und illegale Routen möglich sind und dazu das ganze noch höchst unübersichtlich gemappt ist. Sämtliche kreuzende Fahrspuren sind verbunden, aber enorme Mengen an only_straight_on-Relations verhindern (wie in der Wirklichkeit auch), dass man von der Fahrspur wegkommt - hätte man sich den Node gespart, hätte man die Relations gar nicht gebraucht. Dafür meckert keepright halt einen falschen Fehler an… imho ist es aber deutlich besser, diese pseudo-Fehler beizubehalten statt das ganze mit zig mini-Schnipsel und only_straight_on-Relations in die Unwartbarkeit zu jagen - und die Verarbeitung wird auch etwas einfacher.

Ein paar Beispiele (nicht auf alle muss das obige zutreffen, ich hab noch nicht alle genauer angeschaut): http://osm.org/go/0DmUgHLqChttp://osm.org/go/0DmUKfqWvhttp://osm.org/go/0DmUxLLYjhttp://osm.org/go/0DmUb5ShChttp://osm.org/go/0DmRfs9bV

Die hier hab ich vor einiger Zeit mal aufgeräumt, wie ich es für sinnvoll halte (idealerweise legt man sich hier das Aerowest-Luftbild drunter): http://osm.org/go/0DgRZUEJu

Hallo Cobra, ich kenne diese Gegend (Stuttgart) aber ich habe mir die OSM Darstellung hier im Detail nicht angesehen:
die Beispiele sind wirklich komplex - insbesondere die Darstellung übereinander liegenden Flächen kann dort untersucht werden.
Danke.

dieser Kreisverkehr in Swindon (aka “Magic Roundabout”) ist vielleicht auch noch von Interesse.

Ist ja auch korrekt. Der Router erkennt sonst Abbiegevorgänge nicht korrekt.

Schwierig sind natürlich auch Kreuzungen, die Fast vollständig unter der Erde verschwiden:
http://osm.org/go/0BPCwDQ8~
Wer diese Gegend nicht besuchte, hat mit dem OSM Rendering schlechte Karten.

Eine verrückte Idee: Für Bereiche in denen Inhalte mit der Bezeichnung layer=-1 usw. sind, extra Kachel rendern. In dem view müßte man dann die Möglichkeit haben zwischen den Geschoßen zu wechseln. Auf diese Art könnte man solche Areas zeichnen. Die darüber liegenden Wege und elemente wären dann gestrichelt gezeichnet…

facepalm Du DARFST und KANNST da gar nicht abbiegen, da hat der Router absolut nix zu sehen.

Beispiele:

Verrätst du mir bitte, was ein Router mit der Info “da ist ne andere Straße, aber die ist hier nicht erreichbar” anfangen soll?

Eine Verständnisfrage: Ist das nicht so, dass nach geltendem Paradigma zwei Straßen, die auf einem level liegen und sich schneiden jeweils einen Schnittpunkt haben müssen?
WENN man sich darauf geeinigt hat (was meiner Meinung nach nicht sein sollte für _link Elemente), dann muss man sie dummerweise jeweils mit entsprechenden Geboten bzw. Verboten beschreiben.

Je mehr ich mich damit befasse umso mehr bi nich der Meinung, dass die “link” Wege von dieser Regelung befreit weden sollten.
Beispiel: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:MarekGeneralizationCrossing4.jpg
die **Link ** Highways die auf dieser Skizze jeweils durch zwei blaue Knoten verbunden sind, führen NUR UND ALLEIN von einem blauen Knotenpunkt zu dem Anderen.
Würde man konsequent die Link Bezeichnung für solche Verbindungen benutzen, dann hätte man auch ken Rendering Problem: die Link Highways wären nur in der höchsten Zoomstufe gerendert und in geringeren Zoomstufen nicht, wodurch die Lesbarkeit der kartgrafischen Karte besser wäre.

Des Weiteren könnte und sollte man sich überlegen, ob die verschiedenen layer= nicht eine leicht untershiedliche Farbe bzw Gradient bekommen sollten wenn der Anfang und Ende eines Weges verschiedene **layer **Werte hätten.

Das ist ein vielversprechender Ansatz, wobei man IMHO zwischen solchen “kreuzungsinternen” Links (die ein Router ignorieren könnte) und den üblichen motorway_links (z.B.) die ein Router nicht ignorieren darf, unterscheiden muss.

Chris

Das reizvolle an der Idee ist: Der Routing könnte richtige Geometrie anzeigen und rechtzeitig auf Abbiegemanouver hinweisen.
Des Weiteren ist es für Newbies eifach zu verstehen und ist weniger Fehleranfällig.

Um Abbiegevorgänge richtig ansagen zu können, muss ein Router natürlich erkennen können, dass dort eine Kreuzung ist.

aber doch nicht an jeder verdammten Fahrspurkreuzung! Ich will nicht 50 “geradeaus”-Anweisungen sehen!
Herr, wirf Hirn…

Bei dem Beispiel “Mörsenbroicher Ei” sollte sich mal jemand diese beiden Relationen näher anschauen.
http://www.openstreetmap.org/browse/relation/105879
http://www.openstreetmap.org/browse/relation/105880

Das kommt nur daher, dass in der Anfangszeit etliche Leute zu blöde waren, die Straßen gescheit zu verbinden. (Vor allem Potlatch1 war da sehr anfällig für Fehlbenutzung mit nur knapp nicht verbundenen Ways) Dadurch gab es dann massig unverbundene Straßen, wo man in der Realität aber rumfahren konnte. Daher gab es Fehlersuchtools, die das angemeckert haben. Und exakt diese Tools diktieren mit ihren Fehlermeldungen dieses “Paradigma”. Meiner Meinung nach ist das ein klassischer Fall von “übers Ziel hinausgeschossen”: einige Leute sind zu blöd, Nodes zu setzen, wo sie hingehören, also pappen wir alles überall zusammen, auch wenn es nicht zusammengehört, um es danach mittels eines weiteren Konstruktes auseinanderzudröseln.
Davon sollte man wegkommen.
Vergleich: früher haben die Leute Gebäude mit wgs84 abgezeichnet und rechtwinklig dargestellt, was dann als Rhombe gerendert wurde. Deshalb schreiben wir vor, dass alle Gebäude rechtwinklig sein müssen. Ist eins mal nicht rechtwinklig, muss eine Relation mit den tatsächlichen Eckpunkten angelegt werden.

Wir haben es ja auch geschafft, dass bridge=yes ausreicht, weil in den allermeisten (trivialen) Fällen klar ist, was oben und was unten liegt. Da darf also problemlos und eindeutig eine Straße mit bridge=yes ein andere ohne bridge=yes kreuzen, ohne dass sie einen gemeinsamen Node haben.

Dieses Forum überzeugt idR durch sachlichen Umgang. :roll_eyes:

Irgendwie scheinst du das Prinzip nicht verstanden zu haben. Hier vergleichst du nämlich Äpfel mit Birnen.
Erstens ist die Straße mit bridge=yes jene Straße, welche oben ist oder bei mehreren Brücken ist das Problem nachwievor ungelöst.
Zweitens haben die Straßen, die durch eine Brücke oder einen Tunnel getrennt im dreidimensionalen Raum eben gerade kein Schnittpunkt und sollen daher auch in OSM keinen haben. Mit deinen Fahrspuren verhält sich das aber anders!

So habe ich das einfache Model von OSM verstanden.

Im Prinzip ist jede Straße egal ob baulich oder durch Markierung getrent für den Router nur eine Linie. OSM ist aber nicht allein für einen Router gedacht, sondern stellt GeoDaten bereit. Details auf der einen Seite zerstören die gewünschte Einfachheit auf der anderen Seite. Die Realität ist einfach sehr komplex.
Daher begrüße ich den Ansatz von Marek außerordentlich sich mit dem Thema Straßenflächen zu beschäftigen und das Gebiet vorzudenken. Denn dann wird es möglich sein Fahrspurchen und die Straßenfläche voneinander unabhängig zu gestalten. Außerdem kann mit einfachen Flächen eine Kreuzung markiert werden, damit der Router weis das ganze Konstrukt ist in der Realität eine Einheit und kann sich dann vielleicht sogar die Kreuzung vereinfachen und die Fahrspuren nur zur Visualisierung verwenden. Hey dann hätten alle was davon. Danke Marek.

Done.

Seoman

Ein wenig Offtopic: Ich habe den User Damnog ermuntert, seine Idee, die ich pfiffig finde, zu visualisieren.
Es ging um die Lesbarkeit der “Superkreuzungen” mit mehreren Ebenen. Was kann ich mit Straßen in solchen Bereichen machen, damit beim Rendern besser rauskommt was ganz oben ist und was ganz tief.

Die Idee ist grundlegend und eigentlich sehr naheliegend: Ich soll den Anfang und Endpunkt einer Strecke mit **layer ** taggen damit man weiß au welcher (relativen) Ebene der Abschnitt beginnt und auf welcher er endet. Die Strecke zwischen beiden Punkten kann zusätzlich zu dem Farbwert auch mit einem Gradient belegt werden:

http://www.sendspace.pl/file/2445ca1798997f869e8f284/huge-multilevel-crossing

Ich bat Damnog eine Wiki Seite mit Beispielen und der Beschreibung anzulegen. Mal sehen…