Karte oder Plan

Gestern durfte ich mich wieder einmal wundern, wie viele hier Openstreetmap nicht als eine Karte, sondern als einen Plan betrachten. D.h. dass in Maßstäben von 1:100 oder so gedacht wird, also zoom Ebenen 19+, und die Abmessungen von Objekten das wichtigste Kriterium scheint. So wichtig, dass sogar die Flussrichtung eines Kanals zur Nebensache wird. Mit Plan meine ich so ein Ding, mit dem der Polier auf der Baustelle herumläuft eben. Für Kartographie bleibt eigentlich gar kein Raum mehr, Linien mit lesbarem Sinn erfüllen zB. Was natürlich nicht stimmt, denn die Kartographie muss für die niedrigeren Zoom Stufen die ganzen Details ja wieder zu etwas machen, das erkennbar bleibt, auch keine einfache Aufgabe.

Eine Zoomebene >19 zu haben wäre super.

Weiß jemand wie viele Kacheln/Tiles es auf Zoom 19 gibt?

Zoom 20 vervierfacht das?

Und das bei 70% (?) Wasseroberfläche, plus Antarktis, Urwald, Wüste, …

Edit: 18 zu 19 und 19 zu 20

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Zoom_levels

Deswegen wird ja ein Großteil der Tiles on-the-fly generiert. Ich denke da an z>=13…
(ahja, Quelle dazu: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tile_disk_usage))

Ich wundere mich über das Eingangsposting, das von einem Entweder-Oder auszugehen scheint. Ist detailliertes Arbeiten im großen Maßstab der natürliche Feind einer sinnvollen kleinmaßstäblichen Karte? Ich finde, wer große Waldgebiete eintragen will, soll das tun, und wer einzelne Kanaldeckel eintragen will, von mir aus als Multipolygon mit ausgeschnittenen Handlöchern, soll das auch tun. OSM ist groß genug für beides.

@ FraukeLeo
… ausgeschnittene Handlöcher …
+1

aber bitte nicht wirklich!:smiley:

Theoretisch ja. Allerdings ist die praktische Ausführung des Mikromappings häufig so gestaltet, daß es tatsächlich eine sinnvolle großmaßstäbliche Darstellung bzw. die für eine sinnvolle Karte erforderliche Generalisierung unmöglich oder unsinnig aufwändig macht. Das passiert wenn das Mikromapping ohne Bewußtsein für die Problematik einfach mit denselben Tags ohne jeden Anhaltspunkt für eine Differenzierung erfolgt. Oder mit mißbräuchlichen Tags als Mapping für den Renderer. Ähnlich wie das Indoormapping müßte es sauber gegenüber großflächigem Tagging abgegrenzt sein, und am besten mit eigenen Tags oder Prefixes so gestaltet daß die Tags für Mikromapping/Detailpläne nicht automatisch in großflächigen Karten auftauchen und diese unleserlich machen, erst mühevoll erkannt und wieder rausgefiltert werden müssen, falls das überhaupt geht.

Mir ist aber leider keine Systematik oder Initiative in dieser Richtung bekannt.

Jetzt müssen wir uns über die Adjektive einigen. Für mich ist 1:50 ein größerer Maßstab als 1:25.000 (mathematisch gesehen: kleinere Zahl im Nenner) :slight_smile:

… Würde ich ich auch so sehen - und halte gegenwärtig Plan-Maßstäbe größer 1:500 aus OSM-Daten für wenig sinnvoll.

Auf genaueren Plänen finden sich i.d.R. Elemente wie Bemaßungen für Abmessungen und Abstände, Schraffuren, Beschriftungen, usw. die nicht zum OSM-Repertoire gehören, sondern in die spezialisierte CAD-Welt.

Sowohl die Radfahrerkarte, als auch die “Verkehrskarte” geht übrigens schon bis z=21