Durch eine anonyme Meldung zur Herabstufung zweier Landesstraßen, bzw. Abschnitten stieß ich auf zwei Herabstufungen in der Prignitz.
Die anonyme Meldung enthielt dankenswerterweise einen Link zum Amtsblatt Brandenburg:
Während ich die beiden Abschnitte im Landkreis Elbe-Elster sauber identifizieren konnte, stehe ich bei der Meldung für die Prignitz vor einem Rätzel.
Im oben genannten Link findet sich auch die Angabe für die Prignitz. Der Beschluß der Gemeinde Karstädt: Amtsblatt - Gemeinde Karstädt → hier dann “Ausgabe Nr. 1/2024” Permalink geht anscheinend leider nicht.
Während ich die beiden Änderungen im Landkreis Elbe-Elster über den Straßennetzviewer des hiesigen Landesbetriebs Straßenwesen sauber indentifizieren konnte (Neu K6221 und K6262), habe ich in der Prignitz so reichlich meine Probleme, wo es ist!
Wenn man eine Stufe weiter reinzoomt, sieht man die Netzknoten (rote Punkte mit schwarzem Rand)
2736 014 ist am östlichen Rand von Reckenzin
2736 010 ist in Dallmin (Hauptkreuzung)
2735 013 ist am westlichen Ende von Groß Warnow
Ich habe für die betroffenen Abschnitte das bisherige ref=* nach old_ref=* verschoben. Ich habe ein entsprechend neues ref=* gesetzt. Der eine Teil war eine Herunterstufung von Landesstraße zu Kreisstraße… warum: die Verkehrsbedeutung der Straße sinkt. Damit einhergehend hab ich die Abschnitte von highway=secondary nach highway=tertiary geändert.
Erstmal würde ich mich fragen ob die “Herabstufung” im rechtlichen Sinne auch eine bei OSM bedeutet.
Wir haben ja kein striktes mapping von Landstraße → secondary, Bundesstraße → primary.
Das ist nur eine Hilfe zu erkennen was es wohl sein könnte. Grundsätzlich mappen wir ja nach der regionalen Bedeutung bzw Nutzung.
Und da mag die rechtliche Herabstufung nicht zwangsweise auch eine in OSM bedeuten. Vor allem nicht sofort.
Wir hatten hier sowas in Ostwestfalen mit der B68 die zwischen Bielefeld und Osnabrück über Steinhagen, Halle etc lief. Als die A33 eröffnet wurde ist die dann zur Land und teilweise zur Kreisstraße “herabgestuft” worden.
Defakto hat sich aber am Ausbauzustand mitunter nichts geändert, und auch eigentlich an der regionalen Bedeutung nicht.
Das hat sich dann über Jahre z.b. an den Ortsdurchfahrten geeändert die u.a. in Dissen dann mit einem mal Z30? oder sogar Fußgänderzone wurde.
Ich würde da warten bis sich wirklich was vor Ort auch ändert. D.h. erst ref ändern wenn auch sich die Beschilderung ändert. Hier hatten wir so einen fall das ein teil der B64 zur B55 wurde und die Beschilderung 3-5 Jahre gebraucht hat (Und die Straßenbegrenzungspfähle immer noch von B64 reden).
Ist doof wenn wir B55 Anzeigen und die ganze Beschilderung noch B64 hat. Kommen dann sehr inkonsistente Ansagen.
Also - Nur die Ruhe - Vor Ort immer wieder besuchen und nach und nach korrigieren. Der Rechtsakt hat mitunter jahrelang keine folgen vor Ort.
Ich war zwar noch nie in dieser Gegend, kenne aber ähnlich abgelegene Landkreise in Brandenburg, wo es Landesstraßen mit sehr wenig Verkehr gibt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass highway=secondary gerade nur wegen der Klassifizierung als Landesstraße gewählt wurde, aber nicht wegen des Ausbauzustands oder der Verkehrsbedeutung. Sprich: möglicherweise war es bei OSM schon immer zu hoch eingestuft.
Das stimmt zwar, aber der Sinn einer Umgehungsstraße ist es ja, i.d.R. den Durchgangsverkehr um den Ort herumzuleiten. Wenn sowohl neue als auch alte Strecke “highway=primary” ist, dann würde der Router möglicherweise weiterhin die alte Strecke nutzen. Demnach wäre es nur logisch, wenn man die alte Strecke um eine Stufe heruntersetzen würde. Denn die neue Strecke soll ja eine höhere Verkehrsbedeutung haben, sonst wäre sie nutzlos.
Das ist wohl richtig… Aber wenn bei einen Straße der Baulastträger vom Land auf die Gemeinde übegeht, muß die Verkehrsbedeutung ergeblich gesunken sein. Der Begriff “Verkehrsbedeutung” wie wir ihn in in OSM sehen, war und ist für mich eh ein extremst subjektives Merkmal. Hast du 3 Mapper, hast du mindestens 6 Meinungen zur Verkehrsbedeutung!
Sich daran zu orientieren: Landstraße → secondary, Bundesstraße → primary ist hingegen eine gute Richtschnur. Wie gesagt, Richtschnur! Da in der Ecke in der Prignitz gibt es die B 5 parallel zur A14 Die B5 ist noch immer Bundesstraße, aber seit 2016 highway=tertiary… Ich prophezeihe mal, daß der genannte Abschnitt nicht mehr lange Bundesstraße sein wird… Ich würde eine zükünftige Herunterstufung zu Kreisstraße vermuten.
Ich denke, durch das Vorhandensein der A 14 bis Karstädt wird da nun nach und nach der Straßenbaulastträger nach unten durchgereicht…
Ich werde jetzt aber nicht dewegen aus dem Spreewald in die Prignitz fahren. Ein einmaliger Besuch würde eh nichts bringen, außer vergeudete Zeit… Im Beispiel hier und auch im Elbe-Elster-Kreis hab ich von secondary nach tertiary heruntergestuft, das kann ich mit meiner jahrelangen OSM-Erfahung vertreten.
Ich hätte mal auf die Punkte klicken sollen… steht doch alles da…
Danke,
Sven
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Der Ausbauzustand ist aber auch nur einer von vielen Faktoren bei der Bewertung der OSM-Straßenklassifizierung. Wenn sich der Ausbauzustand nicht ändert, kann trotzdem eine Herabstufung erfolgen, wenn sich andere Faktoren ändern.
Und da mag die rechtliche Herabstufung nicht zwangsweise auch eine in OSM bedeuten. Vor allem nicht sofort.
ja, ref ändert sich vermutlich sofort, bzw. falls die Beschilderung nicht so schnell ist (weiß ich in Deutschland nicht, hierzulande bleiben auch mal die alten Streckenschilder bzw. gemischt) vielleicht auch erstmal official_ref, aber highway nicht zwangsläufig, wobei sie ja angeben dass es wegen gefallener Verkehrsbedeutung gemacht wird, d.h. man kann da ruhig mal draufschauen…
…wenn das der Maßstab wäre, würde die Sache bei der Mapperdichte hier in der brandenburgischen Pampa mindestens in den nächsten 5 Jahren nicht gelöst sein,
Der Grund für eine solche Herabstufung ist eigentlich fast immer, dass eine andere Straße nun eine höhere Verkehrsbedeutung hat. Und dem sollten wir auch in OSM Rechnung tragen, auch ohne uns das zunächst vor Ort anzuschauen.