highway=proposed

Ich bin soeben auf ein Manko in den OSM-Features gestoßen.
Der Tag highway=proposed ist wohl etwas unzureichend dokumentiert.
O.k., nicht Jeder wird sich damit beschäftigen, aber wann sollte eigentlich eine geplante Straße eingetragen werden?
Trägt man nun alles ein wo einmal Jemand eine Idee hatte eine Straße bauen zu wollen und pflastert die Karte mit mehr oder weniger ernsthaften Projekten zu?
Zumindest für (unser bürokratisches) Deutschland sollte man da ein Limit setzen können.
In meinen Augen macht’s eigentlich erst Sinn geplanten Straßen zu mappen frühenstens nach Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens.

Wie ist da eure Meinung?

mfG Michael

Als Diskussionsvorbereitung siehe:
http://comments.gmane.org/gmane.comp.gis.openstreetmap.region.de/82528
:wink:

Hallo Michael

Wirklich Sinn macht es ab dem Zeitpunkt, wo es einen Planfeststellungsbeschluss gibt. Den von dir genannten Start des Planfeststellungsverfahrens kann man/frau auch noch akzeptieren, da es dann entweder keine oder nur noch wenige Varianten gibt.

Alles davor macht eigentlich wenig Sinn und ist besser in einer eigenen Karte als Overlay aufgehoben. Falls die überwiegende Meinung jedoch zu früher neigt, bräuchte man eine genauere Einordnung der Planungsphase sowie eine Beschreibung für die dann meist noch vorhandenen Varianten.

Als Ausnahme kann man Bundesfernstraßen sehen, die im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf aufgeführt sind, soweit eine klare Trassenführung schon gegeben ist.

PS: Die von chris66 aufgeführte Diskussion auf der Mailingliste zeigt, dass dieses Thema durchaus kontrovers betrachtet wird.

Edbert (EvanE)

Ich meine, dass eigentlich nur solche Straßen eingetragen werden sollten, für die es eine nicht mehr anfechtbare Planfeststellung gibt. Erst dann ist relativ sicher, was und wie gebaut werden kann. Planfeststellungsverfahren können doch noch zu ganz schönen Änderungen führen und es stehen auch schon so einige Brücken in der Landschaft rum, die dann nicht mehr angeschlossen werden durften, weil Verwaltungsgerichte irgendeinen gravierenden Rechtsverstoß sahen, der nur durch andere Streckenverläufe oder Bauweisen geheilt werden konnte.

meinst du sowas?: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Soda_Merklinde.jpg&filetimestamp=20110131011431
:wink:

übrigens… ist diese Brücke eigentlich in OSM eingetragen?

http://www.openstreetmap.org/browse/way/47002686
:wink:

Gruß BBO

Ich Tagge solche Straßen, sobald die Bauarbeiten los gehen. Denn ab dann sieht man, wo die Straße verläuft und kann sie ggf. schon GPS ablaufen.

Och nö,

Nicht schon wieder dieses Thema.

Vor Aufwärmen eines alten Themas, bitte Suchfunktion benutzen.

Richtig, vor allem sind Straßen im Bau (highway=construction) eine völlig andere OSM-Baustelle.

Edbert (EvanE)

Das kann man durchaus anders sehen.
Planungen in einem konkreten Stadium (z.b. Planfeststellungs-Verfahren) sind durchaus wesentlich für eigene Entscheidungen (ziehe ich dort hin?).

Auch ein nicht mehr anfechtbarer Planfeststellungsbeschluss bedeutet nicht zwingend, dass tatsächlich gebaut werden wird, da ein Planfeststellungsbeschluss genauso wie eine Baugenehmigung nur eine begrenzte Gültigkeit hat. (Baugenehmigung 1 Jahr, Planfeststellungsbeschluss 5? Jahre)

Edbert (EvanE)

Mir leuchtet dieses Aufstöhnen und der Hinweis darauf, dass ein Thema schon mal behandelt wurde, nicht so ganz ein. Was spricht dagegen, Zweifelsfragen wiederholt zu beleuchten? Wer meint, schon früher alles zum Thema gesagt/geschrieben zu haben, braucht sich ja nicht nochmal zu äußern und kann sich darauf beschränken, sein weißes Haupt zu schütteln. Und die Wiki-Definition http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:highway%3Dproposed lässt ja nun wirklich Raum für mehrere Deutungen.

@EvanE: Klar kann man das auch anders sehen :). Richtig ist auch, dass ein unanfechtbarer Planfeststellungsbeschluss noch nicht bedeutet, dass tatsächlich gebaut wird. Liegt aber ein solcher vor, ist es doch schon sehr konkret und gewiss, was passieren soll, wenn etwas passiert. Mit dem Argument, dass etwas für eine bestimmte Entscheidung bedeutsam ist, z.B. hinsichtlich der Wohnungsnahme, müsste eigentlich jegliche Planung eingezeichnet werden.

Das Problem ist, dass es viele Zwischenschritte bis zur fertigen Straße gibt:
1 erst werden allerlei Varianten vorab diskutiert (wobei diese sehr wohl in OSM illustriert werden könnten, müssen ja nicht in einer normalen Karte gerendert werden),
2 dann wird mit einer Variante das Planfeststellungsverfahren begonnen (das wäre dann “proposed”),
3 dann erfolgt ggf. ein PF-Beschluss (“planned”?),
4 womöglich verzögern noch irgendwelche Gerichtsverfahren das Ganze,
5 dann wird eventuell die Finanzierung geklärt (und auch da gibt es Rückzieher),
6 dann werden die Ausschreibungen ausgeschrieben,
7 und vergeben (oder wie bei S21-Tunnel mangels Bieter auch nicht),
8 dann Rollen die Bagger an (jetzt aber “construction”),
9 Trasse und Bauwerke nehmen Gestalt an,
10 werden auch irgendwann fertig, stehen aber dann durchaus zwei Jahre asphaltiert in der Gegend herum (“access=no”),
11 irgendwann ist dann noch doch Freigabe (“date off”)