Hausnummer 15 a ändern in 15a?

Normen sind häufig keine Verpflichtungen, ja nichtmal eine Empfehlung. Sie stellen nur eine, nunja, „Norm“ zur Verfügung.

Beispiel ist das berühmte „DIN A4“, 210 x 297mm. Das heisst in keinster Weise, Du müsstest, solltest, dürftest nur dieses Format verwenden — überhaupt nicht 20.9 x 298 - überhaupt kein Problem.

Es ist aber manchmal sinnvoll, dem Kind einen Namen zu geben. Dann verwenden alle deutschen Computerdrucker, weil sie wollen, dieses Format, welches dann auch perfekt in C4-Umschläge passt.

Das ist übrigens der Grund für die komplett mißverstandene Bananen-Krümmungs-Verordnung der EU. Es war niemals verboten, Bananen mit einem Knoten drin zu verkaufen. Die Industrie ist auf die EU zugekommen, sie mögen das mit bitte mit mm und ° in Zahlen hinterlegen, damit sie ihre Kisten und Maschinen auf die Bananen maßschneidern können, die sie wollen (nicht: dürfen). Also praktisch DIN Banane 4.

Die Deutsche Post hatte früher übrigens gerne das man 15 A adressiert mit Leerzeichen und Großbuchstabe. In den aktuellen Infos steht nur noch nach DIN 5008.

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Aeh ja nicht so ganz.

Ich habe in diversen Kommunen da schonmal nachgefragt.

Einige haben das explitzit als klein oder großbuchstaben definiert. Bei vielen ist es nicht definiert und wird nur “zufällig” mit klein oder Großbuchstaben, mit oder ohne Leerschritt geschrieben.

Aber “Geschmacksfrage” des mappers ist das eben nicht in jedem fall.

Flo

Ist spannend, denn in LSA habe ich keine explizite Aussage, aber einen Bekannten, der in der Vermessungsverwaltung arbeitet. Hier soll es z.B. eine Anweisung geben, wodurch landesweit “kein Leerzeichen und Großbuchstabe gilt”.

Edit: Dementsprechend sind so auch alle mir bekannten Eintragungen von Hausnummern im ALKIS usw. so verzeichnet.

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Und das wird ja wieder Bundeslandspezifisch sein :wink:

Gerade mal in Adressdaten des Bundes die Hausnummernzusätze gezählt:

Datensatz 1:

 954901 | a
 667510 | A
 282282 | b
 181407 | B
[ ... ]

Datensatz 2:

 1158053 | a
  562491 | A
  353491 | b
  165269 | B

Es gibt beides - Aber kleingeschrieben ist Dominant.

Flo

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Zumindest in Bayern sind die Gemeinden (auf Grund von Art. 23 Satz 1
der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern und auf Grund von
Art. 52 Abs. 2 des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes) zuständig. Die Vermessungsverwaltung ist damit Sekundärquelle mit eigenen Fehlern (da kenne ich einige) und daher kein Maßstab :face_with_monocle:

Suchfunktionen sollten meines Erachtens stets so gestaltet sein, dass Ergebnisse mit und ohne Leerzeichen gefunden werden, egal ob man die Suchanfrage mit oder ohne Leerzeichen gestellt hat.

Denn selbst wenn wir uns auf eine Schreibweise als OSM-Standard einigten hieße dies ja nicht, dass Suchanfragen nach diesem Standard gestellt werden.

Hier in der Gegend (Allgäu) kommen auch Hausnummern wie “5 1/2” oder “12 1/3” vor. Da muss man ja ein Leerzeichen zwischen Hausnummer und Zusatz schreiben.

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eigentlich nicht, 5½ oder 12⅓ sind kein Problem.

@dieterdreist
Wie lautet denn dann die Lösung für 1 1/72 ?

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Per Antrag an die Unicode-Gremien, diesen Codepoint zusätzlich aufzunehmen :innocent:

Ein Ansatz wäre 1,0138889
aber vermutlich bist du damit noch nicht glücklich. Melde mich noch mal dazu

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OK. Dann lege ich die Latte noch eins höher: 2G 4/2

Das wird dann 2G2 ?? :partying_face:

(schon klar: Ist Ironie beiderseits)

11¹/₇₂

:100:

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Respekt! Optisch beeindruckend.
Technisch gesehen aber nur Malen nach Zahlen. Und inhaltlich nicht identisch mit dem, was die Gemeinde als Hausnummer vergeben hat. Das ist nämlich ein normaler String - mit Leerzeichen.
Darüberhinaus dürfte das die meisten Suchmaschinen überfordern - und das wird wohl nur der Optik wegen niemand anstreben.
(Testweise in ein Schreibprogramm kopiert: “1/72” wurde nicht gefunden, wenn man “normal” frägt)

Wer sagt denn, dass “25A” vs. “25a” nicht auch auf ein Designelement zurückzuführen ist?

wenn man solche Spezialhausnummern sucht wird man ggf. auch tolerant sein wollen. So was wie vorgeschlagen könnte durchaus ausgewertet werden, zumindest von intelligenten Auswertern :slight_smile: 1⅟₇₂

Ich denke ja, so was ist eigentlich ein fail der Gemeinde.

So gesehen ist es ein Designelement, ja. Aber ohne die genaue Gemeinde zu kennen, bin ich mir sicher, dass „ACHT“ keine eingetragene Hausnummer ist. Wie die auszusehen hat, ist je nach Gemeinde mehr oder weniger strikt festgelegt. In meiner Geburtsstadt Darmstadt z.B. sind alle Buchstaben, die Hausnummernzusätze sind, ausnahmslos großzuschreiben. Mag sein, dass man da trotzdem mal ein „a“ statt „A“ findet – wo kein Kläger, da kein Richter – aber bei „ACHT“ würden spätestens die Rettungsdienste sagen, dass diese Variante im Notfall unter Umständen nicht erfasst und damit übersehen wird. Das ist dann also mehr Rebellion als Geschmacksfrage :laughing:

Schade, kann nur mit bis v dienen: Node: 7165000365 | OpenStreetMap :smiling_face_with_tear:

Ansonsten gibt es in BaWü noch die Stromverteilerhäuschen, welche typischer Weise bei x anfangen und öfters auch y und z enthalten. Dort fehlen aber Buchstaben zwischen a-v.

Dazu müsste der Tokenizer erstmal wissen, dass und wie man “Mustergold Steinstraße” segmentieren kann (also Muster, Gold, Stein, Straße). Die Wiederzusammensetzungskombination absuchen ist dann ein O(n^2)-Fall — im konkreten Beispiel eine Aufblähung um den Faktor 9.

Die Google Maps-Suche macht es bekanntlich besser, findet doch scheinbar Ortsbeschreibungen mit einer Edit-Distance von 1, manchmal 2, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür Levenshtein-Tabellen berechnet wurden sind. (Aber bei Google weiß man ja nie.)