A setzt voraus, dass das Gebäude nur 1 Hausnummer hat. (Vielleicht sollte man ein Proposal für addr1:…, addr2:… usw. machen?) A hat außerdem den Nachteil, dass man in einer Karte, wo nur die Hausnummer gerendert wird, nicht sieht, zu welcher Straße sie gehört. A ist für viele “ländliche” Siedlungen brauchbar, in Städten weniger.
B setzt voraus, dass es zu jeder Hausnummer einen eigenen Eingang gibt. Das ist aber die Ausnahme. Eine Hausnummer bezieht sich normalerweise aufs Haus und nicht auf die Eingänge. Oft grenzt ein Haus an 2-4 Gassen und hat entsprechend 2-4 verschiedene Anschriften, aber nur auf einer Seite einen Eingang. Das kann man vor Ort gut sehen, wenn da eine Hausnummer hängt ohne eine Tür weit und breit.
Das Problem in OSM ist, dass es nur 1 Tagging-Schema für Adressen gibt, aber mehrere Arten von Adressen, bzw. je nach Anwendung unterschiedliche Erfordernisse. Man müsste verschiedene Taggingschemen einführen, z.B. ein postaddr1,2,3…:* für Zusteller und Router, ein physicaladdr:* auf der der zugehörigen Straße zugewandten Gebäudeseite, ein cadastreaddr:… für die offizielle Einteilung und ein entranceaddr:* zur Beschriftung von Eingängen. Die alle zu erfassen wäre aber aufwendig. Darum fürchte ich, dass die Hausnummern in der OSM weiterhin ein Chaos bleiben werden.
Meine Empfehlung:
Adresse aufs Gebäude setzen wenn:
a) das Gebäude groß ist, aber nur 1 Hausnummer hat und ein einzelner Adressnode den falschen Eindruck vermitteln könnte, die Adresse beziehe sich nur auf einen Teil des Gebäudes
b) in der Adresse keine Straße, sondern nur ein Orstteil vorkommt
c) in der Karte klar ist, auf welche Straße sich die Hausnummer bezieht
Adresse als zusätzlichen Node auf den Eingang oder innerhalb, aber in Randnähe des Gebäudes, wenn
d) das Gebäude mehrere (äquivalente oder nicht äuivalente) Hausnummern hat
e) die Zuordnung zur Straße sonst unklar wäre
mann sollte es sich vielleicht nicht unnötig schwer machen…
ein paar regeln gibt es aber schon zu beachten, und anscheinend gaaaanz wichtig:
zu hausnummern sollte man immer auch die straße mit angeben, z.b. der osm-inspektor bemängelt dies sonst mit
einem lila kringel um den adress-point.
dies macht er auch, wenn die hausnummer direkt als node in der straße eingepflegt wurde!
und gerade in städten mit straße vor, hinter u. evtl. (eckhaus) noch neben dem haus macht das auch von der
logik her absoluten sinn. ebenso u. leider auch bei orten ohne straßennamen (weiler).
so will er’s halt der “gute”… (osm-insp.)
hausnummern ohne zugehörigen eingang sind mir persönlich übrigens nicht bekannt. manchmal liegen diese
halt einfach “rum ums eck” u. man muss ein bisschen schauen…
gerade bei hinterhäusern gibt es auch die variante, die nr. an eine ecke des vorderen hauses anzubringen,
meist ist darunter dann noch ein kleiner pfeil.
ich spreche übrigens aus erfahrung (10 jahre paketkurier bei gls u. sonderkurier eg-weit)
i.d.r. gibt es pro eingang eine nr, oder einen unter-buchstaben (a,b,c,d…) auch stockwerke sind (bürohochhäuser)
teilweise bestandteil der addresse, aber so weit müssen wir hier ja nicht gehen.
als arbeitsweise bietet sich an, in einer straße immer komplett auf einer seite die gebäude einzuzeichnen u. durchzunummerieren.
hierzu hat josm ein funktion:
strg + w (gebäudefunktion)
hier adressdialog aktivieren u. “ok” drücken,
größe nur bei gleichgroßen gebäuden angeben, dann geht’s noch schneller!
dann erstes gebäude einzeichnen, die gebäudefunktion bleibt aktiv. (kein w drücken nötig)
danach öffnet sich ein dialog für die hausnummer u. straße, hier einmal eintragen u. angeben,
ob die folgenummern auf- oder abwärts folgend eingetragen werden.
(funzt glaube ich nur, bei trennung von gerade/ungerade u. ohne unternummern)
der straßenname bleibt bei dieser funktion voreingestellt, muss also nicht weiter eingegeben werden.
auch reihenhäuser können so einfach u. schnell eingezeichnet werden.
bei jedem neuen gebäude erscheint dann dieser dialog, immer eine nummer höher/niedriger
ein “hübsches” viertel u. sicher ein schmankerl für alle ortsfremden,
die hier eine nummer suchen!
das spricht in jedem fall dafür, dass es sich hier um eine sehr alte wohngegend handelt
u. die verwaltung in die ja mittlerweile unübliche nummerierung nie eingegriffen hat!
das wirkt auf jeden fall schon mal sympathisch! (für die bewohner)
Wo hast du das her? In “meiner” Stadt ist es so, wie du es beschrieben hast, ein paar Kilometer weiter (anderes Bundesland, weiß aber nicht ob es daran liegt) allerdings genau umgekehrt (rechts ungerade, links gerade).
hier noch ein kleiner exkurs - eventuell wichtig beim nächsten umzug http://www.esoterikforum.eu/feng-shui/4276-fengshui-und-hausnummern.html
gruss
walter
bin ich gerade drüber gestolpert als ich eine exotische hausnummernvergabe (haus 1, 1/4, 2/4, 3/4, 2, …) gesucht habe. sowas ähnliches es irgendwo - wien(?)
am bundesland liegt das sicher nicht, eher vielleicht daran, wann die straße ursprünglich
angelegt u. durchnummeriert wurde.
und natürlich auch daran, wie das bisher in der entsprechenden stadt gehandhabt
wurde, so wird das dann meist auch weiterhin gemacht.
(siehe darmstadt vs. frankfurt, beides hessen)
ich glaube auch nicht, dass das eine zwingende vorschrift ist. sonst wäre es ja überall so…
wir bekamen die info seinerzeit von einem kollegen, der auf seiner tour
bei einer stadt oder einem bauamt nachgefragt hatte… (?)
und gerade der gesichtspunkt, dass sich die nummern vom ortsmittelpunkt nach außen hin erhöhen
hat sich eigentlich immer bewahrheitet u. oft schneller ans ziel geführt.
aber gänzlich durcheinander oder eine seite hoch u. gegenüber wieder herunter,
wie in edwin’s beispiel, so etwas findet man nur noch in sehr alten straßenzügen
oder auf dem land bei gehöften oder weilern. (z.b. nummeriert nach erbauung)
noch ein tolles anti-beispiel ist natürlich das “mannheimer schachbrett”. da kann man schon mal
um einen ganzen block herum fahren, bis man die richtige nummer hat!
(oder 2 oder 3, bis man’s überhaupt kapiert!)
… und eben erst gesehen, dank zweier stromausfälle musste ich je neu laden,
auch josm ist jeweils abgestürzt…
Ich kann mich noch an meine Berliner Zeit erinnern, da habe ich in der Emdener Str. gewohnt, dort war die Nummerierung ebenso: eine Seite hoch, die andere wieder runter. Ist aber fast 40 Jahre her …
-trekki
Nach welcher Systematik die Häuser nummeriert werden, hängt natürlich vom Land und offenbar auch von der Region ab. In Österreich gab es ursprünglich nur die Konskriptionsnummern, wo die Häuser quasi zufällig (oder in der Reihenfolge ihrer Errichtung) und unabhängig von den Straßen nummeriert wurden. In vielen Ortschaften sind diese Nummern bis heute gültig geblieben, und darum hat man es dort oft nicht für nötig gehalten den Straßen Namen zu geben. Einsatzfahrzeuge brauchen mitunter lange um ihr Ziel zu finden. In anderen Ortschaften und in allen Städten wurden die Konskriptions- durch (laut Wikipedia) Orientierungsnummern ersetzt. In Österreich sind Radialstraßen so nummeriert, dass, wenn man stadtauswärts geht, das erste Haus links die Nummer 1 trägt und das erste Haus rechts die Nummer 2. Links sind die Häuser fortlaufend ungerade, rechts fortlaufend gerade nummeriert. Bei Tangentialstraßen geht man im Uhrzeigersinn.
Wenn “Löcher” gefüllt werden, bedient man sich der Kleinbuchstaben. Wenn z.B. zwischen den Häusern 5 und 7 drei weitere gebaut werden, erhalten sie die Nummern 5a, 5b und 5c. Es kommt auch vor, dass ein größeres Haus auf diese Weise unterteilt wird, damit keine Stiegennummer angegeben werden muss oder damit die Stiegennummern überschaubar bleiben.
Im umgekehrten Fall, dass mehrere Häuser abgerissen und durch ein großes Ersetzt werden, z.B. Nummern 52, 54 und 56, bekommt das neue Haus die Nummer 52-56.
Halbe Hausnummern wie in dem Foto gibt es in Österreich nicht.
Soweit ich das hier überblicke haben die Orte in der Region die zu einer preußischen Exklave gehörten das hoch/runter System und der Rest das gerade/ungerade. Führt bei manchen Gästen auch zu Verwirrung
Ach und bei uns in Baden gibt es statt 5a und 5b eher 5/1 und 5/2. Aber zu Sachsen muss ich gerade revidieren, habe ich Müll geschrieben Ist auch gerade / ungerade.
Da geht es auf einer Seite aufwärts bis zum Ortsausgang und auf der anderen Seite wieder zurück. Ich glaube jede Gemeinde macht es, wie sie es will.
Noch ein Beispiel (auch in Obercarsdorf)
Als damals die Eigenheimsiedlung geplant wurde, gab es die Siedlung mit 100-er Nummern (Querweg). Wir haben damals(1976) einfach festgelegt mit der 200 die neue Siedlung zu beginnen nach Norden um die Schleife rum und wieder zurück. Schul- und Gartenweg (leider auch das “Industriegebiet”) kamen später dazu.
Aber noch einmal zum Thema;
Gerade in den Dörfern gibt es Zufahrten zu den Häuser die teilweise öffentlich sind (Briefkasten und Klingel am Haus) und teilweise über einen privaten Weg mit Briefkasten (und Klingel mit Tor). Ich setze den Punkt building=entrance (mit Adresse) dort wo Briefkasten und Klingel sind. Ist zwar nicht ganz richtig - ist aber für mich die Trennung in öffentlich und privat. Deshalb sind manche Zufahrten “highway=service” und manche “highway=track, access=private”. (Da ich gerade mit Obercarsdorf begonnen habe, ist das erst mal der einfache Weg.
Die Grundrisse der Häuser sollen später folgen. Da gibt es dann aber schon das nächste “Problemchen”: Wie stelle ich Wohngebäude oder Nebengebäude (Scheune, Garage) dar?
Diesen Weg halte ich nicht für sehr gut. Denn building=entrance bedeutet eigentlich etwas anderes. Building ist das Gebäude und Entrace der Eingang. Damit hätten wir einen Hauseingang, welcher bei dir aber oft am Gartentor ist.
Außerdem würde das völlig schief gehen, wenn man auf solch eine Ortschaft stößt: http://www.openstreetmap.org/?lat=51.15855&lon=13.35423&zoom=17&layers=M
Hier war der Briefkasten für die Hausnummer 6A und 17 nämlich gegenüber des “i” in der Orstmitte und nicht am eigentlichen Haus oder Grundstück.
Derzeit ist mir keine Unterscheidung der einzelnen Gebäude bekannt. Für Funktionsgebäude wie Büros oder Einkaufsläden gibt es aber die Möglichkeit die entsprechenden Tags auch an die Fläche zu setzen. Aber Garagen von Wohngebäuden oder Scheunen zu unterscheiden ist nicht (noch) nicht möglich.