Hallig mappen (Besonderheiten)

Hallo,

ich war heute auf der Hallig Nordstrandischmoor http://www.openstreetmap.org/#map=14/54.5487/8.8200. In groben Zügen ist diese bereits gemappt (allzu viel gibt es dort auch nicht). Einige Details habe ich aber noch erfaßt. Jetzt gibt es aber ein paar Sachen da weiß ich nicht genau wie ich die erfassen soll:

  1. Es gibt dort einen Briefkasten. Auf dem stehen auch Leerungszeiten:
    http://www.maroufi.net/OSM-Fotos/hallig-briefkasten.jpg

Wie kann man so etwas eintragen? collection_times=Mo-Sa tidal?

  1. Die Strassen: Im Moment sind sie alle als highway=unclassified; surface=cobblestone; width=5; service=driveway eingetragen. Es gibt dort 2 verschiedene Straßen: Die eine Art ist asphaltiert, aber relativ schmal (geschätzt 3 Meter):
    http://www.maroufi.net/OSM-Fotos/hallig-weg1.jpg

Die andere Art ist nicht asphaltiert sondern hat Fahrstreifen aus Steinplatten:
http://www.maroufi.net/OSM-Fotos/hallig-weg2.jpg

Ich neige dazu die erste Art als unclassified zu belassen, aber width und surface zu korrigieren und service zu löschen. Alternative: highway=service, dann würde ich service=driveway auch belassen.

Bei der 2. Art neige ich aber dazu highway=track zu nehmen. Aber welcher tracktype? Ist das dann grade1 trotz des unbefestigten Mittelstreifens?

  1. Es gibt dort einen Lorenbahnhof, da die Hallig für ihre Bewohner, sowie für die Post auch per Lore erreichbar ist. Wie soll so etwas gemappt werden?

Edit: Was ich noch vergessen habe: Eine der Warften ist gleichzeitig Schule und Kirche (gleiches Gebäude). Soll ich dort am besten einfach 2 Nodes innerhalb des Gebäudes erstellen?

Gruß
unixasket
(P. S. Antworten können bei mir im Moment etwas dauern)

Da kenne ich drei Varianten

  1. tracktype=grade1_ruts
  2. surface=concrete:lanes
  3. tracktype=grade1 + surface:middle=unpaved oder grass oder ground oder earth

Ich verwende 1.

bye, Nop

highway=track ist ein Feld-/Waldweg, der für den motorisierten Straßenverkehr nicht freigegeben ist (bzw. nur in Ausnahmefällen, zB Anlieger frei).

service=driveway wird zusammen mit highway=service verwendet und bezeichnet in etwa eine “Grundstücksauffahrt” also idR. keine öffentliche Straße.

Die Schmalheit der Straße kann per width angegeben werden.

Die Einschränkung “keine Kfz” ist neu für mich. Worauf gründet sich deine Auffassung? Oder mal andersrum: Wie werden denn Feld-/Waldwege erfasst, die für Kfz frei sind?

Gruss Christian

An dieser Stelle hätte ich mal eine Frage zur Mapper-Etikette: Laut taginfo werden die drei Varianten in etwa so häufig verwendet:

  1. 100
  2. 2.700
  3. 110

Darüber hinaus habe ich auch “surface=concrete_lanes” mit 36 Verwendungen gefunden.

Für mich schaut das aus, als hätte sich “surface=concrete:lanes” etabliert. Ist die Verteilung eurer Meinung nach hinreichend, um den jeweiligen “Haupt-Nutzern” (der minder verbreiteten Tags) vorzuschlagen ihr Tagging anzupassen oder diese Wege sogar ohne grosse Fisimatenten selbst anzupassen?

Gruss Christian

Das kann man so nicht stehen lassen.

Source: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dtrack#Zugangsbeschr.C3.A4nkungen_kennzeichnen_.28Deutschland.29.3F

Die Anzahl sagt erst mal nichts über die tatsächliche Verbreitung - da ist es noch relevant, wieviele verschiedene Leute über welchen Zeitraum warum das Tag verwenden. Es kann auch nur durch einen Massenimport oder einen Preset für einen Editor gepusht worden sein.

Grundsätzlich ist nicht nur schlechter Stil, anderer Leute Tags “einfach selbst” stur aufgrund einer Statistik an irgendeinen anderen Tagging Stil anzupassen. Außerdem ist so ein Search-And-Replace ausdrücklich verboten. Guck mal unter “Mechanical edits” ins Wiki.

Grundsätzlich halte ich “surface=concrete:lanes” für keine gute Lösung, da es die Frage nicht beantwortet, mit welchem tracktype solche Wege getaggt werden.

bye, Nop

Um mal zur ursprünglichen Frage zurück zu kommen: Es geht um Wege die zu Fuß und mit dem Traktor benutzt werden (würde für track sprechen). PKWs gibt es dort keine, die Bewohner haben Traktoren, die Salzwiesen werden als Weide benutzt. Die Straßen sind eigentlich nur Zufahrten zu den Grundstücken (würde für service sprechen). Sie verbinden die 4 Wohnhäuser (würde für residential sprechen), es gibt aber kein innerorts (würde für unclassified sprechen), es handelt sich um 4 Wohnhäuser die auf Warften stehen. Ein Weg (der mit den Steinplatten ohne befestigten Mittelstreifen) verläuft zum Lorenbahnhof. Der Hauptweg endet am einen Ende nicht bei einem Haus, sondern am Bootsanleger.

Gruß
unixasket

Ich hab mir mal das Sat-Bild der Insel angeschaut und würde demnach auch den “hallig-weg2” als service oder unclassified taggen. Grund ist, dass der Weg ein Zufahrtsweg zum Lorenbahnhof ist, hängt ein wenig von der Bedeutung des Bahnhofs ab… Zusätzlich tracktype zu erfassen halte ich nicht für falsch (auch wenns anfangs nur zur Unterscheidung von Feld-/Waldwegen dient). tracktype ist für die allermeisten Fahrzeuge grade1. Nur breitere/schmalere (2-spurig) oder 3-spurige ists eher grade4. grade1_ruts o.ä. gefällt mir ganz gut.

Noch eine Anmerkung zu concrete:lanes, das sind eigentlich solche Spuren aus Betonplatten, im Normalfall mit holprigen Fugen dazwischen. Eigentlich ists eher paving_stones:lanes.

Mit meinem ersten Post hier meinte ich: Alles was nicht surface=asphalt ist zum track zu machen, und alles aus Asphalt als unclassified zu taggen halte ich für falsch. Der Weg hat aber die Verbindungsfunktion zum Lorenbahnhof, deswegen nicht track. Statt “nicht für Straßenverkehr freigegeben” sollte es besser heißen, “gehört nicht zum öffentlichen Straßennetz” oder so ähnlich.

Nochmal zu grade1_ruts: Beim ersten Lesen des Begriff “ruts” hatte ich eher den Eindruck, dass das Wort tendenziell etwas negatives vermittelt. Da ich das Wort aber bisher nicht kannte, habe ich erstmal nachgeschaut, was den nun die Bedeutung ist [1][2]. Diese Recherche hat mein Gefühl allerdings bestärkt; Fahrspur ist hier wohl tatsächlich eher im Sinne von Furche gemeint, also im Prinzip genau das Gegenteil von dem, was das Tag ursprünglich aussagen soll.

Überhaupt sehe ich aber auch nicht unbedingt die Notwendigkeit, hier zusätzlich zu surface=*:lanes noch einen weiteren Wert für tracktype zu erfinden. Sowohl für Traktoren und Autos, als auch für Fußgänger, Fahrradfahrer, Mopeds usw. ist das doch ein grade1, da sie sich alle ohne Probleme in der befestigten Spur bewegen können.

[1] http://www.dict.cc/?s=ruts
[2] http://www.dict.cc/?s=rut

Aus der Perspektive des Renderings gefällt mir surface:middle=* am besten (und ich werte es auch aus), weil man damit auch ausdrücken kann, dass zwischen den Plattenstreifen Rasengittersteine liegen oder dergleichen. Leider wird es verhältnismäßig selten genutzt.

Die von Dir verlinkten Wörterbucheinträge sagen: Spur, Fahrspur, Wagenspur.

Das ist exakt das was auch gemeint ist. Was findest Du daran negativ oder unpassend?

grade1 ist im Wiki definiert als "Solid. Usually a paved or heavily compacted hardcore surface. ". Ein Betonspurweg ist eben nicht “solid” sondern von unterschiedlicher Beschaffenheit.

bye, Nop

Naja, da suchst Du Dir halt genau die raus die Dir passen ohne auch die anderen Einträge zu berücksichtigen. Speziell die Art der Verwendung des Wortes als Verb und in Redewendungen deutet meines Erachtens darauf hin, dass hier eher z.B. die tiefen Spuren in einem aufgeweichten Waldweg gemeint sind. Letztendlich müsste man aber wohl einen Muttersprachler fragen.

Wenn man wirklich doch einen Extrawert für tracktype haben möchte, warum nicht analog zu surface grade1:lanes nehmen?

Ich lasse mich gerne korrigieren, aber mir wäre auch ein Unterschlüssel nach “:” lieber als ein wenig bekannter neuer Hauptschlüssel zusätzlich zu den allseits bekannten grade1 bis 5.

Bevor ich irgendein neues Tag vorschlage oder verwende mache ich immer den Reality Check mit den Muttersprachlern hier in der Firma. :slight_smile:

Erstens halte ich “lanes” für den wesentlich schlechteren Begriff, denn da ist mit den meisten Hauptbedeutungen die gesamte Fahrspur gemeint und eben nicht nur die Reifenspur. “Lane” ist der Begriff für Abbiegespuren an Ampeln und auf Autobahnen, für Fertigungsstraßen in der Fabrik und komplette kleine Landsträßchen.

Zweitens hilft es niemand, zusätzlich zu den drei bestehenden Begriffen noch einen weiteren zu erfinden. Das ist reine Geschmackssache, ebenso wie die Frage ob man Tags zusammenschreibt (tracktype) oder mit Unterstrich (track_type) oder Doppelpunkt (track:type) trennt. Über Geschmack kann man bekanntlich beliebig streiten und etwas nur wegen einer Schreibweise zu ändern ist destruktiv.

bye, Nop

Ok…dann hat sich das ja erledigt. Wobei mich durchaus interessieren würde, ob Deine Kollegen direkt intuitiv den Begriff genannt haben oder es doch eine gewisse Zeit des Nachdenkens gegeben hat.

Prinzipiell sicher richtig, allerdings ging es mir nicht primär um die Schreibweise, sondern eher um eine gewisse Konsistenz in der Syntax, wenn Du verstehst was ich meine?