Grosses Waldgebiet in Kärnten

Halle,

Es geht um das Multipolygon
http://www.openstreetmap.org/browse/relation/2562011

Grosses Landuse Forest. Mir scheint es so, jemand um die Täler einzuzeichnen diesen Wald drumrum
recht grob eingezeichnet hat, und der dann im Verlauf recht konkrete Randlinien in etlichen Bereichen erhalten hat.

Um die Landuses Inner wurde nur in Ausnahmefällen nachgedacht, sprich die vielen kleineren Landuses sind nicht als inner aufgeführt.

Mittlerweile wird das Teil in der der Übersicht und in grösseren Zoomstufen ordentlich gerendert, dazwischen ist “Murks”.
Mir ist also unklar, ob das Teil halbwegs korrekt ist oder nicht.

An das Projekt des Aufteilens hab ich mich noch nicht so recht rangetraut (man will ja keine Baustellen in OSM hinterlassen, die man dann mangels Zeit zu lange liegen lassen muss).

Also:

a) Ich vermute, das das Teil evlt wegen der Renderung kaputt ist (ich habe auch schon ein Linienfragment aus dem Ding “rausgeworfen”), allerdings ist das bei JOSM OK.

b) Ich habe keine Ahnung ob die Fehlenden inner das rendering stören, unschön ist es allemal.

c) Das Ding ist zu gross und unhandbar. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, das es sinnvoll ist ein ganzes Tal (das Drautal, welches nicht schmal ist) als inner zu betrachten.

Hat jemand Tipps wie ich hier, in handhabbaren Schritten, am besten vorgehe ?

Christoph

Im Südwesten ist auf jeden Fall eine riesen Lücke. Je nach Zoomstufe wird das alte, noch geschlossene Polygon angezeigt oder das neue, kaputte Polygon.

Die äußere Umrandung besteht aus sehr vielen Einzelstücken. Da fehlt nun ein Teilstück.

Man muss nicht alles als inner erfassen, viele Renderer rendern auch ohne Multipolygone richtig.

Ansonsten - aufteilen ist immer gut.

Hallo Christoph

Zu a) und b):
Die Renderer (zumindest Mapnik) kommen mit der Situation, “Kleine Fläche innerhalb großer Fläche” ohne Inner des MP zu sein, zurecht.

Das Ding ist richtig groß, ca. 150km Ausdehnung in der Länge ist wirklich viel.

Ich würde den riesigen Wald an folgenden Linien aufteilen:

  • Administrative Grenzen z.B. auf Kreisebene (admin_level=6)
    Hier kannst du die Grenzstücke als Wegteile des Outers wiederverwenden.
  • Entlang dem Tal der Drau als sehr bestimmendes Merkmal.
  • Entlang großer Straßen wie Autobahnen, Bundes- und Landes-Straßen.
    Ich persönlich hefte Flächenränder nicht an Straßen und würde das auch
    nicht empfehlen. So kann man gleich die Breite der Straßen mit erfassen.
  • Soweit sinnvoll an (größeren) Flüsse.
    Alles was man mit waterway=riverbank oder den Alternativen erfasst,
    würde für mich eine Unterbrechung des Waldes darstellen.

PS-1:
Der Validator von JOSM erkennt falsche Inner, die nicht in einem Outer liegen. Vor diesem Fehler kann man sich beim Aufteilen also schützen.
PS-2:
Ich würde als erste einmal grob teilen z.B,. an der Grenze Tirol/Kärnten und/oder entlang dem Tal der Drau. Damit hast du dann schon mal zwei/vier etwas ‘handlichere’ Gebiete. Als nächstes entlang der Bundesstraßen und ggfs. Landesstraßen. Eventuell kannst du größere Inner-Breiche ebenfals zum Aufteilen verwenden. Dann würde ich noch überlegen, kleinere Ausläufer abzuspalten, um die Punktmenge der größeren Waldstücke zu reduzieren.

Edbert (EvanE)

Yow da ist was schiefgegangen. Da sind sich wohl zwei auf die füsse getreten. Bin mit Reiner deswegen im Gespräch.

OT: Ich würde bei Multipolygonen mit mehreren Outers vermutlich das Parsen verweigern.

Denk dran: Nicht für die Renderer taggen :wink: Wenn in einem See eine Insel voller Wald ist ist dort kein See, auch wenn man bei Kartenrendern den Wald trotzdem “über” dem See darstellen kann. Andersrum ist die Fläche eines Wohnhauses auch Wohngebiet, selbst wenn ein Kartenrenderer das nicht verstehen wollen würden sollte.

Außerhalb Deutschlands ist die Multipolygonwissenschaft wenig verbreitet. Da muss der Renderer tolerant sein und erkennen, dass ein meadow im Forest nicht von Bäumen überwachsen sein wird.

Es würde eine schönere Karte ergeben wenn er tollerant ist, ja. Aber da da dann kein Wald ist ist es ohne Multipolygon falsch. Und wenn die Renderer nicht tollerant sind wird es (hoffentlich) eher behoben (und sei es über einen Umweg über das Forum und diverse Mailinglisten). Wenn man z.B. die Waldfläche berechnen will und die Wälder alle grosse Wiesen enthalten wird deutlicher, dass das nicht gut ist.

Ganz so einfach ist es leider nicht.
Wenn du jetzt nicht Wiese sagst sondern Lichtung, so wird die Lichtung zum Wald gerechnet. Wenn du auf der anderen Seite denkst, landuse=forest beschreibt nicht einen Wald sondern die Fläche auf der Bäume stehen, dann gehört auch ein Lichtung nicht zu landuse=forest.

Ach ja und nicht alles was als Wiese im Wald eingetragen ist, ist wirklich eine Wiese. Da sind auch Flächen (mit landuse=meadow) dabei, wo zur Zeit keine Bäume mehr stehen, weil sie abgeholzt wurden oder ein Windbruch beseitigt worden ist oder die zur Wieder-Aufforstung vorgesehen sind. Ebenso gibt es unter den landuse=meadow auch Flächen, die besser mit natural=scrub getagt wären. Und ist Gestrüpp (natural=scrub) nun ein Teil des Waldes oder nicht?

Alles nicht so einfach.
Edbert (EvanE)

Soll ja nur als Beispiel erläutern, dass man für ein Loch in einer Fläche ein Multipolygon braucht. Ob da ein Loch in einer Fläche ist oder ob die Fläche dort auch ist ist eine andere Frage. Mir ist nur leider gerade kein besseres Beispiel eingefallen. Wie wäre es mit building=no (oder etwas anderem, was in keinem Fall ein Gebäude sein kann) innerhalb von building=yes?

Schon OK, ich wollte ja nur allen zeigen, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie wir das gerne hätten.
Ebenso wollte ich aufzeigen, dass es durchaus Sinn machen kann, wenn Renderer tolerant bezüglich inneren Flächen in einer größeren Fläche sind.

Bei einem Lichthof im Gebäude (da ist definitiv kein Gebäude) oder einem See im Wald ist das sicher klarer. Bei einem kleinen Teich (wenige 100m2) kann das jedoch schon wieder anders aussehen.

Edbert (EvanE)

Ein Kumpel von mir sagt ständig:“Deutsch sein heißt, eine Sache ganz und um ihrer selbst willen zu machen.” Das muss natürlich entsprechend ereifernd vorgetragen werden.

Die OSM Geodaten haben nicht nur den Sinn schöne Karten zu erstellen, sondern eben auch Auswertungen zu machen, wieviel Fläche ist wofür verbraucht. Wenn man dann mehrere Polygone übereinanderlegt, welche nicht zusammengehören, erhält man zu große Flächen und die Mühe war vergebens.

Den letzen Satz meinst Du doch nicht im Ernst,oder?

Ich kann dir adhoc drei Beispiele benennen, wo ein Gewässer zu einem Landschaftsteil gehören kann:

  1. Gewässer im Vorland großer Flüsse: z.B. Elbdeichvorland: http://www.openstreetmap.org/#map=15/52.9196/11.8385&layers=N (bitte den Ausschnitt in Bing betrachten) Je nach Wasserstand kann ein Gewässer sein oder nicht, sind also temporär. Manchmal sind da Wasserblänken, manchmal schnödes, z.T. auch genutztes Grünland.
  2. Feldsölle: http://www.openstreetmap.org/#map=14/53.0931/14.0938&layers=N(bitte den Ausschnitt in Bing betrachten): Auch hier gibt es Sölle, die in trockenen Jahren normal durchackert werden. Wenn du vorbeikommst, denst du “Äh??? Da ist doch nichts!” In anderen feuchten Jahren ist an den Stellen mitunter ganzjährig ein Teich.
  3. Fließgewässer-Rest im Wald: Wir im Spreewald haben in unseren Erlen- und Erlen-Eschenwäldern im Unterspreewald Gewässer drin, rein entwicklungsgeschichtlich sind das Fließgewässer-Reste. Auf Grund der Ökologie, würde ich das mittlerweile zum Wald zugehörig zählen, und wenn ich sie erfassen würde, als Wasserfläche im Wald, ohne sie als Multipolygon “auszustanzen”: Es ist immer nüch Wald, der aber oft ganzjährig im Wasser steht. Im Moment erfasse ich solches aber nicht: Im Luftbild sieht man sie nicht und sie im Gelände erfassen zu wollen ist ein schwieriges, bis fast nicht mögliches Unterfangen.

Alle drei Beispiele sind für mich Möglichkeiten, wo ein Gewässer (oder auch eine Sumpfgebiet) zu einem anderen Landschaftsteil hinzugehört und eben nicht “ausgestanzt” werden sollte. Beim Erfassen solcher Situationen muß man für ein Gebiet aber auch immer eine gehörige Portion Gebietskenntnis mitbringen, denn bei allen drei Beispielen helfen Luftbilder oft nur begrenzt.

Sven

Weshalb soll ein Gewässer, das nach Deiner Lesart zu einem Landschaftsteil gehört nicht ausgestanzt werden können.
Da wo z.B. ein landuse=forest ist, kann nunmal kein natural=water sein.
Und meine Anmerkung bezog sich auf die Äußerung 'Bei einem kleinen Teich (wenige 100m2) kann das jedoch schon wieder anders aussehen. Ausstanzen von der Flächengröße abhängig? Ist doch Quark.

Erlenbruchwald :smiley: Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Im Spreewald haben wir genug solcher Flächen, die auch regulär bewirtschaftet werden (leider). Da sind oft kleinere oder größere Wasserflächen drin.

Flächenfallen: (z.B. wenige 100 m²)

+1

Von Flächenfallen halte ich grundsätzlich garnichts. Die fallen einem irgendwann mal auf die Füße und bereiten in der Auswertung Probleme.

Sven

Um wieder auf das Ausgangsposting zurückzukommen:
Ich “verkleinere” zur Zeit auch gerade große Multipolygone. Mit Hilfe von geoimage/Bing suche ich am Rand des MP Abschnitte, die sich sinnvoll abspalten lassen (Täler, Straßen oder auch Abschnitte mit großen Wiesenflächen). Dann ziehe ich einen Way an den neuen Grenzen (note=MP-Grenze o. ä.). Diesen in das alte MP als outer einfügen und die bisherigen Grenzen und im Abschnitt befindlichen Innerpolygone rauslöschen. Wichtig ist, das ganze Riesending zu laden. Dann kann man gleich überprüfen, ob das alte MP wieder geschlossen ist. Mit dem übriggebliebenen Waldrand beginne ich dann ein neues MP, grundsätzlich, indem ich das Wegstück zu einer Fläche schließe (nur ein Outer-Way!). Die beiden Multipolygone verknüpfe ich dann, wobei man an den Rändern befindliche Wiesenflächen elegant und multipolygonfrei einfügen kann. Die Innerpolygone in das neue MP einfügen - fertig.
Es sei erwähnt, dass das aber eine recht zeitraubende Arbeit ist, insbesondere dann, wenn man die Ränder auch gleich nach geoimage verfeinert.

Mir ist gerade aufgefallen, dass sich in der Nachbarschaft auch gerade jemand daran machen will, die Wälder der Steiermark zu zerteilen. Herzlichen Dank.

Was die Wälder in der Steiermark angeht möchte ich auf folgende Diskussion auf @talk-at verweisen (und dazusagen dass das bis vor Kurzem ein noch enormeres MP war :sunglasses:). Ich glaube es wurde “beschlossen”, die Wälder entlang von Verwaltungsgrenzen aufzusplitten. Nur hatte noch niemand Zeit sich darum zu kümmern. User species hat jedenfalls schon mal damit angefangen; etwas Unterstützung könnte aber nicht schaden, denke ich…