Großes Hamburger Polygon im Meer

Hallo,

ich habe eine Frage zu dieser Relation: Klick

Hamburg hat da oben 2 Inseln, die als Stadteil gelten. HH Neuwerk Soweit, so gut. Allerdings überstreckt das Polygon weite Teile Seegebiet.

Dies wird dann auffällig, wenn man die Fläche des Hamburger Stadtgebiets in PostGis ermitteln möchte:

SELECT ST_Area(st_transform(way, 4326)::geography)/1000000 as sqkm
FROM planet_osm_polygon p 
WHERE p.admin_level = '4' AND p."de:amtlicher_gemeindeschluessel" IS NOT NULL AND name = 'Hamburg' LIMIT 1;

-> 980 km²

In allen meiner Stichproben (ca. 30) mit verschiedenen admin_level entspricht das Ergebnis weitestgehend den Referenzdaten vom statistischen Bundesamt. Die amtliche Fläche Hamburgs beträgt laut statischen Bundesamt jedoch in Wahrheit 755km².

Meine Frage ist, ob boundary=administrative die amtlichen Gebietsgrenzen und damit auch die amtliche Gebietsfläche bezeichnen soll, oder nicht? Es deutet zumindest alles darauf hin, denn boundary=administrative ist nach meinem Verständnis ja genau so in OSM dokumentiert. Zudem verhärtet sich meine Annahme dadurch, dass der Amtliche Gemeindeschlüssel auf dem (Multi)polygon hängt und dieser in diversen Tabellen des statistischen Bundesamtes ebenfalls mit 755km² auftaucht.

Viele Grüße,

Stef

1 Like

Das Katasteramt “kennt” die merkwürdige Grenze in der See auch nicht in Bezug auf die Hamburger Verwaltungsgrenze:

https://geoportal-hamburg.de/geo-online/#

Oben links folgende Einstellung übernehmen:

Das Katasteramt zeichnet die Fläche zwar auch nach, jedoch nicht als Verwaltungsgrenze. Ich habe bisher noch nicht herausgefunden, das das für eine Grenze ist?

VG

Stef

könnte der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer die Lösung des Rätzels sein?

Der Name impliziert die Zugehörigkeit zu Hamburg und gehört ggf. deshalb mit in Fläche Hamburgs?

2 Likes

Die Fläche ist in der Tat in einer anderen Karte des Geoportals eingezeichnet:

Ich habe nochmal genauer nachgeschaut und bin hier fündig geworden: https://sg.geodatenzentrum.de/web_public/gdz/dokumentation/deu/vg250_01-01.pdf
Unterscheiden tun sich die beiden Flächen im Gf Wert (Geofaktor).
Dieser wird vom Bundesamt für K/G in Punkt 3.2.2 näher beschrieben. U. A. gibt es:

1 = ohne Struktur Gewässer
2 = mit Struktur Gewässer
3 = ohne Struktur Land
4 = mit Struktur Land

Für die 755km² sind offenbar nur Geofaktor 4 erheblich, warum auch immer.

Ich denke mal die Auftrennung des Multipolygons zur Markierung der Flächen mit Gf 1 und 4 o. Ä. wäre ein wesentlicher “Breaking Change” und ist nicht praktikabel.

Leider muss ich mir dann wohl eine andere Lösung einfallen lassen für mein Problem.

VG

Stef

Das ist die Grenze von: Relation: ‪Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer‬ (‪157812‬) | OpenStreetMap

Dieser ist eine Exklave der Freien Hansestadt Hamburg, siehe Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer – Wikipedia. Als Grenze somit meiner Ansicht nach richtig, auch wenn für die Landesfläche nur die kleinere der Inseln genommen wird :slight_smile: .

Edit: @un1matr1x war schneller

Ja, macht Sinn. Die anderen Landesgrenzen, z. B. NDS und SH haben die Wattenmeere ebenfalls mit drin: overpass turbo

Für mein Problem ist nur etwas doof jetzt, dass die “Stadt Hamburg” mit seinen 755km² in OSM möglicherweise nicht abgebildet ist. Ich kann natürlich das Wattenmeer bei mir rausschmeißen, aber das ist auch nicht schön.

Danke für die Aufklärung.

Meine Frage ist, ob boundary=administrative die amtlichen Gebietsgrenzen und damit auch die amtliche Gebietsfläche bezeichnen soll, oder nicht?

boundary=administrative soll die tatsächlich verwaltete Fläche bezeichnen, was für ein Bundesland dasselbe sein dürfte wie die amtliche. Schwieriger wird es nur wenn es mehrere Ansprüche für dasselbe Gebiet gibt.

Vor vieeeelen Jahrzehnten wollte Hamburg dort evtl. einen TIefwasserhafen bauen, deswegen wurden die zwischenzeitig niedersächsischen Inseln gegen verbliebene Hamburger Rechte in Cuxhaven zurückgetauscht und die Grenzen wohl auf den künftigen Hafen optimiert, siehe ans Land reichenden Zipfel für die verkehrliche Anbindung.

Zum Glück für die Natur ist da nix draus geworden … Die Grenzen blieben aber …