Google und Apple entfernen Buslinie aus Maps

Mit einem ungewöhnlichen Schritt hat der Stadtrat von Barcelona den Anwohnern des Viertels La Salut wieder Platz in den Bussen der Linie 116 verschafft. Er überzeugte Google und Apple, die Buslinie beim Routing aus ihren Onlinekarten zu entfernen. Die Haltestellen selbst sind noch eingetragen, nur beim Suchen einer öffentlichen Verkehrsverbindung werden sie nicht mehr berücksichtigt.

Sowohl die Behörden als auch die Bewohner des Viertels La Salut sind vom Erfolg der Maßnahme überwältigt.

Ich kenne Barcelona (eine schreckliche Stadt was Verkehr, Tourismus und der damit verbundenen Hektik betrifft) und ziehe meinen Hut vor dem Mut der Initiatoren dieses Coups.

Er überzeugte Google und Apple, die Buslinie beim Routing aus ihren Onlinekarten zu entfernen

geniale Lösung, wenn sie überhaupt keine Fahrpläne veröffentlichen wird man noch mehr Platz in allen Bussen haben. Die Touristen gehen da jetzt einfach nicht mehr hin, oder fahren die jetzt mit Taxi und Uber auf den vollen Straßen?

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Wenn ich mich recht erinnere kam man zwar nicht zum Haupteingang, aber zu einem Seiteneingang des Parks, von der U-Bahn direkt über eine Fußgängerstraße hoch … eine zwar recht steile Straße die aber zum Teil mit Fahrtreppen bestückt war.

Also hat man da durchaus schon mal an einer Touristen-Transport-Lösung gearbeitet (denn nur für Anwohner wird man die Fahrtreppen da wohl kaum installiert haben).

Wird aber wohl entweder nicht angenommen, oder gegenüber Touristen nicht hinreichend kommuniziert, oder beides?

Eng ist es um den Park herum tatsächlich (Wohngebiet, relativ enge Gassen, ich meine die “Busse” wären nur eher in Shuttle-Größe gewesen), so daß “lassen wir doch einfach mehr Busse fahren” an der Stelle vernutlich nicht wirklich funktionieren wird

Die Gegend rund um den Park Güell ist so voll wie eh und je, nur daß die Touristen jetzt mehr zu Fuß dahingehen. Das ist ja immerhin lediglich weniger wie zwei Kilometer von der Sagrada Família entfernt.

Und @Hartmut_Holzgraefe hat Recht, - rund um das Viertel La Salut gibt es mehrere U-Bahnstationen, die nur wenige Fußminuten vom Park Güell und den engen Gassen dort entfernt sind.

Und die positive Resonanz bei den Bewohnern und der Erfolg dieser Maßnahme scheint den Initiatoren ja Recht zu geben.

„Das war mal mein Zuhause“

Die Interessen der fußfaulen Touristen sind hier wohl eher dritt- oder sogar viertrangig.

Jetzt ziehen lokale Aktivistinnen und Aktivisten laut "The Guardian" ein erstes Fazit: Die anfängliche Skepsis habe sich schnell gelegt, denn die Maßnahme zeige mittlerweile die gewünschte Wirkung. Und Albert Batlle, der stellvertretende Bürgermeister für Sicherheit und Koexistenz im Stadtrat von Barcelona, hat bereits weitere Maßnahmen angekündigt. Nach Informationen des Blatts plant er, noch mehr Hinweise auf die Buslinie 116 aus dem Internet verschwinden zu lassen. Ihm gehe es primär um die Verbesserung der Mobilität rund um den Park Güell.

Insofern! Alles richtig gemacht in der Hauptstadt der Katalanen.

Und die Touristen kommen trotzdem (wie mir ein belgischer Freund und Künstler bestätigt, der seit etwa 20 Jahren in der Gegend rund um Barcelona lebt und arbeitet) , machen ein paar Stunden Dreck, nerven rum und hauen dann wieder ab …

Übrigens,- ! Berlin plant die Fahrpläne für die Busse und Bahnen der BVG abzuschaffen. Jeder weiß, daß sie nicht mal das Altpapier wert sind …

In Lissabon ist diese Taktik schon seit Jahrzehnten praktizierter Usus und niemand regt sich auf.

An den Haltestellen der dortigen Busse und Trams der Carris (Transportes de Lisboa) stehen Hinweise , daß die Busse und Trams je nach Tageszeit in einem Abstand von drei bis sechs oder acht Minuten kommen. Und darauf ist Verlass!

Die Metro fährt in Lisboa übrigens super pünktlich je nach Tageszeit teilweise im 2-Minuten-Takt. Irritierend ist dort nur anfangs, daß die Metro in Lissabon im Linksverkehr fährt, also auf dem Bahnhöfen immer von rechts kommt.