Google Maps in der Wildnis

Gerade lade ich ne Reihe von Urlaubsphots auf Panoramio hoch, da fiel mir auf, daß eine Fahrspur durch einen Palmenhain in Google Maps gar zur Straße wird:

Ob die Spuren von jemanden stammen, der von Google Maps dort entlang gelotst wurde?

Hmm na die generalisieren ja auch und haben verschiedenste Datenprovider, da kommt sowas schon mal dabei raus durch mangelnde Absprache/Kenntnisse :slight_smile:

Der Begriff “Straße” ist eben weitläufig und eventuell versteht man dort unter dem Begriff etwas Anderes als hier, wo wir zuerst an Asphalt oder Kopfsteinpflaster denken.
Selbst Tom Hanks hat vor kurzem beim Talk mit Letterman über die deutschen Autobahnen geschwärmt.

mfG Michael

@Michael +1

Die Unterschiede in der Definition sind gewaltig. Der abgebildete Weg sieht doch relativ gut aus (bei Trockenheit und Sonnenschein).
Jeder der schon einmal das Vergnügen hatte in Afrika einen “Highway” oder Straße der 2. Kategorie nach einem Gewitterregen zu befahren kann dies nachvollziehen. :slight_smile:

Ich denke wer sich diesen Ländern bewegt kann eine solche Darstellung einschätzen, oder hat sich nicht ausreichend informiert. :slight_smile:

Georg

Ganz genau Georg und in diesem Zusammenhang stellt sich mir auch immer die Frage wie eine Vielzahl von Mappern fremde Gebiete nur an Hand von Sat-Fotos glauben mappen zu können.
Es mag zwar eine gewollt nette Geste zu sein das Mapping in kartografisch etwas “unterentwickelten” Ländern vorantreiben zu wollen, aber ohne Kenntnis der regionalen Infrastruktur kann’s doch zumeist nur in die Hose gehen.
Am Beispiel des obigen Fotos würden wir dies (sofern in einem Sat- oder Luftbild überhaupt erkennbar) doch höchstens als Pfad oder maximal Feldweg darstellen was für Einheimische z.B. schon den Status einer Verbindungsstraße hat.
Deswegen sage ich mir immer “Schuster bleib bei deinen Leisten” und mappe auch nur Gebiete welche ich selbst hinreichend kenne.

mfG Michael

Autobreite hats, also:

highway=track
tracktype=grade5

:wink:

Naja, auch hierzulande sind viele Waldwege als normale Straßen eingezeichnet.

Hhmm, ist es nicht vielleicht eine Frage der Abwägung und des Anspruchs, mit dem man/frau antritt? Sicherlich hast du Recht, dass eine Region wohl kaum “nur” mittels Sat-Fotos befriedigend gemappt werden kann. Sind aber die Bilder hinreichend gut und geht man mit der gebotenen Vorsicht zu Werke, stuft also etwas lieber niedriger und schlechter ein, als es nach dem Bild vielleicht sein könnte, und lässt die Finger von solchen “Bildobjekten”, mit denen man eigentlich gar nichts auch nur halbwegs zuverlässig anfangen kann, ist es doch wohl besser, dass auf der Karte überhaupt etwas zu sehen ist als dort eine blitzblanke Fläche zu haben. Sicherlich ist es in diesem Zusammenhang nicht verkehrt, sich auch mal allgemein etwas über den Landstrich zu informieren, den man da mit Hilfe von Sat-Fotos beglücken will. Wenn ich also in Zentralafrika mit Hilfe von Sat-Fotos mappe, sollte ich schon wissen, dass dort ein in unserem Sinne einzustufender “Feldweg” durchaus als die einzige vorhandene Verkehrsader einer Region eine ganz andere Bedeutung hat…

Wenn ich dran denke wie in Haiti später mancher highway=track zu einer secondary oder teritary wurde weil er lokal eben diesen Status hat kann ich dir da nur zustimmen. Allerdings ist es noch was anderes wenn man versucht anhand des Sat-Bild den Tracktype zu bestimmen und die Auflösung das nur bedingt hergibt und so voll daneben liegt. Im Fall von Haiti konnte so aber dann immer noch jemand weiter drauf aufbauen.

Warum nicht? Eine ungenaue Karte ist immer noch besser als gar keine Karte. Auf den Sat-Fotos ist immerhin der Verlauf der Straße/des Weges zu erkennen. Und es spricht nichts dagegen, diesen zu mappen. Information, die ich nicht habe, lasse ich eben weg. Also kein tracktype angeben. Den Verlauf von Straßen, Wasserläufen und residential areas kann man durchaus von Sat/Luftbildern erkennen.

Der nächste Mapper, der das Gebiet mit Vorortwissen bearbeitet, wird froh sein, daß er schon einen Ausgangszustand hat, von dem aus er aufbauen kann und den er dort korrigieren kann, wo er falsch ist und präzisieren, wo er ungenau ist.

Na, den Scherz erzähle mal Kraftfahrer welche sich auf ihr Navi verlassen hatten hatten und darauf hin im Fluß sich wiederfanden bzw. 40-Tonner welche in fast ausweglosen Gassen verendeten.
Ich glaube von den Leuten kann keiner darüber lachen, zumal es auch schon teilweise tödlich endete.

mfG Michael

Du hast wahrschinlich nicht richtig gelesen, was ich geschrieben habe. Ich habe nicht geschrieben, eine falsche Karte sei besser als gar keine. Ein Kraftfahrer, der sich nur auf sein Navi verläßt, handelt grob fahrlässig. Jeder der noch nach Papierkarten navigiert hat (ja, sowas gab es tatsächlich einmal) weiß, daß diese stets veraltet sind. Und wer nach Navi navigiert, sollte das genauso wissen.

Maßgeblich ist immer (noch) alleine die Beschilderung an der Straße.

40-Tonner, die aus Kostengründen ein mobiles PKW-Navi verwenden und sich dann festfahren, sind selbst schuld.

Ich sehe es schon, Du hast eine ganz prima Einstellung zu der Sache - "haaresträubend!
Eventuell solltest Du deine Haltung mal überdenken. :wink:

Was “haaresträubend” ist, ist immer ein Frage des Standpunkts.

Wenn irgendwo nur ein highway=yes steht, dann heißt das eben nicht automatisch “geeignet für Brummis”, sondern: Der Mapper kennt nicht mehr Details, Vorsicht ist also angebracht. Der Fußgänger hingegen kann davon ausgehen, hier nicht im Regenwald stecken zu bleiben.

Das und nur das propagiere ich ggü. einem weißen Fleck auf der Landkarte.

Ich bin auf diesen Spuren nicht weitergefahren, sondern auf der “richtigen” Straße geblieben. Ich bin mir ziemlich sicher, daß diese Spuren auch für die Einheimischen nicht als “Straße” zählen, sondern daß es eben nur die Spuren von Fahrzeugen waren, die da in der Plantage zu tun hatten.
Übrigens halte auch ich eine Karte, in der die eine oder andere Straße falsch klassifiziert ist, für besser als einen großen weißen Fleck. Ich habe es ja gerade erst wieder erlebt (Phatthalung und Nakhon Si Thammarat als weiße Flecken - die Andamenküste getraced von Bing).
Wenn wichtige Straßen nicht geteert sind, sollte das im Renderer entsprechend dargestellt werden - aber das bedarf mal eines anderen Threads, wo das Thema “formale Klassifizierung vs. Nutzbarkeit” in größerer Breite diskutiert wird.