gezieltes Mappen anhand hochauflösender Bing-Bilder

Gibt es eine Möglichkeit, fehlende Hauptverkehrsrouten gezielt zu vervollständigen.
Vor allem in Asien sind viele Straßen noch nicht erfasst, obwohl Bing manche Gebiete bereits gut abdeckt.
In den Gebieten, wo bereits hochauflösende Bilder verfügbar sind, würde ich mir das ganze ungefähr so vorstellen.

Als erstes müssten wir in Erfahrung bringen, welche Gebiete Bing bereits in hoher Auflösung darstellt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es diese Info irgendwo bereits gibt,
und wenn nicht, dann müsste man das von MS eigentlich erfahren können.

Als nächstes sollten diese Gebiete automatisiert zwischen OSM und einem anderen Plan verglichen werden.
Das könnte schon etwas schwieriger werden, aber auch dafür sollte es eine Lösung geben.
Für Süd-Ost-Asien gibt es ja z.B. schon diese Auswertung: http://compare.osm-tools.org/
Der Vergleich könnte unter anderem den Abdeckungsgrad für Hauptrouten und für Nebenstraßen liefern. (z.B. 50% / 30%)

Auf diese Art könnte man sehr gezielt herausfinden, in welchen Gebieten es sich lohnen würde,
sich mal gemeinsam daran zu machen, die Bing-Bilder abzuzeichnen.
Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch einige weiße Flecken sehr rasch verschwinden.

Kennt jemand eine Möglichkeit, so etwas umzusetzen,
oder gibt es etwas Ähnliches vielleicht sogar schon irgendwo im Wiki?

Walter

Einen Überblick über die Bilder findest du hier: http://ant.dev.openstreetmap.org/bingimageanalyzer/

Problem, es fehlt ein OSM-Layer. Man sieht nicht, ob dort noch Straßen fehlen.

So ein Vergleich halte ich nicht unbedingt für eine gute Sache, da auch andere Anbieter in diesen Gegenden größere Lücken haben. Sicherlich sind die Lücken an vielen Stellen kleiner als bei uns. Jedoch besteht die Gefahr, dass man Straßen übersieht und die Region dennoch nicht mehr als lückenhaft gekennzeichnet wird.

Ähnlich skeptisch bin ich bei solchen Aktionen, sich gemeinsam ein Gebiet vorzunehmen. Das das nicht unproblematisch ist hat zuletzt die Ruanda-Aktion gezeigt. Neben dem eigentlichen Mappen kommt dann noch Aufwand für Konfliktbehebung und entfernen von doppelten Objekten hinzu. Zumal es auf der Welt genug Orte gibt, die einen Bing-Mapper einige Zeit beschäftigen können.

Würde dann aussehen wie nördlich von Krabi in Thailand, siehe OpenStreetMap oder zweisprachige Karte:

  • kaum Ortsnamen,

  • viele Straßen, die irgend- oder nirgendwo hinführen,

  • kaum Straßennummern,

  • Klassifizierung der Straßen nicht nachvollziehbar. Das heißt

  • eine Menge Daten,

  • wenig Informationen.

Ich kann mir nicht vorstellen für welchen Zweck jemand eine solche Karte einsetzen sollte, glaube nicht, dass dies Leute vor Ort animiert mitzumachen und denke nicht, dass dies eine gute Werbung für OSM ist. Allein die Satellitenbilder und vor allem andere Karten geben da mehr her.

Meines Erachtens sollten solche “weiße Flecken” mit Informationen und nicht mit Daten gefüllt werden.

Hallo Willi,

ich würde sagen, dass die “Daten” in Thailand schon mal ein guter Anfang sind.
Die “Informationen” sollten sich hier sehr rasch ergänzen lassen - vorausgesetzt, man hat sie.

Ich habe mal versucht, auf einer Asien-Reise Orte zu erfassen.
Das ist ganz schön aufwendig, wenn es keine Ortstafeln gibt.
Meine Ziele habe ich übrigens sehr oft gefunden, ohne den Namen der Straßen zu kennen.
Teilweise sind also sogar auch Daten ohne Information nützlich.

Hallo Henning,

du hast Recht. Ohne Koordination sollte man sich nicht gemeinsam über ein Gebiet hermachen.
Der BingImageAnalyzer scheint derzeit gerade nicht erreichbar zu sein.

Walter

ich habe schon viele entfernte Orte mit Bing abgemalt. Es kommt selten vor, aber manchmal gibt jemand den Straßen plötzlich Namen und zeichnet auch noch POIs ein. Was ich nie erlebt habe, ist, dass jemand in eine große weiße Fläche POIs eingezeichnet hat. Oft sind es dann zwei-drei Edit Sessions und dann war es das auch mit OSM. Ohne Grundgerüst hätten die wahrscheinlich nix gemacht.

Ganz ehrlich. Die Info: Da ist Ort A und da ist Ort B und zwischen A und B ist eine Straße mit der Länge x ist schon eine recht wichtige Information und nicht bloß Daten.

Ist das nicht ein Widerspruch: “rasch ergänzen” und “ganz schön aufwendig”? Mein Eindruck ist eher, dass unter anderem in dem von mir als Beispiel genannten Gebiet Straßen rasch von Bing abgepinselt werden: schludrig mit Knicken statt Kurven, ohne Berücksichtigung des Bing Versatzes. Das aufwändige Sammeln von Informationen vor Ort und Verbessern der Genauigkeit wird Anderen überlassen.

Sicherlich, wenn die Namen der Orte vorhanden sind. In dem von mir als Beispiel genanntem Gebiet fehlen diese jedoch weitgehend. Somit gehen dort die meisten Straßen von “irgendwo” nach “nirgendwo”.

Nein, so war das nicht gemeint. Bspw. möchte ich von Antalya nach Istanbul. Dann bin ich froh, dass viele Wege vorhanden sind, sodass ich mir den für mich passendsten heraussuchen kann. Genauso ist aber die Info für mich sehr wichtig, dass irgendwo eine Ansammlung von Häusern (Dorf, Stadt,…) ist. Denn hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man Nahrung und Trinkwasser bekommen kann.

Nur weil etwas nicht perfekt eingetragen ist, heißt es nicht, dass die Information unnütz oder gar überflüssig ist.

EDIT:
Zur Genauigkeit: Sicher: Bing hat meist einen Versatz. Einen Versatz hat aber auch jede GPS-Spur. Letzteren Versatz kann man verringern, in dem man viele Spuren mittelt. Bis dies aber in weiten Teilen der Welt möglich ist, dauert es noch ein paar (viele) Jahre alleine für die Hauptstraßen.

Ohne jetzt Mapper anzuschwärzen: Aber die Behauptung: Straßen von GPS sind immer schön Rund und Straßen von Bing gemappt sind zackig ist einfach mal falsch. Nicht nur, dass ich schon viele zackige Serpentinen mit source=GPS gesehen hab, ich hab auch schon einige selber aufgezeichnet und weiß, dass der Empfang direkt an der Felswand meist so schlecht ist, dass der GPS-Track eben nicht für eine exakte Strecke taugt. Selbst wenn man sich langsam per Rad aufwärts bewegt.