Eine Blumenhändlerin aus Neuseeland hat zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen, um Mitbewerber aus dem Geschäft zu drängen: Sie soll im Internet die Adressen der Konkurrenz manipuliert haben. Nun wurde die 40-Jährige angeklagt - und könnte für sieben Jahre hinter Gitter wandern.
Wellington - Kendra D. hat offenbar nicht nur einen grünen Daumen, sondern auch wahre Hacker-Finger - und vor allem eine ordentliche Portion krimineller Energie. Die 40-Jährige, die in der neuseeländischen Stadt Napier einen Blumenhandel betreibt, veränderte die Einträge ihrer Konkurrenten bei Google Maps - und wurde dafür nun angeklagt, wie die Zeitung “Dominion Post” am Freitag berichtete.
Von Anfang November bis Anfang Dezember verschaffte sich D. laut Polizei unter verschiedenen Namen Zugang zu Google Maps und veränderte die Adressen, Telefonnummern, E-mail-Adressen und Website-Namen von mehreren anderen Blumenläden.
So wurde beispielsweise aus dem Geschäft “Florist Gump”, dessen Name an den Film “Forrest Gump” angelehnt ist, plötzlich “Florist Gimp” - mit der Folge, dass Kunden den Laden nicht mehr erreichen konnten. “Das war sehr frustrierend”, sagte Inhaberin Emma McIlroy der Zeitung. “Wir sind hier in einer Rezession und auf jeden einzelnen Auftrag angewiesen.”
Da Google Maps aus nutzergenerierten Inhalten besteht und jeder Einträge hinzufügen und ändern kann, empfiehlt eine Sprecherin von Google Geschäftsleuten, das Nutzerrecht zu beantragen und sich somit vor Hackern zu schützen. Es sei das erste Mal, dass eine solche Manipulation mit böswilliger Absicht vorgekommen sei, sagte Sprecherin Annie Baxter laut “ONE News”.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis sowas bei OSM auch läuft. Bzw. läuft es vermutlich schon nur hat es noch keiner gemerkt.
Interessant zu wissen wäre ob google da einen ‘Schutzmechanismus’ eingebaut hat. Sprich man ‘seinen’ POI irgendwie überwachen kann etc. Zumindest lese ich soetwas aus dem letzten Absatz heraus.
So fehl am Platze finde ich den Verweis nun auch wieder nicht.
Klar, OSM hat schon laenger (immer?) mit Vandalismus zu kaempfen. Aber das Vorgehen der Floristin hat eine andere Qualitaet: nicht Schaden als Selbstzweck, sondern durch wirtschaftliche Gruende getrieben.
Wenn so etwas Schule macht, wird OSM noch mehr auf seine Datenqualitaet achten muessen. Ich wuerde jedenfalls erwarten, dass Manipulationen aus wirtschaftlichen o.ae. Gruenden dann haeufiger stattfinden werden, als Vandalismus.
Ich kenne solcherart motivierte Manipulationen bisher jedenfalls nur von Wikipedia – noch nicht von OSM.
Gaststätten, Bäckereien oder sonstige Geschäfte die ich nicht mag, trage ich schlicht weg nicht ein, dafür alle Mitbewerber am Ort. Sollen die das doch selbst machen.
@Edwin:
Das ist zwar nicht die feine englische Art, aber ich handhabe ich ähnlich. Ich trage alles ein, was ich für richtig halte. Detailierte Infos (Name, Telefon etc.) aber nur, wenn mir der Laden gefallen hat. Adresse und was da für ein LAden ist erfasse ich aber.
Das ist mMn auch völlig legitim. Wenn ich mich schlecht behandelt fühle, fehlt mir die Lust im Telefonbuch nach der Telefonnummer zu schauen…etc. Was aber garnicht geht, ist a)löschen von Einträgen bzw. deren Manipulation.
naja, so wirklich hilft nur eins: wer Interesse daran hat, dass z,Bsp. sein Blumenladen im Internet ordentlich gefunden wird, der muss die entsprechenden Einträge:
googlemaps
gelbe seiten
osm
…
eigenverantwortlich und regelmäßig kontrollieren.
Wenn die Blumenhändlerin z.Bsp. in der Lokalzeitung eine Werbung schaltet, muss sie schließlich auch den Text Korrektur lesen und sicherlich wird sie auch kontrollieren, ob ihre Annonce zum gewünschten Termin in der Zeitung steht.
Mit Automatismen… (die anderen sind verantwortlich) ist im Bereich der Halbkriminalität kein Erfolg möglich. Da muss jeder selber ran. OSM sollte es auch tunlichst lassen, für irgendetwas zu haften!
Vielen Dank! Das ist schon ganz gut, solange man nur wenige Objekte ueberwachen moechte. Bei einer groesseren Zahl muss man das aber irgendwann automatisieren.
Mein – erster(!) – Blick in das API zeigt, dass man die Objektdaten folgendermassen bekommt (auf das erste Beispiel bezogen):
Die Attribute im node-, way- bzw. relation-Tag enthalten dann wohl die interessanten Angaben, um zu pruefen, ob jemand anderes in der letzten Zeit eine Aenderung vorgenommen hat. Das kann man per Skript automatisieren, um sich alle Kandidaten, die manuell zu pruefende Aenderungen enthalten, ausgeben zu lassen. Gibt es da schon was von der Stange?
Aber dabei fehlt mir noch etwas. Um eine derartige Kandidatenliste zu erhalten, brauche ich zunaechst nur die Attribute der node-, way- und relation-Tags, nicht das ganze XML-Fragment mit der entsprechenden Wurzel. Gibt es dazu einen API-Aufruf? Bei meinem ersten Blick habe ich nichts dergleichen gefunden…
Ich ging jetzt davon aus, dass man nur sein Geschäft überwachen will.
Für mehrere Objekte empfehle ich das Firefox-AddOn UpdateScanner.
Dem gibst du die URL und sagst ihm, er soll einmal am Tag schauen, ob es eine Änderung gibt (man kann einstellen, wie empfindlich er sein soll). Sollte sich was ändern meldet er sich dann.
Bei mir ist das Problem, dass ich eine Relation und deren Mitgliedern überwachen will und das geht bis jetzt nicht wirklich schlüssig oder habe diese Möglichkeit noch nicht gefunen.
Einen Account als ersten Schritt zu bezeichnen ist aber sehr fragwürdig. Wie schnell ist denn so ein Account erstellt? In einer Minute hat jeder, der es möchte einen Account und Daten von sich muss man auch nicht angeben.
Das ist weder eine Hürde noch ein erster Schritt. Das dient einfach nur der besseren Verwaltung.
Wer hat den was von einem großen Schritt gesagt? Was soll eine bessere Verwaltung bringen, wenn nicht zum besserem Kontrolle der Bearbeitungen. Bessere Verwaltung ist was für Beamte.