Flächen Grenzen "vernähen"(verbinden) oder nicht?

hallo

Ich habe gemerkt das die meisten Flächen seperat mit geringem Abstand und jeweils eigenen Grenzpunkten nebeneinander liegen.
Die Renderer scheinen das dann zu “glätten” und die Flächen visuell zu “verbinden”.
Ist es jetzt aber im allgemeinen sinnvoller die Flächengrenzen die auf einer Ebene liegen zu “vernähen” (also so zu “verbinden” das sich die Objekte die Grenzpunkte teilen - nicht aber in dem sinn zu verbinden als das die Flächen zu einem Objekt zusammengefasst werden)
Können so nicht im Gesamten sehr viele Punkte eingespart werden? oder mache ich da einen denkfehler?
Berabeitet werden können die einzelnen Objektflächen und Grenzlinien dann doch immernoch seperat von einander.

Wenn das Sinn macht und viele Punkte einsparen kann … gibt es Programme die das großflächig (auf “Vektorebene”?) automatisch machen? oder muß das alles die Rendersoftware machen?

Meine Erachtens - so einfach wie möglich:
Fläche an Fläche
Weg über die Fläche
Grenzrelationen sollten nicht mit Flächen oder Wege verbunden werden.
Günstig ist immer ein Beispiel zu verlinken.
Einfach einmal in den Gebieten schauen wie es die örtlichen Mapper gemacht haben …

Flächen sollten nur dann gemeinsame Linien haben, wenn zwischen den Flächen auch tatsächlich keine anderen, noch nicht erfaßten Objekte sind. Dies ist selten der Fall, deshalb werden Flächen sehr oft separat erfaßt. Beispiel: Acker (erfaßt), schmaler Grünstreifen (nicht erfaßt), Wald (erfaßt). In diesem Fall sollten Acker und Wald keine gemeine Linie(n) haben. Wäre dies der Fall, ließe sich die Grünfläche nachträglich nur mit (unnötig) viel Aufwand erfassen.

gibt es Programme die das großflächig (auf “Vektorebene”?) automatisch machen?
Hört sich nach Überlegungen in Richtung “mechanischem Edit” an. So ein Vorhaben wir mit (sehr) hoher Wahrscheinlichkeit nicht akzeptiert und dürfte umgehend revertiert werden.

Gruß Klaus

Hi Patrick,
eventuell mal die Suchfunktion bemühen, das Thema wurde schon oft hier diskutiert.

Kleiner Konsens war: Flächen die direkt aneinanderstoßen (zB. Acker an Wald) dürfen verbunden werden.

Flächen sollten in der Regel nicht mit Straßenlinien verbunden werden.

Oh oh … ein Flächengrenzenthread. Ist ein kontroverses Thema.

Nein, machst du nicht. Wenn die Flächen sich entlang der Grenze die Punkte teilen (shared nodes), steht jeder Punkt nur einmal in der Datenbank und wird von beiden Ways referenziert (Ways sind in der Datenbank nur eine Aufzählung der IDs ihrer Nodes). Nun kostet zwar Speicherplatz Geld, allerdings sind Punkte keine Mangelware. Wir haben gerade 2^32 überschritten, bis 2^64 sind jetzt noch knapp 2·10^19 Punkte verfügbar. Das wird ein paar Jahre reichen, auch bei zentimetergenauem Erfassen von Küstenlinien.

Hiesiger (nicht notwendigerweise woandersiger) Konsens: Flächengrenzen und Highways immer getrennt halten (eine Straße zwischen Wald und Feld hat also links und rechts je eine Flächengrenze parallel). Aneinandergrenzende Flächen, bei denen nicht der Verdacht besteht, daß das Dazwischenliegende (z.B. 20 cm Grasstreifen) demnächst gemappt wird, mit shared nodes verbinden. Ansonsten Flächengrenzen auch getrennt halten, vielleicht möchte in zwei Jahren jemand den Gebüschstreifen reinmalen, ohne erst die Grenzen wieder trennen zu müssen. Flächengrenzen, die mit 10 cm Abstand nebeneinander herlaufen (möglicherweise noch unparallel und überlappend) halte ich für unschön und verbinde ich meist.

Die Grenzlinien müsstest du erst wieder auftrennen, wenn es shared nodes sind. In JOSM: Punkte und die abzutrennende Fläche selektieren, G drücken → Fläche ist frei und die gelösten Punkte selektiert, man kann sie alle auf einmal zur Seite ziehen. Praktisch.

–ks

danke erstmal für die Antworten .
Kreutzschnabel du scheinst dich ja gut auszukennen . Ich selbst bin nicht so der Computerfachman und hatte mich jetzt (mit meiner Leihenhaften Vorstellung) auch gefragt ob es nur auf die Menge der Punkte ankommt … wenn du sagst das der Rechner mit einer Relation weniger Aufwand hat als mit Punkten dann wäre das ja schonmal gut die Flächen zu verbinden.
Einerseits geht es bei den Überlegeungen um den Speicherplatz auf dem Server (der wie du sagst groß genug ist) andererseits auch um den Speicherplatz auf einem mobilen Gerät . Ausserdem um die Rechenleistung die ein mobiles Gerät anstellen muß.
Da hatte ich in einem andren Thread gefragt ob das echtzeitrendern von deteilreichen Karten mit Handys überhaupt schon sinn macht.

Das automatische “bereinigen” oder “vereinfachen” und “verbinden” von linien (deren Punkten) hatte ich nicht vor selbst in Angriff zu nehmen. Ich bin dazu überhaut nicht fähig. Was mich allerdings gewundert hat ist das hier im Forum über das Detailgenaue einzeichnen von z.b. Waldrändern diskutiert wird . Tatsächlich ist es doch aber so das die meisten “natürlichen geländeflächen” aus irgendwelchen Quellen in großem Stil bezogen werden. Und die Daten aus diesen Quellen scheinen durch irgendwelche “Bildbearbeitungsprogramme” aus Luftbildern gewonnen zu werden. Und genau dabei fällt eben auf das dort extrem viele überflüssige Punkte und nicht verbundene Flächen existieren die sich teilweise auch überlappen usw. .
In manchen Gegenden und Anwendungen ist das vielleicht egal weil derartiges meist entweder weg gerendert wird oder erst garnicht im Kartenausschnitt auftaucht.
Wenn man jetzt aber in abgelegenen Gebieten z.b. in den Alpen unterwegs ist (dort sind die erwähnten Strukturen vermehrt vorhanden) und Geländedetails gerne in der Karte sehen will und dazu noch die Karte in echtzeit aus Vektordaten auf dem Handy rendern will … in dem Fall hat man diese unendlich vielen überflüssigen Punkte .
Und da hatte ich mich gefragt ob es da irgendetwas gibt das diese Strukturen automatisch “vereinfacht”.

Einspruch Euer Ehren:
Kleine Einschränkung obigen hiesigen Konsenses:

Ein highway=track, foot oder path trennt eher seltenst ein landuse=residential, forest oder meadow auf, sondern liegt auf der Fläche. Wenn, dann frühstens ab tracktype grade1 würde ich Flurstücke oder Wälder abtrennen und ein residential erst bei Grünstreifen oder größerer Straßenbreite, und auch da nur, wenn sich gegenüber das landuse (retail, industrial, etc.) ändert.
Cepesko

Natürlich darf man die Regeln nicht blind anwenden. Ob man trennt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab (z.B. von der eigenen Detailverliebheit). :wink:

Ich halte es für ziemlich unsinnig, am Rand einer Waldfläche jede Baumkrone nach Luftbild exakt nachzumalen. Denn erstens pflegen Bäume zu wachsen, der Rand müßte regelmäßig aktualisiert werden. Zweitens empfindet man als Nutzer nicht die Baumkronen, sondern die Außenlinie der Stämme als Waldrand, und die ist in der Regel doch sehr viel gerader.

Es ist natürlich richtig, wenn ein Weg durch eine geschlossene Fläche hindurchgeht, wird er einfach reingemalt, ohne die Fläche dafür zu unterbrechen (Feldweg oder Pfad über Wiese, Schotterweg durch Wald). Ich beschrob den Fall zweier unterschiedlicher an eine Straße angrenzender Flächen, denn es ging ja ums Verbinden oder Nichtverbinden von Flächengrenzen.

Für die Anfänger unter uns verweise ich ergänzend auf mein Tutorial (Adresse unten), S. 27 :slight_smile:

–ks

Eine Relation ist nochmal was anderes. Eine Relation setzt mehrere unterschiedliche OSM-Elemente (Punkte oder Wege) in eine funktionelle Beziehung zueinander. Ein Flächenumriß ist ein geschlossener Way, keine Relation. Auch wenn er sich ein paar seiner Nodes mit einem anderen geschlossenen Way teilt. Freilich kann jeder der beiden Ways außerdem Teil einer Relation sein :slight_smile:

–ks