Fläche an Linie mappen

Das Thema “Flächen an bestehende Linien mappen” ist ja meine ich nicht gern gesehen. Ich habe es bisher nur im Zusammenhang mit landuse=* und highway=* gesehen. Sprich: Eine Rasenfläche soll nicht an eine Straße rangepappt werden.

Nun habe ich da aber 2 Fälle, bei denen ich euch zur Meinungsbildung benötige.

  1. Ein Parkplatz als Seitenstreifen an einer Straße wird in QS-Tools als Fehler angezeigt, sofern er nicht an eine Straße angeschlossen ist. Ich finde es etwas merkwürdig, dort dann einen weiterne Way einzuziehen. Und dann den Parkstreifen zu verbreitern wäre auch falsch, da der ja nunmal nicht so breit ist, dass da ein Panzer stehen könnte… [0] Und nur um das QS-Tool zufriedenzustellen?!

  2. Eine Rasenfläche wird durch eine Hecke begrenzt. Folglich habe ich die Rasenfläche als Way eingezeichnet [1] und einen neuen Way auf bestehenden Nodes der Rasenfläche eingezeichnet, der die Hecke abbildet [2].
    Nun wird das alles ganz schick gerendert und ist handwerklich auch ersma richtig (so denke ich das zumindest). Allerdings ist es nun extrem schwer, die beiden unterschiedichen Ways in JOSM auszuwählen. Ich klicke auf die Hecke und die Rasenfläche wird ausgewählt. (Woher soll JOSM auch wissen, welchen Way ich meine).
    Muss ich entweder:
    a) anders mappen
    b) JOSM anders bedienen?

[0] https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.90007/10.17421
[1] https://www.openstreetmap.org/way/505153844
[2] https://www.openstreetmap.org/way/537028711

Das Auswählen von übereinander liegenden Linien geht einfach mit der mittleren Maustaste Strg.
Hier ein Link dazu und anderen Tastenkürzeln: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Werkzeuge#Aus_.C3.BCbereinander_liegenden_Elementen_w.C3.A4hlen

Ich halte es für äußerst problematisch, das Parken an Seitenstreifen als amenity=parking-Fläche einzuzeichnen. Es ist ja eben gerade keine Parkfläche, sondern nur eine Straße, wo man am Straßenrand parken darf. Es gibt dafür ein Proposal, um so etwas direkt an der Straße zu taggen, das hat sich aber nie weit durchgesetzt.

Ich finde das Mapping dieser Flächen nicht problematisch. Also aus dem Blickwinkel “wollen wir diese Flächen mappen”. Ich persönlich mappe ja auch Hundekotbeutelspender. Diese Flächen sind ja ausschließlich für das Abstellen von Fahrzeugen gedacht. Wenn da mal kein Auto parkt, wird diese Fläche ja nicht vorübergehend als weiterer Fahrstreifen benutzt.

Prince Kassad bezieht sich auf: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:parking:lane
So sollte man es mappen, mit amenity=parking wird es oft gemappt, da es so sichtbar ist.

Stimmt, mit JOSM kein großes Problem. Trotzdem mühsamer als wenn die Linien direkt angewählt werden können und man keine zweite Hand für die Ctrl-Taste benötigt. Außerdem entdeckt man Unterbrechungen im Weg kaum noch, wenn andere Linien darüberliegen.

Nicht alle Mapper nutzen JOSM. Ich hatte schon einige Arbeit in meiner Umgebung Wanderweg-Relationen von Waldrändern oder Forstschlagflächen wieder auf die Wege zu legen.

Ich möchte dringend abraten, Wegmittenlinien und Flächengrenzen gemeinsam zu führen.

Hecke auf Rand der Rasenfläche: Würde ich nicht als Fehler betrachten, aber trotzdem als getrennte Linien Führen. Üblicherweise geht eine Rasenfläche nicht bis zur Mitte der Hecke.

Bernhard

Zumindest die Auswahl von Fläche oder Linie funktioniert in iD problemlos. Erst wenn Linien zueinander oder Flächen zueinander koinzident sind, wird es in ID problematisch.

Wäre interessant was dort passiert ist. Wurde das mit iD gemacht? Tritt das Problem häufiger auf? Ggf. sollte es dann auf GitHub gemeldet werden.

Meine Vermutung ist:
Der Waldrand war als Multipolygon aus nicht geschlossenen Linien zusammengesetzt. Dann ist jemand mit iD beim Trennversuch von Wald und Weg an Verbindungspunkten an dem Schutz der Relationen durch iD und damit gesperrter Trennfunktion gescheitert. Dann hat er als Workaround den “highway” einfach neu gezeichnet.

Moin,

der Vollständigkeit halber:
Es gibt den (undokumentierten?) “Erweiterte Einstellungen”-Eintrag “selectaction.cycles.multiple.matches” - den man auf true setzen kann.
Dann toogelt er beim Links-Klick alle gefundenen Objekte durch - damit komme ich ganz gut zurecht.

Grüße, Georg

Danke für den Tipp, das ist ja noch einfacher.

Man sollte schon zwei unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich darstellen. Es gibt Parkflächen, die

  1. sich direkt auf der Straße befinden
    und es gibt welche, die
  2. daneben gebaut wurden.
    Nach der “reinen” Lehre werden Straßen von Bordstein zu Bordstein als ganzes gemappt, das wäre Fall 1. Heutzutage werden aber viele Parkflächen an Straßen durch einen niedrigen Bordstein abgesetzt und oft auch mit einer anderen Oberfläche versehen. Und die mappe ich separat, weil sie, nach der reinen Lehre, nicht zur Straße gehören.
    Und diesen Fall meint der threat - Eröffner wohl.
    Ich ignoriere die Warnung, dass die Fläche keine Verbindung zur Straße hat. Jeder Autofahrer sollte die Kompetenz haben, von der Straße auf die angrenzende Parkfläche zu fahren, auch ohne routing. Und auf der Karte spielt das ohnehin keine Rolle.

Diese “reine Lehre” ist mir neu. Bordsteine sind keineswegs die Begrenzung der Straße, allenfalls der Fahrbahn.

Und konkret beim Thema Parken sieht das parking_lane-Taggingschema ja ausdrücklich auch Werte fürs Parken halb auf dem Bordstein oder ganz auf/hinter dem Bordstein vor. Da können Bordsteine ja wohl kaum die Grenze für die Anwendbarkeit von parking_lane sein.

Das war im Viernheimer Wald, nördlich des Viernheimer Dreiecks in der Nähe der BAB A 67.
Wo genau, kann ich nicht mehr sagen. In der Chronik zeigt JOSM keine Relationen an.

Ja, da hast du natürlich völlig recht. Ersetze Straße durch Fahrbahn.

Halb auf dem Bordstein ist auch halb auf der Fahrbahn. Hinter dem Bordstein zur Straße zugehörig zu betrachten ist grenzwertig. Es könnte stimmen, alles hinter dem Bordstein könnte aber auch Privatgrund sein und deshalb nicht zur Straße gehörig.
Das parking_lane Schema wird meines Wissens nach von keiner Software ausgewertet, oder irre ich da? Eingezeichnete Parkbuchten kann man gezielt anfahren.

Zum größten Teil werden aber komplete Straßen gemappt und nicht nur Fahrbahnen. Da gibt es dann z. B. das sidewalk-Tag, das explizit den Gehweg mit einschließt.

Wir machen auch das Mappen einer Straße oder Teilen davon nicht davon abhängig, ob sie sich auf öffentlichem oder Privatgrund befindet.

Das ist mir alles bekannt. Aber wenn es zwei baulich getrennte Richtungsfahrbahnen gibt, werden diese auch getrennt gemappt. Das gleiche gilt, wenn sich ein Grünstreifen zwischen Bordstein und Fußweg befindet. Mir ist schon klar, dass diese teilweise unlogische Entwicklung ein Resultat der Weiterentwicklung von OSM in den letzten Jahren ist.

Wenn sich ein Parkstreifen neben der Straße auf Grund mit anderen Eigentumsverhältnissen befindet, gehört er trotzdem nicht zur Straße und kann demzufolge auch nicht als solche gemappt werden.