Firmen wie verfizieren?

Es gibt viele Firmen als rote ungelöste Hinweise, teilweise schon jahrelang.
Frage:
Muss man die vor Ort verifizieren (z.B. Firmenschild ablesen) oder reicht der www-Auftritt der Firma mit Adress-Angabe als hinreichender Beleg für den Eintrag in OSM?
Thx vorab für Ratschlag.

Es ist mir schon vorgekommen, dass Firmenwebseites nicht immer alle Standorte, die in der realen Welt per Werbe- oder sonstige Präsenzschild (“Arztpraxenschild”) o.ä. am Grundstück sichtbar sind, genannt werden. (Oft bei Industriebetrieben so.) Allerdings auch vorgekommen ist, dass Eigentümer/Vermieter die Präsenzschilder nach Beendigung des Mietverhältnisses nicht immer kurzfristig entfernt haben. Manche lassen es auch einfach unbegrenzt hängen. Es bleibt also schwierig…

Firmenwebsitzes sind sehr häufig veraltet. Vorallem in Zeiten, wo es einer Firma nicht gut geht. Da hat man für den Webauftritt keine Zeit.
Ich denke, man sollte sich die Zeit nehmen und mal kurz am Ort nachsehen. Da kann man auch einschätzen, ob dass, was dort “hängt oder angeschrieben” ist auch den aktuellen Gegebenheiten entspricht. Aber es stimmt, es ist machmal schwierig.

m.E. kann man das meist durch einen Anruf lösen. Habe schon gelegentlich bei Restaurants angerufen deren Existenz von mapsme-Usern bezweifelt wurde („Diesen Ort gibt es nicht mehr oder hat es nie gegeben“ oder so ähnlich, als note ), und fast immer gab es die Sachen unverändert. Vermutlich hatten die Melder eine schlechte Position und Probleme sich auf der Karte zu orientieren, manche wollten vielleicht auch der Konkurrenz schaden, jedenfalls habe ich bei dieser Art notes gefühlt 90% irreführende Angaben vorgefunden.

Eine Internetseite ist sicherlich ein guter Hinweis, dass es einen Laden gibt oder gegeben hat, aber wenn die Pleite
machen oder sonst schließen (z.B. Inhaber stirbt) kann es gut sein, dass die Seite noch weiter im Netz bleibt solange dafür bezahlt ist. Nur darauf sollte man sich nicht verlassen, anrufen halte ich für die bessere Variante, da erfährt man normalerweise alles was man wissen will und wenn zu üblichen Geschäftszeiten nie jemand hingeht oder nur ein AB oder gar die Nummer nicht mehr geht, hat man zumindest ein starkes Indiz, zusammen mit einer note reicht das dann schon.

Eine Pflicht zur Vor-Ort-Recherche gibt es jedenfalls nicht. Es ist ok, die Firma einzutragen, wenn es genug Indizien für ihre Existenz an diesem Ort gibt. Was man genug findet, da scheiden sich die Geister, aber eine gepflegt wirkende Website würde mir persönlich reichen. Wenn sich Notes wegen zu hoher Standards bei der Abarbeitung auf Jahre aufstauen, ist das auch keine Lösung.

Das sehe ich auch so. In OpenStreetMap fehlen einfach viel zu viele Geschäfte, was ein echter Nachteil gegenüber Google Maps ist. Ich denke ein paar eingetragene, nicht mehr existierende Geschäfte sind es durchaus wert, wenn man dafür mehr wirklich existierende Geschäfte eintragen kann.

Nein, das sehe ich ueberhaupt nicht so. Prinzipiell ist Openstreetmap eben kein Branchenbuch und Darstellung auf Karten ist Werbung. Ergo resultiert das manchmal in massivem SPAM - da wird schnell jede ab und zu auf Air B&B ab und zu vermietete Wohnung zum “Pensionat” oder “Hotell”.

Zum Glueck ist Openstreetmap zuspammen im Moment noch etwas kompliziert - aber viele von den roten “Fehlermeldungen” kommen von Dienstleistern, die versprechen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und dann einfach so Fehlermeldungen auf die Karte klatschen.

Google unterhält ja ein ganzes Imperium und kämpft ständig gegen den SPAM und man kann gut beobachten, wie Motorsägenläden plötzlichen “Tankstelle” (weil sie Motorsägenbenzin verkaufen), “Reperaturwerkstatt”, “Forstserviceunternehmen” und “Maschinenhandel” sind wenn ein SEO Unternehmen kurzfristig Google ueberlistet - aber dann nach einigen Wochen wieder verschwinden.

Wir sollten uns dem Problem bewusst sein und ein wenig restriktiv vorgehen - bei öffentlichem Interesse und einer gewissen Relevanz. Es muss nicht jeder Kiosk der eine DHL annahmestelle hat und belegte Brötchen und Kaffee verkauft mit 5 tags prominent gekennzeichnet werden. Wenn ich nach “Restaurang” suche, will ich nicht ein Kiosk finden, wo ich ein belegtes Brötchen kaufen kann.

Daher empfehle ich einen sehr durchdachten Umgang mit dem eintragen von Geschäften - und besonders, wenn Du auf alte rote Fehlermeldungen stösst, die nach der gleichen Struktur gemacht sind und eigentlich kaum Infos enthalten.

(Warum sich niemand traut die Fehlermeldung wegen mangelnder Relevanz zu schliessen, frage ich mich ja schon lange. Das fuehrt dazu dass sich niemand um ältere kuemmert. Vorschläge wie man das ändern könnte hat Kreuzschnabel ja gemacht - und die Frage schon oft diskutiert, ohne dass sich etwas verändert hat)

Die Internetseite alleine reicht nicht, es muss schon irgendwie verifiziert werden, dass es die Firma dort noch gibt, ggf. reichen hier auch aktuelle und aussagekräftige Änderungen der Internetseite oder entsprechende Aktivitäten der Eigentümer (selbst angebliche Kundenbewertungen reichen manchmal nicht, einige bewerten schon seit Jahren geschlossene Firmen) in “Sozialen” Medien.
Mit Erlöschen einer Firma schwindet oft sehr plötzlich das Interesse an der Internetseite, den Auftritten in Sozialen Medien oder auch Wegweisern vor Ort zur Firma. Das alles existiert oft noch Jahre nach der Schließung, 5-10 Jahre sind da keine Seltenheit.

Wie wäre es denn, wenn nur Leute mit OSM-Account “Ungelöste Hinweise” eintragen dürften?
Und wenn die Melder nach einer Frist von z.B. max. 1 Monat ihre Meldung selbst bearbeiten müssten?

Welchem OSM-Gremium kann man einen solchen Vorschlag machen?

Webseiten verschwinden normalerweise innerhalb von 1-2 Jahren, weil die Domain nicht weiterbezahlt wird

Ein ehem. Verwandter war Verkehrsflieger. Die müssen angeblich wissen, wo auf einer Route Ausweich- bzw. Notlande-Flughäfen sind.
Analog dazu würde ich sagen: Firmenreklame in OSM ist völlig überflüssig. Viel wichtiger wären z.B. die Standorte von Defis.Das könnte durchaus mal lebensrettend sein.
Aber dieses Thema ist hier schon mal diskutiert worden (carto).