Fels multipolygon rund um Dachstein

Hallo,

schon sehr lange frage ich mich warum die OSM Karte so “halb-gerendert” ausschaut beim Gosausee. Das fällt in der offiziellen OSM Karte nicht so sehr auf, aber bei anderen Renderern teilweise sehr deutlich:

Schuld daran ist folgendes multipolygon: Relation: 5688285 | OpenStreetMap
Schaut fast so aus, als wäre da jemand nicht fertig geworden. Immer wieder sind einfach nur gerade Linien, besonders auf der westlichen Seite.

Leider sind meine multipolygon-Kenntnisse sehr sehr mangelhaft. Wie geht man das am besten an ohne alles kaputt zu machen oder gibts hier Profis die sich das antun wollen?

LG

Generell gilt, dass zwei Flächen die derselben Kategorie angehören nicht übereinander liegen sollen. Also Fels und Wald zB. OSM-Carto greift bei so etwas in die Trickkiste: Wenn eine Fläche größer als die andre ist, dann macht sie die Farbe und die kleinere das Muster, so oder ähnlich.

Ich glaub, dass insbesondere Vektorrenderer das nicht so ohne weiteres können. Da verdeckt die Felsfläche schon einmal den Wald, oder umgekehrt. Je nachdem wie die Ordnung im Programm hinterlegt ist.

In dem Fall gehören erst einmal die ganz Waldstückeln zu “inner” (Löcher) vom Fels gemacht, dann werden die erscheinen. Die Planquadrat Linien sind per se kein Fehler. Auch Multipolygone müssen irgendwo enden. Da kann dann ein nächstes anschließen, soll ja nicht eines allein allen Fels der Erde umfassen.

Danke für deine Ausführungen. Daran hab ich gar nicht gedacht, dass das theoretisch ja immer weiter gehen könnte. Ich hätte halt erwartet, dass das “Ende” sich einem anderen natural oder landuse entlang bewegt und nicht als gerade Linie quer durch geht. Aber ja irgendwann muss man mal aufhören…

Aber das heißt ich müsste das multipolygon entlang der langen gerade Linie auftrennen und dann einen Weg außen zeichnen (eventuell entlang des Sees oder entlang der Weidefläche dort?) um das polygon wieder zu schließen. Die ganzen Waldflächen und ähnliches kommen als inner hinein. Hab ich das richtig verstanden?

sollte es grundsätzlich auch, die Grenze im Westen, wo sich die großen bare_rock und wood Multipolygone mehrfach überschnitten haben, habe ich jetzt auch entsprechend geändert. Die kleineren Flächen, die vollständig innerhalb einer anderen sind, sollten theoretisch auch alle inner sein, stellen aber zumindest für den Renderer kein so großes Problem dar.
Der gerade Übergang im NW von natural=bare_rock auf natural=fell ist halt auch sehr grob, aber er ist natürlich auch fließend und ein wenig willkürlich. Ich habe auch das fixme=refine, very inaccurate des Multipolygons wiederhergestellt, keine Ahnung, warum @Jenseblume das entfernt hat.

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Vielen Dank - schaut schon mal gut aus.
Da hab ich gleich eine Frage wie du das gemacht hast, zwecks der neuen outer Linie entlang des Waldes. Musstest einen zweiten (neuen) way über jenen Rand des Waldes drüber “zeichnen” (sodass zwei ways übereinander liegen, einer für den Wald, einer für den Fels) oder konntest du den way vom Wald irgendwie nutzen?

Ich hab nämlich vor kurzem an anderer Stelle sowas versucht und habe verschiedene landuses in Teile aufgeteilt um diese Teile dann als outer Linie für ein Multipolygon zu verwenden. Das hat dann leider nicht funktioniert, weil die landuses dann nicht mehr geschlossen waren…

Mehr als Luzandro kann man da als Normalsterblicher nicht machen. Ich würde an dieser Stell das Felsmassiv verkleinern, den Latschengürtel herausnehmen, das geht vielleicht noch.

Gesagt getan. achavi - Augmented OSM Change Viewer  [attic] Mal sehen was morgen Kartler175 flicken wird :wink: Bei dem Detail sollte ein MP wohl nicht größer als ein paar wenige Hektar sein. Latschensackgassen ohne Ende. Das lässt sich auch nicht so ohne entwirren, überlappende Flächen usw.

Ich hab nämlich vor kurzem an anderer Stelle sowas versucht und habe verschiedene landuses in Teile aufgeteilt um diese Teile dann als outer Linie für ein Multipolygon zu verwenden. Das hat dann leider nicht funktioniert, weil die landuses dann nicht mehr geschlossen waren…

du brauchst dann für jedes landuse eine Relation die die tags hat und von den ways musst du die tags entfernen. Die Relationen müssen jeweils geschlossen sein (bei Befarf muss man ggf. ways ergänzen)

Oh auf die Idee wäre ich nicht gekommen - ich hab aber das wiki zu dem Thema auch noch nicht genau studiert muss ich zugeben. Ist auch eine recht komplizierte Angelegenheit das Ganze, wenn man noch nicht so lang dabei ist. Danke für die Erklärung!

Du könntest auch direkt vorhandene ways verwenden, wenn du sie in entsprechende Abschnitte aufteilst. Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden: zuerst per Shift+i(intersection) die Schnittpunkte der überschneidenden Flächen generieren, dann den geraden way am Anfang und Ende auftrennen, heraus löschen, und die entstandene Lücke schließlich per f (follow line) wieder schließen

Das waren wohl die beiden Linien die übrig geblieben sind als ich das Felsareal verkleinert hab, so dass es sich auf Gelände beschränkt, wo wirklich nichts wächst.

@groberschnitzer und Luzandro: Gibt es Einwände dagegen, die Linien zu vereinfachen? Ich meine, 30 Punkte für eine einzelne Latsche sind übertrieben, nicht? Da gibts viele davon.

da bin ich ein wenig der falsche Ansprechpartner, nachdem ich es nicht so angelegt habe. Was ich allerdings schon etwas fragwürdig oder inkonsequent finde, ist wenn die Latschen einerseits so kleinteilig erfasst sind, andererseits die Wege, die hindurch führen, dann aber erst nicht durch eine entsprechende Schneise, sondern mitten durch Latschenfelder verlaufen: OpenStreetMap

Wie ich zufällig gerade gesehen habe, wurde dieser Bereich offenbar schon 2011 diskutiert. Eigentlich bin ich darauf gestoßen, weil ich ein passenderes Tagging für Latschen als natural=wood gesucht hätte.

Grundsätzlich kann es durchaus hilfreich sein, zu sehen, wo man durchkommt, oder eben nicht. Dazu braucht es nicht unbedingt 30 Punkte für eine einzelne Latsche, aber ich weiß nicht, was konkret du meinst, oder ändern willst.

Das neue Forum würde ja Einladungen leicht machten, bei @gosausee aber nicht?

Die Latschen sind so detailliert gemappt, dass es mittlerweile sicher nicht mehr stimmt, da ist inzwischen eine Latsche verdorrt, dort ist ein Gemsennest zugewachsen.

So wie es jetzt ist, da muss man auf 21 zoomen damit man überhaupt die Linie klicken kann, weil man sonst immer nur Punkte erwischt, so viele sind da. Ich habs mal angepeilt, 10.000 oder so weg und nichts an (damaliger) Passierbarkeit ist weg, 20.000 oder so bleiben.

Damit krieg ich by hdyc meine Zahlen wieder ins Lot und die Aktualisierbarkeit des Gebiets sollte besser werden :slight_smile: Momentan ist das dort versiegelt.

Also hier - Changeset: 138081366 | OpenStreetMap - und hier Changeset: 138081364 | OpenStreetMap - war scheints mehr als unter einmal ging.

Ist das nicht natural=scrub - hier in Tirol wird das so erfasst, die Krummholzzonen. Ist auch fürs Queren von Aussage.

Da sind also noch zwei Dinge offen!

ja, ich glaube passender als das aktuelle natural=wood wäre:

natural=scrub
leaf_type=needleleaved
leaf_cycle=evergreen

Wie in dem oben verlinkten ML-Thread zu lesen, folgte auf die wahrscheinlich zu detaillierte Erfassung dann wiederum eine zu grobe Vereinfachung der Daten von @MerDi . Schlimmer noch als einzelne Latschen mit 30 - oder im konkreten Fall eh nur 9 - Punkten sind stattdessen irgendwelche spitzen Dreiecke als einzelne Latschen. Wahrscheinlich sollte man diese überhaupt ersetzen durch einen Node mit

natural=tree
leaf_type=needleleaved
leaf_cycle=evergreen

auch wenn das diese Exemplare dann mglw. wieder bedeutender erscheinen lässt, als die umliegenden scrub-Flächen

ja, bei @Jenseblume auch nicht. Zumindest einmal einloggen muss man sich zuvor trotzdem

Ja, so Dreiecke sind mir beim Vereinfachen auch aufgefallen. Die Zweiecke die auch entstehen meldet zumindest der Validator :slight_smile: Einfach weg damit, nicht einmal “natural=brush” - gibts denn das? Dunkel hab ich so etwas in Erinnerung für einzelne Büsche.

Das Problem mit so detailliertem Erfassen ist die Pflege, je detaillierter desto schneller veraltet es und gehörte überarbeitet, nur keiner machts - oder gehts da eher darum, dass die Karte schön anzusehen ist (unter der Lupe)?

Aus Lust am Löschen gerade eben noch hunderte Hecken von diversen Johann H Karikaturen entfernt.

UPDATE: Hier ists Tag:natural=shrub - OpenStreetMap Wiki der einzelne Busch. Im tiris sind die Latschen zwar Wald, aber eine eigene Kategorie für sich allein, wohl weil keiner Wald dazu sagt. Forstrechtlich vielleicht? Aber wären die dann nicht Schonung, weil unter 3m?

Ich hab das auch einmal so erfasst, nur um festzustellen, dass dann der “Wald Mils” und der “Wald Baumkirchen” (Zuständigkeit der Waldhüter) nicht am Bach getrennt waren, sondern an Grundstücken, die sich um den Bach nichts geschissen haben. Mein Fazit: Multipolygone können locker aufgeteilt werden wie dereinst Afrika in finstreren Zeiten. Aber ja, was im Innern nicht dazu gehört wird inner.