Problem ist die Einbahnstraße Schilleranlagen zwischen Neusalzaer Straße und Seminarstraße in Bautzen, die für das Fahrradrouting
aus Richtung Neusalzaer Straße (also entgegen der Einbahnstraße) weder durch OSRM noch durch GraphHopper noch von BRouter benutzt wird.
An der Einmündung Neusalzaer Straße/Schilleranlagen steht das Zeichen DE:267 (Verbot der Einfahrt) und auf dem Gehweg stehen die
Zeichen DE:239,1022-10 (Gehweg, Radfahrer frei). Ein Radfahrer muss also auf dem Gehweg (entgegen der Einbahnstraße) fahren, wenn er überhaupt die Schilleranlagen befahren will. Auf der Fahrbahn sind keinerlei Markierungen für Radfahrer vorhanden.
Dieser Teil der Schilleranlagen ist folgenermaßen getaggt:
Der zweite Teil der Schilleranlagen zwischen Seminarstraße und Postplatz sieht etwas anders aus: an der Einmündung Seminarstraße
wird der Radfahrer entgegen der Einbahnstraße auf die Fahrbahn geleitet. Dieser Teil ist folgendermaßen getaggt und wird nur von GraphHopper für das Fahrradrouting entgegen der Einbahnstraße verwendet, nicht aber von OSRM oder BRouter:
Die Frage ist nun, was muss am Tagging geändert werden, damit das Fahrradrouting zwischen der Einmündung
Neusalzaer Straße/Schilleranlagen und Postplatz funktioniert?
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und es kann jemand helfen.
Der Clou in diesem Beispiel ist eben, dass im ersten Teil der Straße nicht auf der Fahrbahn, sondern auf dem Gehsteig gefahren werden muss. Das macht wohl das Problem.
Aus den beschriebenen Schildern geht aber noch nicht hervor, dass es für Fahrräder eine Einbahnstraße auf dem Gehweg ist, wenn der Gehweg freigegeben ist darf man doch in jede Richtung fahren, oder?
“Muss” bitte durch “darf” ersetzen. “Müssen” tut er das nur, bis er am Schild “Verbot der Einfahrt” vorbei ist Das Schild alleine heißt nicht, dass er die Stra0e nicht befahren dürfte.
Daher mal eine Frage: Steht denn am anderen Ende überhaupt ein Einbahnstraßenschild? Das ist ja nicht zwingend so…
und wenn das eine “unechte” Einbahnstraße ist, dann darf er nach dem “Verbot der Einfahrt” auch einfach wieder auf die Straße wechseln.
In der Summe müsste man jedenfalls dem Router (wie von chris66 richtig angemerkt) sagen, dass das oneway für Fahrräder nicht gilt (bei Fußgängern ist das implizit).
Ja aber das spielt eigentlich in diesem Beispiel doch keine Rolle, oder?
Die Straße Schilleranlagen ist übrigens eine echte Einbahnstraße mit Zeichen 220 an der anderen Seite.
Teil der Schilleranlagen:
Radfahrer in Richtung der Einbahnstraße können einfach auf der Fahrbahn fahren, Radfahrer in der Gegenrichtung dürfen nur auf dem Gehweg fahren, also hier kein cycleway=opposite_lane.
Teil der Schilleranlagen:
Hier werden Radfahrer auf die Fahrbahn geleitet, hier evtl. also cycleway=opposite_lane, wobei keine lane ausgewiesen ist. Nur Radfahrer frei.
der tag cycleway:left:oneway=-1 sagt doch aus, dass Fahrräder nur in einer Richtung auf dem Gehweg fahren dürfen. Die Beschilderung sagt das aber nicht eindeutig.
Ich möchte noch mal auf das Ausgangsthema kommen: wie kriege ich den Router dazu, mir eine Fahrradroute auf dem Gehweg entgegen der Richtung der Einbahnstraße zu vorzuschlagen? Was könnte da am derzeitigen Tagging fehlerhaft sein?
Es geht nicht darum, ob bzw. unter welchen Bedingungen man auf dem Gehweg in beiden Richtungen fahren darf. In Richtung der Einbahnstraße kann jeder Radler simplerweise die Fahrbahn benutzen.
Nein. Die Schilder sind nur Hinweise für Radfahrer/Fußgänger, dass einem etwas entgegenkommen kann.
Die linksseitige Freigabe von Radwegen wird durch Zeichen 237, 240, 241 oder 1022-10 beschildert.
In dem von Geofreund1 gezeigtem Bild sehe ich einen rechten freigegebener Gehweg. Das Tagging dazu
ist korrekt; das es die Router nicht auswerten ist Schade.
cycleway=opposite(_track/_lane)
trifft hier (überwiegend) aber definitiv nicht zu. GGf nur
cw=opposite_lane
ganz man Anfang der Einbahnstraße für 5m.
Man könnte auch darüber nachdenken, Routern mittels
oneway:bicycle=no
auszuhelfen. (Ist das schon tagging for the Router?)
Alternativ müsste man den Weg als eigene Linie einzeichnen.
wenn wie hier ein 1022-10 angebracht ist, also der Gehweg fuer Radfahrer freigegeben ist, muss man dann bis zum Ende durchfahren und darf nicht etwa in der Mitte wenden, und erst wenn man gesehen hat ob der Gehweg auch in Gegenrichtung befahren werden kann, darf man ggf. auf dem Gehweg umdrehen, bzw. sonst auf der Strasse?
So richtig klar ist aus der STVO Lektuere nicht, was das Rechtsfahrgebot auf dem Gehweg bedeuten soll, weil der ist ja sowieso keine Fahrbahn und keine Strasse und kein Radweg, weder sonstiger noch benutzungspflichtiger (oder?). Ich finde das Rechtsfahrgebot auf Gehwegen nicht: https://dejure.org/gesetze/StVO/2.html
ich finde es problematisch das traffic sign auf eine Strasse zu taggen, insbesondere ist es so wie oben ja fuer beide Richtungen gesetzt, dabei ist die Beschilderung je nach Richtung unterschiedlich, eigentlich muesste es doch sidewalk:left:traffic_sign:backward=DE:239,1022-10 sein, solange es nur eine Angabe zur Beschilderung gibt koennte man die Richtung ggf. auch als value eintragen: sidewalk:left:traffic_sign:direction=backward
Ich wuerde das traffic sign gar nicht auf den highway taggen (nur meine Interpretation der Bedeutung) sondern es nur als node mappen an der Position. Wenn man das trotzdem am highway haben will dann sollte man die Richtung mitangeben.
Die Freigabe ist richtungsbezogen, ähnlich wie Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wenn man hier also wenden und zurückfahren möchte, muss man entweder wissen, dass der Gehweg auch in Gegenrichtung für Radfahrer (dann entsprechend linksseitig) freigegeben ist, oder man muss standardmäßig auf die Fahrbahn wechseln und dort fahren. Einfach so umdrehen und dann möglicherweise als Geisterradler auf dem Gehweg fahren ist nicht erlaubt.
Ja, der Punkt hat mit der Situation hier nichts zu tun und war glaube ich nur als ergänzende Info gedacht.
Man muss hier auf dem Gehweg fahren, weil die Fahrbahn eine Einbahnstraße in die “falsche” Richtung ist.
Kann man machen. Die “Gültigkeitsrichtung” ist imo aber schon durch die Kombination mit sidewalk:left:oneway=-1 impliziert.
das sehen diejenigen die hier die Schilder aufgestellt haben anscheinend auch so, aber gibt es dafür auch eine rechtliche Grundlage? Sind Fußwege richtungsbezogen?
Sehr gute Frage, habe noch nicht darüber nachgedacht, wo dieser Grundsatz herkommt.
Da musste ich erstmal suchen. Ein positives Gesetz dazu habe ich nicht im Kopf. (Bin auch nur Laie und kein Verkehrsrechtsanwalt oder gar Professor)
Aber ein Urteil zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung nach Wenden auf einer Tempo 60 Strecke habe ich gefunden.
Amtlicher Leitsatz
Vorschriftzeichen (Streckenverbotszeichen) gelten nur bei Sichtbarkeit und in Fahrtrichtung ihrer Bildseite
das ist nicht vergleichbar, weil bei Geschwindigkeitsbegrenzungen ist es klar, dass die richtungsbezogen gelten, das ist bei Fußwegen aber anders (vermute ich)
Die Schilleranlagen als Behelf mit oneway:bicycle=no ergänzt. Wenn die Routeralgorithmen einmal besser sind, kann das wieder entfallen. Note ist entsprechend eingetragen.
Das Schild alleine heißt nicht, dass er die Stra0e nicht befahren dürfte.
