TL;DR Lasst uns mal ein gemeinsames Statement zum Umgang mit den iD-Maintainern finden. Zum Entwurf. Eine Abstimmung gibt es dann später, wenn sich Zustimmung abzeichnet.
Hallo,
die Entwicklung des iD-Editors treibt sein einigen Monaten mir und anderen Sorgenfalten auf die Stirn. Sie ist geprägt von einer absolutistischen Grundeinstellung, die in OSM bei einem derart zentralen und einflussreichen Projekt nicht existieren sollte. Wiederholt waren Entscheidungen der iD-Hauptentwickler auf den Mailinglisten Talk und Tagging diskutiert worden; zwei Mailinglisten, die als die Diskussionsräume in OSM gelten (Tagging insbesondere für Tagging). Wiederholt haben die iD-Hauptentwickler durchblicken lassen, dass ihnen die Community am Allerwertesten verbeigeht und scheuen auch nicht vor Beleidigungen der Community auf der Mailingliste zurück. In der Wochennotiz war das schon ein paar Mal Thema.
Geändert hat sich seitdem nichts. Eine Code of Conduct-Beschwerde war parktisch wirkungslos. Der Vorstand hat zwar im Mai/Juni Bryan Housel (den älteren der beiden Hauptentwickler) um ein Gespräch gebeten, das kam aber nicht zustande.
Neben dem Durchdrücken eigener Taggingvorstellungen (nichts Neues, meine Recherche hat mich zu drei Jahren alten Tickets geführt) haben wir mit dem iD-Editor mittlerweile auch ein Datenschutzproblem, das uns in Deutschland öffentlich sicherlich nicht willkommen ist: Der iD-Editor lädt Firmenlogos von graph.facebook.com. [1] Mal ehrlich, wenn ich eine freie Karte editiere, will ich nicht, dass meine Daten zu Facebook abfließen!
Dass die iD-Hauptentwickler das Feature gut finden, ist keine Überraschung. Die Reaktion war, die GitHub-Issue zu sperren (d.h. keine Kommentare mehr möglich) und im gesamten Repository das Kommentieren bestehender und Anlegen neuer Issues zu deaktiveren. Frederik, der sich bislang nur vorsichtig kritisch auf Mailinglisten zu der Sache geäußert hat, ist in seinem Benutzer-Blog am Samstag der Kragen geplatzt. Er hat dort praktisch gefordert, die sich missbräuchlich verhaltenden iD-Maintainer vor die Tür zu setzen. Lest selbst: https://www.openstreetmap.org/user/woodpeck/diary/391175
Der Blogeintrag hat mich dazu motiviert, einen Entwurf für ein Statement der deutschen Community zum Umgang mti den iD-Hauptentwicklern zu schreiben. Hinweis: Der erläuternde Teil ist nicht neutral. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Nakaner/Forderungen_zur_Zukunft_von_iD
Hier die Kernforderungen des Statements:
- Die Facebook-Aufrufe müssen umgehend weg.
- Benutzersperren und Diskussionssperren auf GitHub müssen von jemand anderem als den Hauptentwicklern entschieden werden.
- Auf osm.org kommt bis auf Weiteres der Fork von Frédéric Rodrigo zum Einsatz, der den iD Community-Konsens-konform angepasst hat.
- Die Betreuung der Taggingvorlagen und Validierungsregeln wird in ein eigenes Projekt verschoben. Das wird von einem eigenständigen Komitee betreut. Bis zur Umsetzung dieser Änderung wird Frédérics Fork verwendet.
Was haltet ihr von dem Entwurf? Änderungen sind willkommen.
Sollte sich Zustimmung abzeichnen, werde ich den Entwurf zur Abstimmung in der deutschen Community stellen.
Mir ist bewusst, dass der Umgang mit den iD-Hauptentwicklern nicht schön ist. Ihr Umgang mit den Leuten auf der Mailingliste, mit denen, die ihre Tags und Massenedits diskutieren, ist jedoch unanständig und ein nicht hinnehmbare Griff nach der Macht in OSM (und wir wissen bei einem der Quincy Morgan nicht einmal, wer ihn wirklich bezahlt, vielleicht Apple?)
Viele Grüße
Michael
[1] Firefox blockt das, wenn der Verfolgungsschutz aktiv ist.
EDIT: Buchstabe ergänzt