Das Online-Magazin Netzpolitik.org hat jetzt auch einen Bericht zum Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes, der das Thema m.E. ganz gut darstellt. Roland Ramthun und ich hatten ihnen auf ihre Anfrage auch Informationen dazu gegeben.
Ich habe inzwischen mit mehreren Leuten über das Thema geredet, u.a. beim FOSSGIS-OSM-Community-Treffen am Wochenende und beim Deutschen Tourismustag 2023. Der Gesetzesentwurf ist ja erstmal nur ein Entwurf, der halt auch die Wünsche einige Lobbygruppen enthält. Das heißt nicht, dass das so kommen wird. Eigentlich ist auch recht klar, dass das in dieser Form kaum umsetzbar sein wird. Ich werde da auf jeden Fall dran bleiben.
Magst du kurz erläutern, wie du darauf kommst, dass der FOSSGIS (FOSSGIS – Wikipedia) eine Lobbygruppe ist?
Oder meinst du nur, dass der FOSSGIS als Lobbygruppe angesehen werden kann, der somit dann auch Einfluss auf den Gesetzesentwurf haben sollte oder so?
Hier ist ja ein Thema, welches FOSSGIS eV schon betrifft und daher könnte eine Wortmeldung wünschenswert sein. Das allein würde mir reichen um Lobbying für ein Thema zu sehen. Das ist grundsätzlich erst einmal wertfrei gemeint.
4 Likes
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
66
Genauso habe ich @silversurfer83 auch verstanden. Lobbyarbeit ist per se ja erst mal nichts negatives.
Lobbyismus ist ja erstmal einfach nur Interessenvertretung. Und der FOSSGIS als Local Chapter der OSMF für Deutschland sieht sich schon klar als Interessenvertreter der OSM-Community und da ist der FOSSGIS auf viele Arten aktiv. Im engeren Sinne des Lobbyismus, einer Interessenvertretung gegenüber der Politik, sind wir bisher aber kaum aktiv. Auch einfach deswegen, weil das bisher nicht so nötig war. Wir waren vor vielen Jahren mal bei einer Runde beim Bundesinnenminister eingeladen, als es um Google StreetView ging und haben da unsere Sicht der Dinge dargestellt. Aber das ist meines Wissens der einzige Fall gewesen, wo es auf einer so hohen Ebene Kontakte gab.
Auf niedrigeren Ebenen hat immer wieder Kontakte zu Behörden und anderen Einrichtungen gegeben, zum Beispiel auch viele Gespräche mit dem BKG (Bundesamt für Geodäsie und Kartographie). Hier geht es aber eher darum, zu erklären, was OSM so macht oder sich über die Details der Lizenzauslegung zu unterhalten oder sowas, eine politische Arbeit ist das nicht. Kann sein, dass sich das in Zukunft ändern wird, dann müßte man sich z.B. auch in das erwähnte Lobbyregister eintragen.
Auch im Falle des Bundeswaldgesetzes, um das es ja hier in diesem Thread geht, reden wir (als FOSSGIS) mit verschiedenen Leuten von verschiedenen Organisationen. Im Moment geht es dabei hauptsächlich darum, erstmal rauszufinden, wer denn was will, wo Probleme gesehen werden usw. Wenn ich da klarer sehe, dann werde ich dazu auch mal der Community berichten und dann kann man nächste Schritte diskutieren. Eines ist aber schon recht klar: Der Gesetzesentwurf kommt ja nicht aus dem nichts. Es gibt in der Praxis da draußen Probleme mit Leuten, die durch (private) Wälder oder Naturschutzgebiete stapfen. Klar gibt es dabei Konflikte. Das ganze ist eine Folge davon, dass wir heute Smartphones haben und GPS und Social Media und dadurch, dass Covid die Freizeitgewohnheiten geändert hat. OSM ist nicht Schuld an der Situation, aber natürlich sind wir, wie das Smartphone und die Outdoors Apps, irgendwie “beteiligt”. Und dann sollten wir auch nach unseren Möglichkeiten mithelfen, bei der Lösung des Problems zu helfen. Zum Beispiel mit unserem Knowhow über Geodaten, wie man sie erfasst und nutzen kann. Das ist das, was wir alle tun können. Dann werden wir auch als Teil der Lösung gesehen und nicht als Teil des Problems. So problematisch das neue Waldgesetz sein könnte, sollten wir vorallem die Probleme dahinter angehen, dann kommen wir, glaube ich, eher weiter, als sich jetzt auf diesen Entwurf einzuschießen.
wobei das komplett unterschiedliche Sachverhalte sind, weil man in NSG normalerweise nur auf Wegen gehen darf, während das Recht für jedermann, (private) Wälder zu betreten, gesetzlich garantiert wird – und dieses Recht wird von manchen Privatwaldbesitzern nur ungern akzeptiert. Aber beim Fahrradfahren ist die Lage natürlich anders.
Das Portal MTB-News berichtet über ein Treffen zwischen diversen Fahrrad-Verbänden – u.a. DIMB (Deutsche Initiative Mountainbike), ZIV (Verband der deutschen Fahrrad-Industrie) und Mountainbike-Tourismus-Forum – im Rahmen eines Parlamentarischen Abends. Im ersten Quartal 2024 seien Länder- und Verbände-Anhörungen zum Gesetz geplant. Das Gesetz solle im ersten Quartal 2025 in Kraft treten.
Da gibt es gerade viele Diskussionen zu dem Thema an verschiedenen Stellen. Ich habe inzwischen auch Kontakt zum Ministerium und OSM ist eingeladen worden zu einer kleinen Präsentation bei der WaSEG Anfang März über das was OSM so tut. Da werde ich für nach Berlin fahren. In der WaSEG sind vom Wanderverein bis zum Jagdverband all die “Player” in diesem Bereich vertreten.
Tip an @Peer_van_Daalen - vor jedem Klick auf den “Senden”-Button nachdenken, ob hier wirklich etwas zur Diskussion beigetragen oder eben nur ein Häufchen hingesetzt wird. Falls letzteres, den Beitrag einfach verwerfen. Spart uns allen Zeit und Nerven.
Die Entwicklung ist viel älter als die Covidmaßnahmen. Und ja, natürlich ist OSM mit schuld das Leute eben irgendwo hingelockt werden, wo sie früher nicht hingegangen wären.
Die MTB Formulierung “geeignete Wege” ist für mich ein Gummiparagraph, denn jeder hat so seine eigenen Vorstellungen, was denn fahrradtauglich ist und was nicht, das sollte wenn dann konkretisiert werden.
Das finde ich gehört differenzierter gesagt (grad dass ichs hinbring ohne Rechtschreibfehler) : Die Leute hinlocken seh ich nicht openstreetmap in der Schuld, das tun andere weit erfolgreicher. Aber den Weg dort hin superleicht nachvollziehbar machen, da ist openstreetmap Meister. Leider, wie mir ab und zu scheint.