Eintragen von politischen Protestaktionen

Hallo,

aus einer changeset Diskussion möchte ich eine Problematik im Forum weiter diskutieren:

Tragen wir politische Protestmaßnahmen in unsere Karte ein ?

Derzeit wird eine Form von Protest gegen einen umstrittenen, bekannten Politiker an seinem Wohnsitz durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche Gegenstände aufgestellt, welche von Seiten der Protestanten (halb ernst, halb sarkastisch) als Kunst bzw. Denkmal bezeichnet wird. Diese Maßnahmen wurden auch gemappt:

access private
area yes
artist_name Zentrum für Politische Schönheit
artwork_type sculpture
image https://deine-stele.de/wp-content/uploads/2017/11/signal-2017-11-22-115459.jpg
name “Denkmal der Schande”
start_date 2017-11-22
tourism artwork
website https://deine-stele.de/

Es geht um diesen way
http://www.openstreetmap.org/way/542266156

Keinesfalls möchte ich eine Diskussion über die politischen Hintergründe anzetteln. Mir geht es um eine (möglichst breite) Diskussion, ob wir grundsätzlich politische Protestaktionen in der Hauptkarte eintragen.

Meiner Meinung nach, sollten politische Meinungen/ Interpretationen grundsätzlich nicht in die Datenbank aufgenommen werden. Auch einzelne stationäre Gebilde als “Feigenblatt” für die on-the-ground Regel dürfen dazu nicht rechtfertigen.

Wie sieht eure Meinung aus?

Markus

Naja, jemand der erst löscht und dann redet, macht sich nicht unbedingt unverdächtig wenn es um politische Motivationen in eine Richtung geht. Da ist nunmal was, aus welchen Gründen auch immer es dahin kam.
Wenn jemand aus politischen Gründen einen Turm baut, trägst Du den dann auch nicht ein? EIgentlich ist (fast) jedes Denkmal irgendwie politisch motiviert

Mir käme es darauf an, wie permanent das “Denkmal” bestehen bleibt.
Ansonsten (abgewandelt von 1914): “Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur on-the-ground”.

Dem würde ich mich anschließen. Was da ist, ghört in die DB. Zumindest wenn es erkennbar von längerer Dauer ist.

“…EIgentlich ist (fast) jedes Denkmal irgendwie politisch motiviert…”

Ja, dass sehe ich auch so. Aber es handelt sich dabei um kein Denkmal, sondern um tageaktuelle politische Meinungsäußerung.

Deshalb sehe ich den Weg als richtig, erst einen tragfähige Diskussion zu starten und dann zu mappen.

Markus

Jein. Richtig ist auch, erst diskutieren, dann löschen und nicht so.

Warum nicht? Es handelt sich im konkreten Fall um ein physikalisches Objekt und eben gerade nicht um “Meinung/ Interpretation”, die ja per Definition nicht geografisch lokalisierbar wäre.

Findest Du in http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Good_practice irgendwas das dagegen sprechen würde das Objekt zu mappen?

Ich kann mich nur noch mal wiederholen. OSM kennt keine Relevanzdiskussion im Wikipedia Sinne. Was in der Realität existiert darf gemappt werden.

Wenn Du Dir ein Denkmal zu welchem Zweck auch immer in Deinen Vorgarten stellst spricht selbst da nichts dagegen das zu mappen.

Wir wären in OSM da IMO ganz schlecht beraten das künftig irgendwie einzuschränken, denn gerade Kunstobjekte haben ganz oft eine politische Dimension.

Ein guter Artikel wie ich finde zu konkret diesem Objekt ist der hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kunst-und-freiheit-kolumne-von-georg-diez-a-1181440.html

Gruss

Sven

Sehe ich ähnlich. Einzige Einschränkung: eine künstlerische Aktion ist von vornherein nur auf kurze Zeit, nur für wenige Tage oder Wochen, vielleicht ein, zwei Monate, angelegt.

Doch was genau sind eigentlich diese Stelen (hier wie auch beim Berliner Original) genau? Gebäude? :smiley:
Mehr dazu: http://www.openstreetmap.org/note/280824

Wobei Überprüfbarkeit möglich sein muss → Objekt im Vorgarten vorm Haus kann bei OSM eingetragen werden, wenn die Hecke nicht zu hoch ist :stuck_out_tongue:

Das wird im konkreten Fall wohl vor Gericht geklärt werden. ZPS hätte gerne eine Laufzeit von mehreren Jahren, der Vermieter hat aber wohl zum Jahresende gekündigt.

Wenn die Teile tatsächlich zum Jahresende entfernt worden sind müssen die natürlich wieder aus OSM raus aber das ist ja nicht Teil der Diskussion hier ich denke da sind wir uns alle einig.

Sven

http://www.openstreetmap.org/node/4344867690

historic: memorial
name: Armenia

Ich bezweifle, dass hier on-the-ground (oder am Wasser) sich etwas befindet.
Aber vielleicht hat jemand etwas versenkt …

Changset Diskussion und wenn nach ein paar Tagen keine Antwort kommt löschen.

Laut allen verfügbaren Quellen ist da ja nichts.

Zum Denkmal in Bornhagen: ich möchte den Vorrednern (v.a. giggls) beipflichten. Was wir hier eintragen, ist ja nicht eine “politische Protestaktion” i.S. eines Demonstrationszuges oder so, also kurzzeitige Manifestationen, sondern eine nachweislich vor Ort installierte Skulptur, die zudem korrekt getaggt ist. Also alles bestens. Sollte die Skulptur irgendwann wieder entfernt werden, muss das OSM-Objekt natürlich auch wieder entfernt werden, aber das ist auch alles.

Wenn irgendwo in Deutschland noch eine Hindenburg-Skulptur, ein Marx-Kopf oder eine Engels-Büste herumsteht, lassen wir diese Skulpturen ja auch nicht weg, nur weil uns die politischen Implikationen nicht gefallen. Da steht eine Skulptur? Nachweislich, halbwegs permanent installiert, öffentlich sichtbar? Dann eintragen.

Was ist denn drumrum das? Inseln mit Ländernamen… ist das auch Kunst, oder kann das weg?

Habs selber gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/The_World_(Inselgruppe)

Vielleicht gehört das “Armenia”-Dingens da irgendwie dazu. Es liegt immerhin neben der mit Azerbaijan bezeichneten Insel…

Laut Liste nicht:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_developments_of_The_World_(archipelago)

Aber ich kann es weder vor Ort überprüfen, noch kann ich es zu 100% ausschließen.