eigentümliche Taggingnutzung von hgv und mobile speed_camera

Hi!
Über OSMCha ist mir Raa39 aufgefallen, der im CS 118686623 einen node 9575886232 mitten auf die A4 gepappt hat mit:

description=mobile device
highway=mobile_speed_camera

Nach der Löschung bekam ich eine PN auf Russisch: “На основании чего удалил камеру?” “Auf welcher Grundlage haben Sie die Kamera entfernt?”(DeepL) deren Antwort so ausfiel:

Eine Antwort darauf habe ich bisher nicht bekommen…

Nun liest sich die CS history von ihm recht abenteuerlich - in dem einen oder anderen CS hat er auch anderes getaggt als im CS-Kommentar steht - und ich frage mich ob sich nicht ein Kollege hier sich seiner annehmen könnte der mit dem Kyrillischen weniger Probleme hat als ich :slight_smile:

Fragende Grüße
HirschKauz

Derzeit gibt es 40 Objekte in OSM (genauer in Deutschland). Der fragliche Kollege trägt sie auch als


description=Mobile
highway=speed_camera

(siehe https://www.openstreetmap.org/node/9578193227/history)), die dort mit Version 2 in highway=mobile_speed_camera geändert wurde. Ich habe den Änderer auf diesen Forumseintrag hingewiesen.

Mit der ersten Version haben wir aber auch Kandidaten, die man sich nochmal genauer ansehen sollte https://overpass-turbo.eu/s/1h2C.

Die letzten drei Eintragungen vom Kollegen von gestern waren ähnliche Eintragungen (einer bereits mit Hinweis auf mobile Objekte gelöscht).

Wie ist die Meinung dazu im Forum (deepl ist mir inzwischen zum nützlichen Werkzeug geworden :slight_smile: )?

gibt es dort denn irgendwas oder ist das eine Stelle an der sich ein mobiler Blitzer manchmal aufhalten würde? Ist ein mobiler Blitzer ein temporär am Straßenrand aufgestellter oder gar eine Zivilstreife mit entsprechender Ausrüstung an Bord?

In Italien gibt es Hinweisschilder für Stellen an denen geblitzt werden kann, insofern wäre das m.E. tag-bar, auch wenn nicht immer ein Blitzer dort steht, aber in Deutschland ist das meistens nicht der Fall…

https://www.openstreetmap.org/changeset/118652015
Aus deinem Änderungssatzkommentar:

Da fehlt wahrscheinlich ein “nicht”?

@whb ja, danke für den Hinweis! Kommentar ist angepasst worden.

Hallo,

der Mapper ist mir neulich schon aufgefallen, als ich bei einem anderen Revert (surface=asphalt an Autobahnen als mechanischer Edit) ein maxspeed=40 auf der A 61 bei Alzey entdeckt habe. Da die Geschwindigkeit auf der Brücke (wegen Wind) ein Jahr zuvor von der Lokalpresse erwähnt worden war, habe ich ihn nur gebeten, keine temporären Sachen zu mappen. Daraufhin antwortete er, dass er dort regelmäßig entlangkommen werde und es daher auch aktuell halten könne. Damit war die Sache für mich erledigt.

Stationäre Blitzer, egal ob die Messtechnik gerade eingebaut ist oder nicht, werden gemappt. Mobile Blitzer, auch wenn sie eh fast immer an denselben Stellen stehen, mappen wir aufgrund ihrer veränderlichen Natur nicht. Nur an wenigen Stellen ist eine Örtlichkeit gezielt für das Blitzen baulich vorbereitet.

Viele Grüße

Michael

Mit dem User hatte ich auch mal zu tun: https://www.openstreetmap.org/changeset/116332450. Er ist offenbar LKW-Fahrer und mein Eindruck ist, dass er gerne für eine bestimmte Darstellung oder Ausgabe in Routern (hier: Osmand) taggt.

@user_5359 Danke fürs hierhin leiten!

Habe an die beiden betreffenden kommentierten Änderungen
https://www.openstreetmap.org/changeset/118683183
https://www.openstreetmap.org/changeset/118652015
Antworten hinzugefügt …

ich finde es nicht so klar, dass man solche Punkte an denen oft geblitzt wird, nicht so taggen soll. Jeder kennt vermutlich diese Stellen in seiner eigenen Umgebung, sie sind also klar verifizierbar wenn man genügend Zeit mitbringt, es ist kein tag den man an alle Straßen und Stellen machen kann weil theoretisch überall geblitzt werden kann, sondern es geht um Stellen an denen nachweisbar oft geblitzt wird.

Politisch könnte man es natürlich so sehen, dass man damit Vorschub leistet, dass Raser und Zuschnellfahrer seltener für das Begehen von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten haftbar gemacht werden können, also ihnen in ihrem Handeln hilft (was allerdings auch für jegliches Mappen gilt, mit mehr Informationen kann man besser agieren, in jedem Feld), was auch stimmt, aber halt eine politische Meinung ist (die diskutieren wir hier ja sowieso nicht).

Man könnte es auch so sehen, dass durch die Verbreitung der Positionen von potentiellen Blitzern insgesamt langsamer gefahren wird, wenigstens an diesen Stellen, und das ohne dass man Personal oder Technik einsetzen müsste, das wäre ein positiver gesellschaftlicher Effekt. Es geht ja nicht darum, möglichst viel Strafgebühren zu erheben, oder?

Wenn ich etwas vor Ort überprüfen will, dann sollte das auch zu diesem Zeitpunkt vor Ort vorhanden sein. Woher soll denn sonst eine Person wissen wie lange “wenn man genügend Zeit mitbringt” (dieterdreist) maximal ist? Muss ich zwei Wochen lang jeden Tag an dieser Stelle vorbei, um zu überprüfen ob dort öfters geblitzt wird? Oder vielleicht sogar zwei Monate lang, weil nicht ganz so oft geblitzt wird?

Wenn an dieser Stelle ein Schild angebracht ist, welches davor warnt, dass genau an dieser Stelle häufig geblitzt wird oder wenn sich dort z.B. eine erkennbare Vorrichtung befindet, auf die der eigentliche Blitzer nur noch “aufgesteckt” wird, dann kann es von mir aus gemappt werden. Denn dann ist für jeden auch bereits nach einem einmaligen Besuch ersichtlich, dass dort häufiger ein Blitzer stehen könnte.

wenn wir dieser Argumentation folgen würden könnte man einiges nicht mappen was bereits gemappt wird, z.B. viele Märkte, seasonal und intermittent Objekte (fast 5 Millionen in der Datenbank) und wahrscheinlich noch ein paar mehr

was ist eine “erkennbare” Vorrichtung? Bisher haben wir “was vor Ort existiert” als grundlegendes Kriterium, man wird immer jemanden finden der irgendwas nicht erkennen kann obwohl es existiert.
Die Lage ist hier aber ein bisschen anders, weil es um etwas geht, was nicht immer da ist. Ich sage mal so, wie man etwas verifiziert dazu kommt es drauf an, was man sucht. Wenn ich eine Landkreis-Grenze in der Karte sehe werde ich mich eher nicht wundern, wenn da vor Ort gar nichts ist, und so wird es auch bei einem “Blitzschwerpunkt” sein, man wird da ggf. Anwohner fragen müssen, wenn man so eine Information verifizieren will. Einfach hinfahren und nichts vorfinden ist sozusagen im tag schon erklärt und nicht weiters verwunderungswert.

Aus politischer Sicht wie gesagt wäre es sowieso am besten, so viele solcher Stellen wie möglich einzutragen, dann fahren die Leute langsamer. :stuck_out_tongue:

Aktueller Stand (in Deutschland):

node
["highway"="mobile_speed_camera"]
["description"="mobile device"]

on 24.03.2022: 2 instances both by https://www.openstreetmap.org/user/L___I

node
["highway"="speed_camera"]
["description"="Mobile"]

on 24.03.2022: 2 instances, both by https://www.openstreetmap.org/user/Raa39

  • Ich bin dafür, an dokumentiertem Tagging festzuhalten! (mehr oder weniger freie Übersetzungen im Wiki mal außen vor)
  • Diskussionen zu Tagginschema gehören ins Forum oder besser noch in ein “porposal” im Wiki - und nicht in einzelne (oder gar mehrere) CS. Dort können auch gerne die politischen, sozialen, edukativen und sonstige Auswirkungen in die Waagschalen geworfen werden.
    Aber bis dahin kann das weg.

Meine (vielleicht etwas zu schwarz-weiße) Meinung
HirschKauz

der erstgenannte tag hat 38 Benutzungen weltweit: https://taginfo.openstreetmap.org/tags/highway=mobile_speed_camera
der zweite tag kommt nicht in Frage, weil es sich hier nicht um einen Blitzer handelt sondern um einen Ort der fürs mobile Blitzen genutzt wird.

Märkte sind vermutlich nur sehr selten spontan und unregelmäßig. Wann sie stattfinden ist normalerweise irgendwo angegeben, sei es auf einem Schild, einer Informationstafel, auf der städtischen Website…
Seasonal gibt mir ja auch schon eine Info darüber, wann ich das Objekt prüfen kann.
Objekte mit intermittent, z.B. Bäche sind schon schwieriger, aber hier wird vermutlich zumindest der Bachlauf auch im trockenen Zustand erkennbar sein. Ganz bei mir in der Nähe gibt es einen See, der nur nach starken Regenfällen erscheint, ansonsten befindet sich dort nur eine Wiese. Durch die Informationstafeln vor Ort kann ich aber ganz einfach in Erfahrung bringen, ob es sich um einen unregelmäßig erscheinenden See oder doch nur um eine Wiese handelt.

Das war nur ein Beispiel und ich habe keine Ahnung wie so etwas aussehen könnte. Vielleicht wie eine Blitzersäule nur ohne den Blitzer obendrauf…? Oder vielleicht sind auf der Straße Induktionsschleifen vorhanden, die an den “mobilen Blitzer” angeschlossen werden könnten?

Natürlich gibt es immer jemanden, der etwas nicht erkennen kann. Wenn es aber wirklich nur sehr schwer bis hin zu gar nicht erkennbar ist, dann kann man ihm auch keinen Vorwurf machen, wenn er es löscht, weil es seiner Meinung nach nicht mehr existiert.

Den Vergleich mit Landkreis- oder Postleitzahlgrenzen finde ich nur mittelmäßig passend, denn das sind Dinge, wo (zumindest kommt es mir so vor) einigermaßen globaler Konsens darüber besteht, dass sie wichtig genug sind, um auch ohne Verifizierbarkeit vor Ort in OSM integriert zu sein.

Edit: typo

@ dieterdreist

Deine Argumentation hat schon ihren Reiz, lässt sich aber nicht mit Fakten festnageln. Was sind “Blitzschwerpunkte” und was bedeutet ganz konkret “oft geblitzt” ? Einmal in der Woche … im Monat … im Jahr? Und was kann man daraus ableiten, wenn man einen Anwohner frage, der gerne bestätigt, dass eben dort wirklich “ganz oft” geblitzt wird? Der nächste Befragte hat an derselben Stelle vielleicht noch nie einen Blitzer gesehen. Das sind keine verifizierbaren Fakten, sondern gefühlte Zustände und die haben m.E. in einer Geodatenbank nichts verloren.

wenn an einer Stelle öfter als einmal ein Blitzer gesehen wird reicht das schon aus, wenn jemand noch nie einen Blitzer dort gesehen hat ist das keine Aussage die in diesem Fall weiterhilft

Hmm - das würde dann ja sicher auch für andere mobile “Dienstleister” gelten, wie zum Beispiel den Würschtlverkäufer, der seinen Verkaufwagen in unregelmäßigen Abständen auf den Parkplätzen der diversen Supermärkte/Baumärkte aufbaut, oder? Halte ich für keine gute Idee.