Hallo,
da arbeitet man seine ToDo-Liste fragwürdiger Änderungssätzen ab (besser: man löscht erledigte Dinge) und was sieht man: Ein Rheinbahn-Angestellter, der so schwuppsdiwupps in Düsseldorf viele Strecken, die vorher mit railway=light_rail oder railway=tram getaggt waren, auf railway=subway umgetaggt (Beispiel). Die Änderungssatzkommentare lauten:
- “Hier fährt nur das Verkehrsmittel U-Stadtbahn. Für die Referenzierung sollte hier subway eingetragen sein.”
- “U-Stadbahnstrecken sollten als subway gekennzeichnet werden, da es sonst beim referenzieren der Stadtbahn zu Problemen kommt. Gemischte erhalten noch die Eigenschaft Tram=Yes”
Ich bin der Meinung, dass das falsch ist. Wir haben das schon an mehreren Stellen diskutiert, hier nochmal die Zusammenfassung:
railway=subway sollten nur Gleise von U-Bahn-Systemen bekommen. U-Bahnen haben keine höhengleichen Kreuzungen, sie sind völlig unabhängig vom Individualverkehr. Alles andere bekommt railway=light_rail oder railway=tram. Bei einem eigenen Gleiskörper passt railway=light_rail besser. Teilen sich Bahn und Individualverkehr den Raum auf der Straße ist railway=tram besser. Wenn die light_rail kurzzeitig mal keinen eigenen Gleiskörper hat, weil der Platz nicht vorhanden ist (z.B. Unterführung unter einer Eisenbahnstrecke hindurch), dann darf dieses kurze Stück auch tram sein.
Was auf den Gleisen fährt, ob der Verkehrsbetrieb, der Besteller oder der Verkehrsverbund ein weißes U auf blauem Grund oder ein weißes S in einem Kreis mit dunkelgrüner Füllfarbe verwenden, all das ist für das Tagging der Gleise ziemlich egal. So etwas wird mit Routenrelationen erfasst.
In einer Mail hat mich Roland vor zwei Monaten mal nach meinen Vorschlägen gefragt, wie man die drei “Betriebszweige” (Teilnetze) in Düsseldorf von einander in OSM unterscheiden könne: Hochflur, Wehrhahn und Niederflur. Er selbst, der Düsseldorfer Stammtisch (und ich auch) finden network=* unpassend, denn das ist der Verkehrsverbund (VRR). Von ihm stammte der Vorschlag operating_branch=*. Damit kann ich leben, denn das beißt sich mit nichts Bestehendem, das Tag sollte aber von britischen Muttersprachlern für gut befunden werden.
Ich schlug vor, das Niederflurnetz mit railway=tram zu taggen, den Rest mit railway=light_rail. Dann wäre das Niederflurnetz schon erledigt. Routenrelationen sind nur bedingt geeignet, denn es gibt in vielen Netzen Verbindungsgleise oder Wendeschleifen, die nur bei Störungen befahren werden.
Ich möcht Roland keinen Vorwurf machen. Vermutlich war es eher so, dass die rechte Hand nicht wusste, was die linke tut. Die eine Hand fragt mich [3] diskutiert und die andere Hand ist der Kundensupport (Ansprechpartner für die Rheinbahn). Hatten wir das nicht schon einmal, dass Mentz, weil’s so einfach war, mal kurz an alle Gleise der S-Bahn München light_rail=yes ergänzt hat, damit man es “einfach selektieren kann” (nach dem Rüffel haben dann die Routenrelationen genügt)?
Meine Meinung ist daher: Die Änderungen von Benutzer ds_rheinbahn erstmal zurücksetzen. Solche Änderungen sollten, auch wenn sie nicht mechanisch umgesetzt werden, vorher mit der Community diskutiert werden. Damit man nicht einen bundesweiten Flickenteppich bekommt, empfiehlt es sich, überregionale Mapper einzubeziehen. Deshalb habe ich hier gepostet und werde die Düssedorfer Mailingliste noch über dieses Posting informieren. Das Vorgehen von hsimpson in Köln ist in meinen Augen als Vorbild zu betrachten.
Wenn ich bis Mittwochabend [2] keinen Aufschrei höre, setze ich die Änderungen zurück. Der Mapper erhält gleich noch einen Änderungssatzkommentar und Mentz eine Mail.
Übrigens, das tram=yes (er hat kein großes T verwendet) hat Roland Olbricht mittlerweile wieder entfernt und noch operator=Rheinbahn ergänzt – danke hierfür.
Viele Grüße
Michael
[1] Es war u.U. sogar ein Posting auf einer öffentlichen Mailingliste oder hier im Forum.
[2] Montag ist ja Feiertag und dann sind noch zwei Tage Zeit, um “Halt” zu rufen.
[3] Roland ist auch auf der Düsseldorfer Mailingliste recht aktiv gewesen.
EDIT: Neuss im Titel ergänzt