Die Diskussion behandelt die Frage, ob dörfliche Objekte wie Friedhöfe, Feuerwachen, Dorfgemeinschaftshäuser, Rathäuser, Spiel- und Sportplätze, die keinen eindeutigen Eigennamen besitzen, mit einem Namen versehen werden sollten, der lediglich aus der Kombination des Objekttyps und des Ortsnamens besteht (z.B. “Friedhof Musterdorf”).
Einige Teilnehmer vertreten die Ansicht, dass solche Kombinationen keine Eigennamen sind und gemäß der OpenStreetMap-Regel “name is a name only” entfernt werden sollten, insbesondere wenn vor Ort keine entsprechende Beschilderung existiert und die Einwohner die Objekte einfach nur mit dem Objekttyp bezeichnen (z.B. “der Friedhof”). Das Anfügen des Ortsnamens durch den Mapper wird als “konstruierter” Name betrachtet.
Andere argumentieren, dass die Existenz eines Schildes, auch wenn es nur “Freiwillige Feuerwehr Musterdorf” besagt, als Name interpretiert werden kann. Sie betonen, dass Namen auch durch lokalen Sprachgebrauch oder offizielle Listen entstehen können, unabhängig von Schildern. Die Unterscheidung zwischen einem Namen und einer Beschreibung wird als fließend angesehen. Praktische Gründe, wie die bessere Auffindbarkeit der Objekte in Suchmaschinen wie Nominatim, sprechen ebenfalls dafür, solche Namen beizubehalten oder zu ergänzen, auch wenn sie deskriptiv sind.
Spezifische Beispiele wie “Spielplatz Wilhelmstraße” oder “Dorfgemeinschaftshaus Musterdorf” zeigen die unterschiedlichen Interpretationen auf. Während einige dies klar als Beschreibung einstufen, sehen andere, insbesondere bei Vorhandensein von Schildern oder lokaler Bekanntheit, einen Namen darin. Für Objekte wie Rathäuser wird ebenfalls diskutiert, ob die reine Funktionsbezeichnung oder die Kombination mit dem Ortsnamen einen Namen darstellt. Bei Feuerwehrhäusern wird angemerkt, dass das Gebäude selbst oft keinen Namen hat, aber die ansässige Organisation (“Freiwillige Feuerwehr Musterdorf”) sehr wohl, und dieser Name dann oft dem amenity=fire_station Tag zugeordnet wird, da es kein separates Taggingschema für die Organisation gibt.
Die Diskussion beleuchtet die Spannung zwischen strikten Tagging-Regeln (Namen sind keine Beschreibungen, keine Namen konstruieren) und der Praxis des Mappings, bei der lokale Gegebenheiten, Usability (Suche, Rendering) und die Voreinstellungen von Editoren eine Rolle spielen.
Ein Konsens darüber, wann genau eine Kombination aus Objekttyp und Ortsname als Eigenname gilt, konnte nicht erzielt werden. Viele Teilnehmer stimmen darin überein, dass es eine Grauzone gibt und die Entscheidung oft von lokalem Wissen und individuellem Ermessen abhängt. Es wird argumentiert, dass das Wiki zwar Richtlinien gibt (“name is a name only”), diese aber nicht so verstanden werden sollten, dass eine Beschreibung niemals Teil eines Namens sein kann. Stattdessen solle man keine Namen erfinden, die in der Realität nicht existieren, aber bestehende, auch deskriptive Namen erfassen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für die Benennung dörflicher Objekte ohne eindeutigen Eigennamen, deren Namen oft aus Objekttyp und Ortsnamen bestehen, keine einfache schwarz-weiße Regel gibt. Die Praxis variiert und hängt von Faktoren wie lokaler Bekanntheit, Beschilderung, dem Zweck des Mappings (z.B. Suchbarkeit) und der Interpretation der Mapper ab. Es besteht eine Lücke zwischen der Idealvorstellung klar definierter Namen im Wiki und der komplexen Realität der Namensgebung vor Ort.