Diskussion zu den diesjährigen OSMF-Vorstandswahlen

Hi,

in den vergangenen Jahren wurde hier ja über die zur Wahl stehenden Kandidaten und Kandidatinnen diskutiert. Diesmal hab’ ich nichts derartiges gesehen. Habe ich was übersehen?

Fragt

tracker51

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Ich habe auch noch keine Diskussion gesehen.

Auch wenn ich mir meine Meinung gebildet habe, so können wir doch einfach mit der Diskussionen selbst starten; ich beginne mal: 3 Plätze und 5 Kandidaten, was eigentlich für eine weltweite Initiative bedenkenswert ist, da hier offenbar die Dynamik (auch im Vgl. zu den Vorjahren) abgenommen hat.

Fragen an die Kandidaten und Manifestos

  • Roland und Guillaume stellen sich zur Wiederwahl. Ihre Manifestos sind umfangreich und decken diverse Bereiche ab: Mapping, Software, Organisation - Für mich klar, dass sie für eine Wiederwahl daher sehr interessant sind. Interessant wäre zu sehen (wenn überhaupt möglich), für welche Positionen und Richtungen mit ihrer Arbeit im Board schon eingestanden sind, siehe ggf. Manifestos.

Die drei verbleibenden Kandidaten sind m. E. tatsächlich 2. Wahl. Wie ein Blick in die Fragen und Manifestos zeigt, sind die Kandidaten ein wenig “extrem”; zudem schreiben sie m. E. wenig in ihren Manifestos bzw. in den Antworten zu den Fragen, oder aber sie schreiben oberflächlich und nicht ganz so substantiell wie die anderen beiden Erstgenannten.

Daniela hat sozusagen keine Erfahrung (und folglich auch kein Interesse) am Mappen, auch wenn sie es im Manifesto anders erklärt. Für mich kommt jemand, der so gar nicht mappt, eigentlich nicht in Frage. Wenn OSM ein gewissens Herzensprojekt ist, dann gehe ich mit offenen Augen durch die Welt, und wenn ich mal was sehe, dann mappe ich das auch. Ein simpler POI, ein bisschen Streetcomplete. Mich irritiert das, dass sie sozusagen nichts - nada - mappt, wobei sie angeibt, Mapathons angeleitet zu haben (Belege?). Irgendwie komisch, dass man dann aus Passion nicht immer wieder mal mappt. Interessant ist ihr Werdegang (Peru, US, berufliche im Mobilitätssektor bei HNTB) und auch ihre Erfahrung im Board von OSM US. Es wird nicht ganz klar, was ihr Beitrag dabei war. Sie unterstreicht in ihrem Manifesto ihre Mitwirkung am ‘Code of Conduct’ und legt wert auf Diversity. Auch wenn OSM davon lebt, viele Menschen aus vielen Kreisen für die gemeinsame Sache zusammenzubringen, so finde ich ihren sehr starken Fokus auf diese Themen (zwar notwendig aber) nicht hinreichend. Es fehlen mir die Ideen zur langfristigen Perspektive von OSM, Verständnis vom ganzen Ökosystem Data - Applications - Operations - Organisation. Sie hat 2022 schon mal kandidiert.

Włodzimierz wiederum ist das pure Gegenteil: Ein Titan vom Mappen, was mir persönlich als gute Grundlage sympathisch ist. Er engagiert sich innerhalb der polnische OMS Community und dort auch Board Member. Er möchte die Aktivitäen von Local Chapters unterstützen; ich bin mir aber nicht sicher, wie viel Verständnis er für die langfristigen Themen mitbringt. Sein Manifesto und seine Antworten sind recht karg. Auch er hat 2022 schon mal kandidiert.

Ebenso ist Ivo beim Mappen sehr aktiv. Seine Motivation zu Kandidieren sei dadurch bedingt, dass es so wenige Kandidaten gegeben habe, so schreibt er. Das ist zwar sehr ehrlich, aber ich frage mich, ob das reicht. Er hat Erfahrungen in anderen Organisationen, als Präsidten des einer Sektion des italienischen Alpenclubs, Mitglied bei Wikimedia Italien und Local Chapter.

Mir scheinen Guillaume und Roland gesetzt zu sein, bei dem verbleibenden Platz würde ich meine Stimme einem Kandidaten mit substantieller Mapping-Erfahrung geben.

Das war jetzt eine schnelle, improvisierte Zusammenfassung. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Ausgewogenheit, sondern möchte primär hier eine Diskussion in Gang setzen.

(Allgemein bedauere ich, dass nicht mehr und bessere Kandidaten zur Auswahl stehen. Ich vermisse insbesondere Kandidaten, die ein ausgewogenen Mix an Mapping, Software-Verständnis und Organisation idealerweise mit einem entsprechenden Hintergrund aus Ausbildung oder Beruf mitbringen. - Aber man kann nicht motzen, wenn man selbst nicht kandidiert (und diese Voraussetzungen auch nicht mitbringt). Ebenso sind die Questions recht dürftig, aber da können wir uns alle an die Nase fassen.)

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Sehr schönes Resümee, dem möchte ich zustimmen.

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:grin: Das heißt, das nächste Mal muss ich mich auf jeden Fall mehr Mühe mit der Antwort und dem Manifest geben.

Was die langfristigen Ziele angeht, so ist das mein Beruf. Der größte Teil meiner Arbeit besteht darin, Projekte zu organisieren, die in ferner Zukunft funktionieren. Ich arbeite in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen einer großen Einzelhandelskette und verfüge über langjährige operative Erfahrung in der Verwaltung von Großanlagen. Unabhängig vom Ausgang der Wahl (möge der Beste/Schlechteste gewinnen!) hoffe ich, ab dem neuen Jahr in das LCWG aufgenommen zu werden und dort meine Fähigkeiten einzubringen.

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Danke für den Reminder, habe meine Stimme abgegeben.

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Hallo,

alles, was @sakudo schreibt, stimmt, allerdings gibt es im Fall von der
Kandidatin Daniela zwei Punkte, die zumindest der Erwähnung wert sind.

Erstens, sie ist kein weißer Mann - wenn sie nicht gewählt wird, dann
sind nach der Wahl 5 von 7 Board-Positionen mit weißen Männern besetzt,
wenn sie gewählt wird, dann nur 4 von 7. Jetzt kann man zum Thema
“Quoten” sagen, was man will, aber in der heutigen Welt steht es einer
weltweit agierenden Nonprofit-Organisation schon gut zu Gesicht, wenn
man nicht zu einseitig aufgestellt ist.

Zweitens, sie ist aus den USA. Ich selber bin zwar, was OSM betrifft,
sehr USA-kritisch, ich finde viele Werte und Manierismen, die von dort
zu uns herüberschwappen, fragwürdig (und auch in HOT weht ja 100% dieser
USA-Kultur-Wind). Aber die OSMF hat nichts davon, sich US-kritisch zu
positionieren; der Großteil der Geldmittel kommt heute schon von dort,
und das wird sich so schnell nicht ändern. Wenn sie nicht gewählt wird,
hat das Board nach der Wahl keine Mitglieder aus den USA, genauer sogar
keine aus irgendeinem Amerika. (Guillaume lebt derzeit in New York, aber
der geht nicht als Amerikaner durch.) Daniela könnte helfen, Beziehungen
zu OSM-US (die deutlich größer sind als die OSMF selbst) und
amerikanischen Unternehmen zu pflegen; das ist sicherlich eine wichtige
Aufgabe für das Board. Man könnte sogar sagen: Das ist wichtiger als
Mapping, denn Mapping, das können wir auch selber :wink:

Mir selber geht es so, dass ich vom Gefühl her auch lieber “solide
Mapper” wählen möchte, aber die o.g. Überlegungen lassen mich
innehalten. Ich habe meine Stimme noch nicht abgegeben.

Bye
Frederik

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Hallo,

ich habe meine Kommentierung zur Wahl in meinem Benutzer-Blog veröffentlicht.

TL;DR

  1. Guillaume oder Roland
  2. Roland oder Guillaume
  3. Daniela
  4. Włodzimierz Bartczak
  5. Ivo

Über Platz 3 vs. 4 kann man aber auch streiten.

Viele Grüße

Michael

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Idk. My order is Daniela, Guillaume, other guys. I saw Dani at SotM EU and I liked how she manages things. And I liked how Guillaume thinks. I’m also all for getting new people on OSMF and having as few developers there as possible.

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Ilya, is it possible that the Dani you met at SotM EU was Dani Daubaras who is a super smart, incredibly competent person and a TomTom staffer? Maybe it was Daniela Waltersdorfer Jimenez, but I was not aware that she was in attendance.

(There were a lot of people, so I could be wrong! But, I thought I should raise the question.)

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Uhm… I think you’re correct Courtney, I mixed them up :slight_smile: Still.

Glückwunsch an die Gewinner!

Summary

Of the 1744 voters in this election, 921 cast ballots. Roland Olbricht, Guillaume Rischard, and Daniela (Dani) Waltersdorfer Jimenez are the winners after counting the ballots using Scottish STV.

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Ergänzend der Link zu den Ergebnissen: [OpenStreetMap Foundation] Voting on 2023 board election | OpaVote