Ich vervollständige gerade die Fährverbindungen auf dem Bodensee und orientiere mich dabei am Wiki, wobei mir eine erhebliche Diskrepanz zwischen Deutsch und Englisch aufgefallen ist.
Im deutschen Wiki steht:
Es sollte keine Relation verwendet werden auch wenn der Schlüssel route=* dies nahe legt.
In addition, the tag can also be added to a route relation relation containing all the ways.
Im Englischen ist dieser Methode sogar ein ganzer Abschnitt gewidmet (link).
Grundsätzlich sollte die englische Version die maßgebliche sein. Sollte das deutsche Wiki entsprechend angepasst werden oder gibt es einen bestimmten Grund für die deutsche Besonderheit?
Folgefrage: JOSM zeigt ein Problem bei der Rollenprüfung an.
Ich orientiere mich bei meinen Änderungen vorerst am englischen Wiki, würde aber bei Zustimmung gerne das deutsche anpassen, wenn nichts dagegen spricht.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Dies entspricht dem engl. Wiki Stand 17.08.2017. Erst am 29.08.2017 wurde, zunächst sehr rudimentär, der Verweis auf relations eingefügt:
The relation approach is more complicated and is often not necessary for showing basic ferry routes. It is useful for very long ferry routes, or routes which need to share some ways which are denoting other features (e.g. other ferry routes) The relation approach is standard across other types of transportation routes. See Relations/Routes and some more details on Cycle routes for example.
Meine persönliche Meinung: wasich bisher an Fährrouten gesehen habe ist die Verwendung von Realtionen sehr unüblich. Mir sind keine “sehr langen” Fährverbindungen bekannt, die an technische Grenzen stoßen könnten. Normale waterways (Flüsse, Kanäle) in shared use halte ich für eine schlechte Idee, weil es das einfach nur unnötig kompliziert und fragmentiert macht und die Schiffahrt sich selten exakt an den Verlauf des Flusses hält (schon dann nicht, wenn man anlegen möchte).
Einzige sinnvolle Verwendung von Relationen für Fähren ist die Verwendung als Teil eines öffentlichen Nahverkehrssystems. Mir fallen da die River Bus in London oder die Wassertaxis in Rotterdam ein. Inwieweit dies für den Bodensee zutrifft kann ich nicht beurteilen. Ausflugsverkehr würde ich eher nicht als Nahverkehrssystem bezeichnen, aber die Grenze dürfte fließend sein (die River Busse in London dürften gefühlt auch überwiegend den Touristen dienen).
Es gibt fahrplanmäßige Verbindungen entlang der Küstenorte, das ist mE ÖPNV, auch wenn viele Ausflügler mitfahren.
Dazu Punkt-zu-Punkt-Verbindungen wie Meersburg-Konstanz und Friedrichshafen-Romanshorn.
Die BSB Linien 1 und 3 teilen sich zwischen Meersburg und der Insel Mainau den gleichen Weg (link).
Wäre es hier besser, eine einzige Linie komplett im Zickzack durch den Bodensee zu führen statt einer Relation und dieses Segment dann zweimal parallel nebeneinander darzustellen?
Dort sieht man, dass sich einige Linien die gleiche Strecken teilen wie bpsw. Hagnau-Immenstaad, Meersburg-Konstanz, Meersburg-Mainau, Mainau-Unteruhldingen, Reichenau-Mannenbach sowie die Strecke Romanshorn-Rorschach mit den Zwischenstopps Arbon und Horn.
Wie sich der touristische und der Pendlerverkehr bei der Weißen Flotte verteilen, ist mir nicht bekannt. Für Pendler wurde vor allem die Katamaranlinie geschaffen.
Als Kriterium für eine Fährlinie gilt ein Fahrplan. So wurde das vor einiger Zeit auch bei den Nordfriesischen Inseln/Halligen gemacht. Ob da mehr Touristen oder Pendler fahren spielt keine Rolle.
Das ist eine ähnliche Unterscheidung wie zwischen Linienbus und Ausflugsbus (in anderen Ländern: Gelegenheitsbus).
Nach der Regel: Relation so viel wie nötig und so wenig wie möglich.
Bei vielen Anlegestellen und vor allem bei unterschiedlichen Endpunkten sind mE Relationen kaum zu vermeiden.
Zumindest die Schweiz hat GTFS-Daten auch für reguläre Fähren. Wenn jetzt Daten für die speziellen Richtungen eingepflegt werden, braucht es route-Relationen und eine route_master.
Nach meinem Empfinden um eine fehlende Übersetzung.
Schon 2009 wurde auf der Diskussionsseite der englischen Version über Stops und Relationen gesprochen.
In meinen Augen wäre eine Anpassung an die englische Version - speziell auch in Hinsicht auf Relationen - sinnvoll.
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Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Was verstehst Du dann unter Fährlinie? Manche Flussfähren haben keinen Fahrplan und verkehren halt mehr oder weniger nach Bedarf bzw. wenn die Fähre voll ist.
dem ist absolut zuzustimmen
Ich bin da nicht der Experte. Deshalb meine Frage: warum erfordern viele Anlegestellen eine Relation?
Zudem: verzweigende Fährrouten oder die gemeinsame Nutzung eines ways durch verschiedene Fährrouten ist meiner Erfahrung nach bei Fähren unüblich. Üblich ist bislang, dass jede Route eine eigene Linie bekommt.
Ja, die fehlende Übersetzung sollte ergänzt werden. Da es aber Experten gibt, die alles und jeden als Relation abbilden würde ich gern deutlich formuliert haben, wo Relationen erforderlich sind und wo sie nicht gebraucht werden.
Als vereinfachte Richtlinie kann gelten: Je kürzer die Fährroute, um so wahrscheinlich ist es, dass es ohne Relation geht.
Viel hängt jedoch von der Charakteristik der Route und der Detailtiefe der Daten ab. Z.B. machen ein paar Minuten bei der Abfahrtszeit der letzten Fähre am Tag nicht viel aus, aber bei z.B. einer halben Stunde Unterschied ist das nicht mehr zu vernachlässigen. Ich habe aus unterschiedlichen Gründen schon mehrfach die letzte Fähre verpasst und vor allem im Winter kann es schon sehr ärgerlich sein bis zum nächsten Morgen warten zu müssen. Wie in #12 schon erwähnt kann es auch Daten geben welche von der Richtung abhängen.
Ähnliches gibt es sogar bei Seilbahnen:
Auch hier kann es Diskrepanzen zwischen letzter Tal- bzw. Bergfahrt geben und auch unterschiedliche GTFS-Ids für die unterschiedlichen Richtungen.
Wenn die Route viele Anlegestellen enthält, ist die Wahrscheinlichkeit für Varianten, wo nur an einem Teil der Anlegestellen angelegt wird hoch. Das können verkürzte wie auch Varianten mit Auslassungen von Zwischenstopps sein. Ob es jetzt Sinn macht alle Varianten als eigene Wege oder doch eher Relationen unter Verwendung von gemeinsamen Wegen zu verwenden, kann von Fährroute zu Fährroute unterschiedlich sein.
Viele Anlegestellen nicht zwingend, aber da wird gerne mal eine Stelle nach Fahrplan nicht jedes Mal angefahren bzw. Linien nutzen teilweise die selben Strecken und da müsste man ohne Relationen ways übereinander legen.
Da muss ich präziser formulieren: Ein Fahrplan ist eine hinreichende, aber keine notwendige Eigenschaft für eine Fährlinie.
Die bei Flüssen typischen kurzen Überfahrten sind auch Fährlinien, halt ohne Fahrplan aber mit Beförderungszwang in gewissem Ausmaß.
Zur Klarstellung: Längst nicht jede Fährlinie braucht eine Relation.
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Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Das liegt wahrscheinlich daran, dass einige Wege nur mit dem Umriss der Fußgängerzone verbunden sind, ein Flächenrouting aber nicht funktioniert.
Außerdem ist die Mitnahme von Fahrrädern auf der Fähre wohl erlaubt, dann sollten die Zuwegungen zum Fährterminal mind. bicycle=dismount haben. Sonst funktioniert das Fahrradrouting nicht.
PS: das Fährterminal Ludwigshafen liegt noch an Land und nicht an der Wasserkante
das “query” mit rechter Maustaste ignoriert den way auch, es geht wohl um diese Fläche:
m.E. ist das richtig gemappt und die Router sollten für diese Fälle den way auch mit reinnehmen wenn es ein outer einer relation ist, die mit highway=* getaggt ist. Gibt es da schon tickets?