Bitte um erneute Anfrage beim BKG wegen WebAtlasDE

Hallo,

ich habe inzwischen mit Frau Rehfeld sowie anderen Mitarbeitern des BKG, die ich von Konferenzen her kenne, gesprochen. Wir kamen alle übereinstimmend zu der Erkenntnis, dass eine erneute “offizielle Anfrage” seitens OSM nichts bringen wird. Dennoch hat sich in den Gesprächen ein Ideenkatalog ergeben, den die Vertreter des BKG mit in die verschiedenen Fachgremien wie z.B. GDI-DE nehmen werden.

Persönlich lege ich keine hohe Priorität auf die Nutzung solcher Kartenwerke wie WebAtlasDE, die ich als tertiäre und teilweise fehlerhafte Quelle ansehe. Mit dem für uns nutzbaren baden-württembergischen Pendant Maps4BW gab es in der Vergangenheit Probleme, weil ein Power-Mapper im Südschwarzwald ohne weitere Überprüfungen tausende Waldwege abmalte, die schon seit Jahrzehnten aufgegeben und unbenutzbar sind. Früher konnten sich die Benutzer in diesem Gebiet darauf verlassen, dass ein bei OSM eingetragener Weg auch vorhanden und benutzbar ist.

Viel wichtiger wäre es, einen aktuellen Ersatz für die inzwischen veralteten Bing-Luftbilder zu bekommen. Die amtlichen Luftbilder werden spätestens alle 3 Jahre aktualisiert. Wünschenswert wäre natürlich DOP 20, realistischer DOP 40, aber selbst mit dem aktuellem bayerischen DOP 80 und eigenen Beobachtungen lässt sich einigermaßen zufriedenstellend arbeiten. Wenn die Länder zustimmen, könnte ich da mittelfristig das BKG als einen Service-Dienstleister für die Community sehen.

Das Hauptproblem bei einzelnen Ländern ist vermutlich nicht so sehr die Art der Namensnennung, sondern die Tatsache, dass wir mit “deren Daten” eine eigene Datenbank weiter aufbauen und die daraus entstehenden Produkte zunehmend aktueller und detailreicher als die amtlichen Werke sind.

Auch die Länder hätten gewaltige Vorteile von richtigem OpenData oder maßgeschneiderten Nutzungsregelungen. Als Steuerzahler finde ich es schon sehr seltsam, wenn sich eine Landesbehörde an einen kommerziellen Kartenanbieter wendet, nur weil die Landesvermessung die Daten nicht zu vernünftigen Konditionen und Nutzungsrechten zur Verfügung stellt. In diesem Fall ist OSM zwar auch im Rennen, aber unsere ODbL verhindert, dass die mit Hilfe von OSM erzeugten Daten unter “Datenlizenz Deutschland – Zero – Version 2.0” abgegeben werden können. Bei OSM ist da nichts verhandelbar. Der kommerzielle Anbieter kann dies immerhin über entsprechende Preiszuschläge regeln.

Grüße
Joachim

nu genau

wirklich, die machen sich sorgen um eine Karte wo Leute wie ich irgendwas reinpinseln? :wink:

Es sind ja auch noch andere da :wink:

@DD1GJ Vielen Dank für deinen Einsatz!

Angesichts begrenzter Personal-Ressourcen und neuer Aufgaben der Vermessungsverwaltungen, sollte die Aktualität und Detailliertheit von OSM vielleicht nicht als Problem, sondern als Chance begriffen werden, um die amtlichen Daten kostenlos verbessern zu lassen.

Ein Beispiel aus Bayern: Das im Bayern-Atlas verfügbare Fließgewässernetz ist Maßstab 25k (offenbar nicht DGM-gestützt) digitalisiert. Es hat - im Vergleich zu den amtl. Luftbildern (DOP 80) nicht selten Lagefehler von 5-15 m.

Falls uns für OSM das 1-m-Hillshade zur Verfügung stehen würde (wie z.B. in Tirol) wären große Teile des Gewässernetzes in wenigen Jahren durch die Community berichtigt.

Vielleicht kannst du bei deinen “Verhandlungen” mit der Verwaltung diesen Win-Win-Aspekt noch stärker betonen.

Gruß
geow

edit: typo

+1

Oh ja… Das brauchst du auch nicht nur auf Bayern zu beschränken… primär würde ich mich ober DGM1 und DOP20 col/ cir freuen…

Die Vermessungsverwaltungen sollten auch auf die Tatsache hingewiesen werden, daß OSM absolut grenzübergreifend arbeitet und nicht an der Landes- oder Bundesgrenze halt macht und so einen Datenbestand aufbaut/ liefert oder wie man es nennen mag, der Weltweit eine recht gute Kontinuität hat… Ok… man sollte in diesen Kreisen sich erst mal nur auf Europa beschränken, aber mit dem Hinweis auf Routing jeglicher Art und Grenzübergreifend (Auto, Rad, Fuß, Rollstuhl, Wasser) sollte man schon energischer vorstellig werden.

Aber leider herrscht in vielen Verwaltungen immernoch “Papier- und Schubladendenken” vor.

Sven

Zumindest wäre es schön, wenn zum Beispiel die Geobasisinformation BB mal ihre Karten mit OSM abgleicht und dann zum Beispiel angebliche Hauptwirtschaftswege rausnimmt, die zum letzten Mal vor 25 Jahren von Russenpanzern befahren wurden und jetzt 50 Zentimeter tief unter Wasser stehen oder komplett zugewuchert sind. :slight_smile:

Das Fließgewässernetz in den Topo-Karten hat nicht den Anspruch so genau wie das DGM zu sein. Schon alleine der Maßstabsunterschied (1:25.000 => 1:1000) gibt das nicht her. Natürlich sind auch teilweise grobe Fehler enthalten.
Du hast aber Recht, dass es ein Traum wäre, die Daten wie in Tirol verwenden zu können.

du arbeitest mit Geobasisinformation BB Karten und nicht mit OSM? :laughing: