Bicycle=* an der Straße, wenn Radweg stellenweise nicht parallel/straßenbegleitend

Bei einer Kreuzung von Straße und benützungspflichtigem Radweg bräuchte der Router den Radweg nur höher bewerten als die Straße und abzweigen, so wie das Menschen auch tun. Es reicht dazu die beim Radweg eingetragene Benützungspflicht - die Straße ist davon unberührt.

Jeder vernünftige Fahrrad-Router wird Radwege höher bewerten als Straßen.
Man muss einen Radweg nur als Radweg (bicycle=designated / hw=cycleway) eintragen.

Und falls benützungspflichtig, bräuchte er dann nur noch zuverlässig abzweigen. :slight_smile:

Dann müsste der Router noch wissen dass der Radweg Straßenbegleitend ist. Und nicht jeder Radfahrer möchte alle Radwege bevorzugen. Gerade Rennradfahrer fahren lieber auf der Straße.

Die Zuverlässigkeit würde aber evtl. verhindern, Ziele zu erreichen, die über den Radweg nicht oder schlecht erreichbar wären … Was ich da schon an Verrenkungen gesehen habe, wenn Radwege zu sehr priorisiert wurden über primarys etc.

An dieser Stelle ist die Wiederholung der Tatschen über den Dualismus der deutschen Radwegschilder 237, 240 und 241 einzubringen wieder mal angebracht … :wink:

In erster Linie zeigen diese Schilder (237, 239, 240, 241, …) nur an, dass ein Weg nur von Rad und/oder Fuß (…) in der angezeigten Weise (240/241) benutzt werden dürfen.
… es sei denn, Zusatzeichen erlauben weiteren Fzg. die Benutzung oder Mofas generell außerorts, wenn nicht ein Zz das Gegenteil … Kann kompliziert sein … :wink:

Bis Herbst 1998 hing die Benutzungspflicht NICHT an diesen Schildern, sondern am Status “straßenbegleitender Radweg”. Die heute noch bei der Benutzungspflichtfrage relevante Frage “wie erkenne ich einen Radweg” war damals noch relevanter, wobei es da glaub bundeslandabhängige Gewichtungen gab. In meiner alten Heimat standen kaum Schilder, man musste viel öfters diese Frage stellen, in meiner neuen Heimat standen dagegen fast überall Schilder. Und weil die alte Heimat arm ist, und keine Schilder nachrüsten konnte/wollte und ein rühriger ADFC den Schilderwald wegen des FLickenteppichs nach unten lichtete, ist es womöglich die Stadt mit den heute wenigsten b-pfl. Radwegen, wer weiß, Statistiken gibt’s wohl nicht …

Denn mit der StVO-Novelle von Herbst 1997, die bzgl. Radwege erst Herbst 1998 in Kraft trat, damit die Kommunen ihre Beschilderung anpassen konnten, was viele bis heute nicht gemacht haben …, hatte den Radwegschildern eine Zweitbedeutung beschert:

  • Mit Schild B-Pflicht
  • Ohne Schild keine
    Aber weiterhin stellt sich diese Frage nur bei straßenbegleitenden Radwegen, bei anderen ist weiterhin nur die alte erste Bedeutung relevant.

“Da steht ein Radwegschild, das muss ein benutzungspflichtiger Radweg sein” ist also eine naheliegende und oft stimmende, aber eben nicht immer richtige Schlussfolgerung.

Und auch ohne Schild kann es ein Radweg sein, der nicht b-pfl., aber evtl doch sinnvoll ist, während die Kombi “Gehweg + Schleichradler frei” selten sinnvoll ist wegen der Haftungsrisiken etc., während ein “Radfahrer frei” alleine wiederum ein Radweg sein kann etc.
Genug Verwirrung gestiftet? Ok … :wink:

Wenn b=use_sidepath richtig angewendet wird beim Getrenntmapping, zeigt es das ja an bei b-pffl. Radwegen.
Bei nicht b-pfl. ist’s egal, man muss ja so oder so nicht drauf und kann den Router die günstigste Route suchen lassen.
Offen ist diese Frage wohl immer noch bei Nichtgetrenntmapping, weil b=use_s. dann nicht angewendet werden soll wegen angeblicher Verwirrung von Routern …

… und Fahrer von breiteren (LIege-)Dreirädern und Lastenrädern und bei Umlaufsperren auch Tandems etc., es gibt für diese ja auch einen wachsweichen Passus in der VwV-StVO.
Und dann hat man seit 2009/2013 auch beim Linksabbiegen mehr Freiheiten zur direkteren Fahrbahnnutzung.

Ideal wäre, wenn man den Rad(el)typ beim Router einstellen kann, Brouter ist da schon mal nicht schlecht.
Wichtig wäre dafür, dass die Daten auch alles abbilden, da ist noch viel zu tun und vorher zu klären …

Das kann dem Router mitgeteilt werden, indem nur jene Radwegabschnitte als benützungspflichtig eingetragen werden, die nicht weiter als 5 m von der nächstgelegenen Straßenfahrbahn entfernt sind.

Das bicycle=use_sidepath bei Straßen wäre dann nicht mehr erforderlich.

Das sehe ich auch so - das lässt sich durch eigene Routing-Profile (z.B. für Rennradfahrer) lösen.

Dabei gibt es sicherlich noch ein weites Betätigungsfeld für Router-Entwickler, aber ich denke das wird sich im Laufe der Zeit deutlich verbessern und wir sollten diesem Aspekt bei der Datenerfassung keine allzu große Bedeutung beimessen.