Benennung von Güterwegen am Lande

Ich stoße hier im ländlichen Raum in Österreich recht oft auf ein Problem bei der Benennung von Güterwegen / Zufahrten zu Gehöften oder Ortsteilen.

Am Beginn des Güterwegs steht ein Schild “Güterweg XY”, wobei XY eine regionale Bezeichnung oder der Name eines dort Liegenden Bauernhofs ist. Dazu gibt es dann oft noch ein Schild mit dem Straßennamen/Ortschaftsnamen der auch in der Adresse der Häuser vorkommt. Es gibt aber oft eine ganze Menge verschiedener Güterwegnamen zu einen Straßennamen nach Adressschema. Typischerweise bei langgezogenen Ortschaften am Lande bei denen mal 3 Häuser rechts eine Güterwegszufahrt haben und dann 300m weiter wieder 2 Bauernhöfe Links sich eine Zufahrt teilen, usw.

Wie soll man da am besten die Wege benennen?

Bisher hab ich meist nur den Güterwegs-Namen in den name-Tag eingetragen. Soll man da den postalischen Straßennamen auch irgendwo unterbringen, falls er ausgeschildert und/oder bekannt ist? Wenn ja unter welchen Tag (ref eventuell?) Oder soll man den Adress-Straßennamen nur bei den einzelnen Häusern anbringen, wenn man diese mit den Hausnummern (irgendwann zukünftig) einträgt.

Herzlichen Dank,
Markus

Zur präzisen Fragestellung gibt es hier noch den passenden Kartenhinweis:
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.4681&lon=14.12486&zoom=15&layers=B000FTFT

Im Interesse der Eindeutigkeit wäre es sinnvoller, wenn die Zufahrtsstraßen nicht mit dem Dorfnamen, sondern mit dem Hofnamen benannt werden: highway=service, name=Hofname

Am Gebäude: addr=housenumber=111, addr:street=Dorfstraße, name=Einzelhof. Dann weiß jeder: Der Güterweg Einzelhof führt zum Gebäude Einzelhof, Dorfstraße 111.

addr:street=* war ursprünglich für Eckhäuser in Großstädten gedacht. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Hinweis in einer ländlichen Region einmal so nützlich sein würde.

Gruß FK270673

Hallo Markus,

kannst du vielleicht mal ein konkretes Beispiel nennen, am besten gleich auch mit den entsprechenden Koordinaten.
Ev. ist es dann für mich etwas besser vorstellbar, was genau du meinst.

Ich habe sehr viele Güterwege gefunden, die vom Plan.at Import immer noch den Ortsnamen als Straßennamen haben,
das kann bei so einer Gelegenheit dann auch gleich korrigiert werden.

Walter

Ja, hier bei uns sind die Adressen der meisten Bauerhöfe auch nach der Bauernschaft und nicht nach
der Straße benannt. Oft sind die Straßennamensschilder in dem Fall grün statt weiss.

Chris

Konkretes Beispiel wie hier:

http://www.openstreetmap.org/?lat=48.39224&lon=14.130757&zoom=18&layers=B000FTF

Bild des Schildes: http://140.78.94.13/osm/bild1261.jpg

Gegenüber beim “Güterweg Mayr zu Hagedorn” ist das selbe mit Adresschild “Hofstatt”

Markus

PS: Zur besseren verständlichkeit ein link zum Orthofoto aus DORIS http://maps.doris.at/?x=59058&y=361866&zoom=8&layer=ortho&marker_x=59436&marker_y=359195 (Leider lizenzrechtlich noch? nicht OSM kompatibel)

Hallo Markus

Es kommt immer darauf an, was der offizielle Name (name=) und was der lokale Name (loc_name=) ist.
Das kann man aus der Ferne und ohne Kenntniss der österreichischen Gepflogenheiten schwer sagen.

Auf dem Bild sieht Ober St…-Gotthard wie ein Straßenschild aus, während Güterweg … eher
wie ein Ergänzungsschild zu einem hier nicht explizit aufgestelltem Verkehrszeichen aussieht.

Für mich sieht Güterweg aus wie eine Klassifizierung der Straße, die weiteren Angaben dienen
zur Klarstellung, wer/was über diesen Weg erreichbar ist.
Das scheint mir vergleichbar zu einem Straßenschild an Fußwegen, auf denen die daran liegenden /
darüber erreichbaren Hausnummern in einer zweiten Zeile angeschrieben sind.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr scheint mir folgende Lösung sinnvoll zu sein:

  • highway=track (ein Wirtschaftsweg)
  • name=Ober-St. Gotthard (der Name der Straße)
  • note=Zufahrt zu St. Gotthard Füreder (Zusatz-Informationen)
    (Dein Phote habe ich dabei als Beispiel verwendet.)

Ergänzungen wie tracktype=, surface= und die Zugangsrechte sind dann
entsprechend den örtlichen Gegebenheiten zu setzen.

Sehr nett gemacht von den Oberösterreichern. Meine Hochachtung.

HTH
Edbert (EvanE)

An dem von dir verlinkten Beispiel stimmt der Hofname mit der Bezeichnung im Güterweg überein. Das ist aber auch nicht immer so. Erschwerdend kommen dann immer noch die Inkosistenzen in der Ausschilderung selbst hinzu. Wie im von dir verlinkten Kartenausschnitt haben sowohl Güterweg Sichersdorf als auch die Güterwege Gangelberger & Schütz als auch der nur mit “Sichersdorf” bezeichnete Weg die postalische Anschrift Sichersdorf. Auf den Schildern an der Straße sind aber die Namen so wie sie in der Karte eingetragen sind. Daher einmal mit Güterweg, dann wieder ohne …

Bei der Gebäudeanschrift ist die Sache klar, was ich mich frage ist, ob es an dem Beispiel wünschenswert währe beim Güterweg Schütz bzw. Gangelberger auch schon die Anschrift Sichersdorf mitzutagen. Insbesondere weil im Gebiet die Einzel-Adressen praktisch zu 100% fehlen und ich deshalb vorerst mein Augenmerk auf die auch noch vielen fehlenden Wege legen werde.

Markus

Nicht nur aus der Ferne, auch lokal gibt es in der Art und Weise der Ausschilderung eine große Variationsbreite.

Das Ober St…-Gotthard ist ein Schild wie es diese Gemeinde verwendet um die Strassennamen wie sie im Postadressenteil vorkommen. Im Ortsgebiet steht da dann nur ein solches Schild mit dem Strassennamen. Ausserorts steht ist in der Gemeinde fast immer ein Schild mit der “Güterweg XY” Bezeichnung und darunter die Postalische Straßenanschrift.

In anderen Gemeinden gibt es nur die Güterweg-Schilder und die Schilder mit dem Postadressenteil überhaupt nicht. Eine andere Variante wäre dann noch Güterwegschilder + ein “Zufahrt Straßen-Name von - bis”

Ein Ergänzungsschild ist es nicht, da es die Güterweg-Schilder auch sehr oft für sich alleine gibt, die haben sich nur gespart einen neuen Pfeiler aufzustellen und haben es beim Vorrang-Geben Schild auf die Rückseite drangemacht.

Bisher hab ich es immer anders gekennzeichnet.

  • highway = service (oder unclassified wenn sie auch als Verbindungswege genutzt werden)
  • name = Güterweg XY (Vom Grundsatz abgeleitet, so wie es auf der Wegbeschilderung ablesbar ist, ab diesen doppelten Güterweg + postal. Adresschildern komm ich da dann ins schleudern)

Ein note= möchte ich eigentlich vermeiden, wenn es geht. Dafür ist der Fall zumindest regional zu häufig, bzw. zu sehr Standard.

Markus

Warum benutzt ihr eigentlich den alt_name Tag ?

addr:city=Sichersdorf oder is_in=Sichersdorf als zusätzliche Straßenbezeichnung wäre eine gute Lösung, um sicherzustellen, dass die Adresse Gangelberger, Sichersdorf in jedem Fall gefunden wird.

Die Router arbeiten in diesem Fall leider nicht einheitlich, so dass es sinnvoll ist, verschiedene Router auszuprobieren und sein Tagging an die Anforderungen der meistverbreiteten Router anzupassen. (Ich tagge normalerweise nur das, was im Renderer auch angezeigt wird :wink:

Gruß FK270673

alt_name ist eigentlich nur für Spitznamen da. Z.B.

name=“Fachbereich Psychologie”, alt_name=“Schweinchenbau”

name=“Kurfürstendamm”, alt_name=“Kudamm”

name=“MZH”, alt_name=“Blauer Turm”

name=“Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche”, alt_name=“Hohler Zahn”

Gruß FK270673

Für mich ist alt_name ein “alternativer” Name und das kann alles sein, nicht nur ein Spitzname. Darunter kann man auch eine alternative Schreibweise des Namens packen.

Gefällt mir von der Idee mal sehr gut, aber dann wäre doch addr:street=Sichersdorf passend. Für alle Wege als tag wo man die einzelnen Adressen noch nicht erfasst hat, aber zumindest den Strassennamen der Adressen schon kennt. Im Karlsruhe Schema wird (wenn ich es richtig verstanden habe) der tag zwar nur für Nodes und Flächen (=Gebäude) verwendet. Die Erweiterung auf Straßen scheint mir aber für den Fall sinnvoll!

Mit den is_in gibt es hier regional aus den halbrichtigen plan.at Import eine Plage, auch wenn das is_in da nicht das aller grösste Problem ist.

Markus

Seit wann taggen wir für Legastheniker?

name=Goethestraße, alt_name=Götestrasse
name=Haydnstraße, alt_name=Heidenstrasse

Mundartliche Bezeichnungen erhalten ohnehin ihr eigenes Vorzeichen:

name=Köln, name:ksh=Kölle
name=München, name:bar=Minga
name=Wien, name:bar=Wean
name=Würzburg, name:vmf=Wötzbosch
name=Zürich, name:als=Züri

Historische Bezeichnungen sollten mit einer präzisen Zeitangabe versehen werden:
name=Chemnitz, name:1953-1990=Karl-Marx-Stadt
name=Köln, name:1799-1926=Cöln

So viele Gelegenheiten, um alt_name zu verwenden, gibt es also nicht!

Gruß FK270673

Hallo Markus

So etwas hatte ich befüchtet.
Eine Regelung bis ins letzte Detail wie sie in Deutschland in vielen Fällen existiert (und oft als
übertrieben empfunden wird) hat manchmal auch ihre guten Seiten.

highway=service oder highway=track ist weitgehend Geschmackssache, sofern der Weg
gut ausgebaut ist. highway=track sollte Routing-Software nicht für Verbindungen verwenden,
bei highway=service weis ich es nicht. highway=unclassified für Verbindungswege ist in Ordnung.
Das sollte beim Routing auf jeden Fall genutzt werden.

name=Güterweg XY ist insoweit problematisch, als darin ein Name und die Funktion enthalten
sind. Aber vielleicht ist es bei der gegebenen Informationslage nicht anders machbar.

Edbert (EvanE)