Bahnhöfe als Fläche

So etwa: “Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen. Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im allgemeinen die Einfahrsignale oder Trapeztafeln, sonst die Einfahrweichen.” (EBO §4 (2))

Das “müssen” sie auch mit einem neuen Tag:
Bei beiden Sichtweisen sind die meisten bisherigen railway=station richtig und man müsste bei einer “Umdefinition” nur die nach einer Schtweise genauer erfassten (das sind etwa 10000 (abzüglich denen mit building=*)) überprüfen und einen Teil davon korrigieren.

Bei einem neuen Tag “müsste” man dieses an allen ergänzen (wie “neues” PT-Schema). Die 10000 müsste man auch korrigieren, weil railway=station dann nur ein Node sein soll. Ausserdem würden sich vermutlich auch hier Mapper finden, die unbedingt alles mit dem neuen Tag versehen wollen, auch wenn sie keine Ahnung haben, wo der Bahnhof nach der betrieblichen Definition aufhört.

Das dürfte das größte Problem sein, da wo ein Bahnhof anfängt und aufhört (Einfahrtssignale/Ausfahrtssignale) kennen dann nur “eingefleischte” Eisenbahnfans. Hier besteht die Gefahr, dass dann alles völlig durcheinander läuft. M.E. sollte hier tatsächlich ein neues Schema für die Eisenbahnprofis erstellt werden statt ein bestehendes abzuwandeln (auch wenn es berechtigt klingt), und für den Laien bleibt alles so wie es ist.

Das ist ja auch gar kein Problem, so lange es eben nur die Tags betrifft, die für den betrieblichen Bahnhof stehen. Das hat aber nichts damit zu tun, welchen Tag man denn nun dafür benutzt - das ist ja eine ganz andere Frage. Es muss nur sauber definiert sein, welcher Tag was bedeutet.

Hallo,

Am Wochenende fand in Köln das OpenRailwayMap-Mappingwochenende mit Taggingdiskussion statt. Ob man Bahnhöfe als Fläche oder Node mappen sollte, haben wir dort auch diskutiert.

Wir (gemeinsame Meinung von spth, rurseekatze und mir) haben folgende Meinung: Bahnhöfe gehören weiterhin als Nodes mit railway=station getaggt. Wer eine Fläche für die Fahrgastsicht benötigt, soll doch einfach eine konvexe Hülle um die stop_area-Relation bilden, wie es z.B. die ÖPNV-Karte tut. Die Bahnhofsfläche (also von Einfahrtssignal bis Einfahrtssignal) wird mit landuse=railway getaggt. Die Verknüpfung der landuse-Fläche mit ihrem Zweck erfolgt über eine Betriebsstellen-Relation. Mitglieder dieser Relation sind:

  • Bahnsteige

  • Haltepositionen

  • bei U-Bahnhöfen: Eingänge

  • landuse-Fläche(n), mehrere, falls es sinnvoll ist diese aufzuteilen (z.B. wenn Bahnhof nahe an einer Flussbrücke liegt)

  • Bahnhofsgebäude

  • Betriebsstellen-Node (der Node mit railway=station)

Dieses Relationsschema kann auch für andere Arten von Betriebsstellen verwendet werden, z.B. Überholbahnhöfe auf “freier Strecke”, Güterbahnhöfe, …

Es wird somit kein Tag umdefiniert und die Kompatiblität zum alten Tagging erhalten.

Solche Relationen können dazu genutzt werden, den Zuständigkeitsbereich von Stellwerken zu mappen. Dieser kann jedoch nur bei mechanischen Stellwerken, wo man die Drahtzugleitungen sehen kann, leicht ermittelt werden.

Für die Relationsgegner: Da Bahninfrastrukturmapping meist nur von erfahrenen Mappern oder von explizit angeworbenen und betreuten Neulingen geschieht, ist es kein Problem, wenn Relationen zum Einsatz kommen.

Weitere Neurungen/Änderungsvorschläge, über die wir auf dem Treffen beraten haben, findet ihr in unserem Protokoll. Die wichtigen Sachen (d.h. vor allem Änderungen an bestehenden Tags und Mechanical Edits werden noch hier oder auf talk-de vorgestellt werden).

Viele Grüße

Michael

Nakaner: +1. Dieses Tagging hört sich ziemlich durchdacht und sinnvoll an, dem kann ich mich so auch anschließen.

Es sollte auf der WIKI-Seite Erweitertes_Tagging und auch in JOSM auf Aktualität geachtet werden. Ein Hinweis oben auf der WIKI-Seite Railways für das erweiterte Tagging wäre sehr günstig.

Prima!

Danke für den Hinweis. Das ist jetzt umgesetzt!

Das Zentrum der für den Bahnkunden relevanten Teils einer Bahnanlage mit railway=station bzw. railway=halt zu mappen entspricht der bei Verkehrsunternehmen üblichen Vorgehensweise und erleichtert auch das Routing zu dem tatsächlich für den Fahrgast relevanten Teil. Auch eine sinnvolle Erfassung des Einzugsbereichs wird überhaupt erst möglich, wenn klar ist, wo dieses Zentrum ist.

Viele Grüße
Peter

Bitte einmal diese Seite noch beachten (korrigieren? archivieren? weiterleiten?)
Key:railway

Ich hole dieses uralte Thema noch mal hoch, weil hier eine identische Fragestellung diskutiert wird. Mir fehlt da aber die Bahn-Expertise. Ich fürchte aber, dass dort genau das passiert, was hier bereits diskutiert und aus guten Gründen verworfen wurde.
@rurseekatze und @Nakaner und all die anderen Bahnexperten, könnt Ihn helfen? Das Rad muss ja nicht neu erfunden werden.

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