B-straße zur secondary herabstufen - war [erl.] Teil-Revert möglich?

Hallo,

nach Freigabe des A 72 - Autobahnabschnittes Espenhain-Nord - Borna (südlich von Leipzig) vor einigen Wochen verliert in diesem Bereich die B 95 ihre Verkehrsbedeutung. Leider wurde in diesem Changeset eines möglicherweise nicht so erfahrenen users nicht und nur zur secondary herabgestuft (was korrekt ist) sondern zugleich etwas voreilig das ref=B 95 entfernt. Noch ist die Straße aber mit B 95 ausgeschildert und eine Umwidmung nicht erfolgt, das wird noch 1-2 Jahre dauern bis nach dem Rückbau. Der user hat auf einen Changesetkommentar von vor einem Tag noch nicht reagiert. Also bitte nicht gleich machen sondern erst mal Rückmeldung geben, ob das wer kann. Dann wäre nicht die ganze Arbeit umsonst gewesen.
Weitere Diskussion zum Nachlesen auch hier in dieser Fehlermeldung.

Meine 10 Cents dazu:

Von Klassifizierungen anhand der Widmung weiche ich nie nach unten ab, nur in begründeten Fällen (z.B. Landkreis baut Ortsumgehung) nach oben. Eine K-Straße kann deshalb durchaus primary sein, bei entsprechender Verkehrsbedeutung. Aber ich würde nie eine B-Straße zum secondary oder gar tertiary abstufen, nur weil es auch eine parallele Autobahn gibt.

Wenn sie so stark an Bedeutung verliert, dann wird die Verwaltung schon bald eine L- oder K-Straße draus machen, und dann wird auch in OSM abgestuft. Aber solange die fragliche Straße eine B-Widmung hat, ist es für mich primary. Einzige Ausnahme, die ich akzeptieren würde: Die Umwidmung ist unverrückbar beschlossen und nur noch nicht vollzogen.

Ansonsten müssten wir beispielsweise die B 3 von Darmstadt bis Wiesloch herabstufen, da gibt’s sogar zwei parallele Autobahnen.

–ks

Wenn die Verkehrsbedeutung das rechtfertigt, OK. Aber wenn niemand mehr auf der B fährt dann können wir die ruhig abstufen. Wann/ob die Verwaltung das dann auch macht ist doch egal. Wir klassifizieren doch nach Verkehrsbedeutung, nicht nach amtlicher Baulast etc.

Beispiel hier https://www.openstreetmap.org/#map=15/51.7339/10.3027 die B498 Osterode-Dammhaus, die tatsächlich extrem wenig befahren wird. Secondary ist gerechtfertigt!

Grundsätzlich d’accord, aber Verkehrsbedeutung ist ein gefühlter Faktor und lässt sich nicht gut nachvollziehbar auf einer Stufe von 1 bis 10 abbilden. Deshalb ist grundsätzlich die Baulast maßgeblich, weil wir davon ausgehen, dass die die Verkehrsbedeutung abbildet.

Wenn wir das zu beliebig machen, dann fürchte ich, dass irnkwann jeder seine Lieblingsstrecken als primary taggt, und/oder alle Straßen rund ums eigene Grundstück als unclassified, um Verkehr fernzuhalten. Im Großen und Ganzen sollte schon das Straßennetz gemäß seiner amtlichen Ordnung widergespiegelt werden.

Das ist mehr eine allgemeine Aussage meinerseits. Wie gesagt, wenn in diesem speziellen Fall die Abstufung beschlossen ist, dann gern. Davon unabhängig bleibt das ref=* so lange dran, wie es auch auf der Beschilderung steht, damit Navi-Anweisungen eindeutig bleiben.

–ks

Um nach “Verkehrsbedeutung” einstufen zu können, müsste man erstmal definieren, was das ist. Zahl der Fahrzeuge? Verbindungsfunktion? Erschließungsfunktion?

Die A838 durch Durness hat weniger Verkehr als eine x-beliebige westdeutsche Kreisstraße. Trotzdem ist sie Primary, weil sie die Erschließung von Nordwestschottland darstellt.

Die B498 ist Bundesstraße, weil sie DIE überörtliche Verbindung zwischen B243 (damit auch A7), Osterode, Braunlage und weiter in den Ostharz darstellt. Der Bund hat hinter dem Bundesstraßennetz ein durchaus cleveres Konzept zur Verbindung von Ober-, Mittel- und sonstigen Zentren hinterlegt.

Der Vergleich ist allerdings wirklich fies. Durness ist weiter von jeglicher Zivilisation entfernt als eine x-beliebige westdeutsche Almhütte.

Obwohl der amtierende Verkehrsminister nicht das erste ist, was einem zu diesem Adjektiv einfällt.

–ks

Ich dachte wir machen keine politischen Aussagen in OSM, aber :roll_eyes: :wink: :laughing: :sunglasses:

Wieso nicht ?
Auf einer Skala von 0 bis 10 findet sich auch für den ein Platz.

…und da springt mir noch eine Assoziation ins Hirn:
Bei James Bond gab es doch ganz besondere Spezialisten, für die gab es einen speziellen Begriff, irgendwas mit Doppel-…

Sorry, ich konte nicht widerstehen. :roll_eyes:

Oha, was habe ich nur getan?

Also:

  1. Meine eigentliche **Frage nach einem Teilrevert wurde mir **in einer privaten Nachricht beantwortet. Danke, damit ist dieses Topic eigentlich erledigt.

  2. Das Thema Straßenklassifizierung ist unter diesem topic eigentlich offtopic.

Als Threadersteller möchte ich dennoch dazu noch etwas antworten:

Lieber kreuzschnabel, liebe Mit-Foristen,

die Herabstufung der B 95 zur secondary war nicht die Fragestellung. In diesem Punkt waren sich die an der note-Diskussion beteilten örtlichen Mapper und meine Wenigkeit (bin aktuell nicht vor Ort, stamme aber aus der Gegend und bin immer wieder mal in meiner Heimat) einig. Eine Herabstufung der B 95 zur secondary entspricht nach der Freigabe des vorletzten Autobahnabschnittes Borna - Espenhain-Nord sowohl den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort als auch der Beschreibung im Wiki.

Wenn Du das für dich so entschieden hast und handhabst ist das aus meiner Sicht in Ordnung und auch nicht falsch. Ich hoffe, dass Du aber auch akzeptierst, wenn andere user das begründbar anders sehen.
Und: sei Dir versichert, dass die Herabstufung zur secondary nicht nur erfolgte, weil es eine parallele Autobahn gibt. Andere Kriterien sind ebenso eingeflossen.

Die Umwidmung ist sicher noch nicht “unverrückbar” beschlossen und schon gar nicht vollzogen, darum geht es ja gerade.
Kleiner Ausflug in die Historie: die B 95 war von Leipzig kommend (genauer: von der B 2 abzweigend) bis kurz vor Borna (genauer: bis Kesselshain), also genau der hier diskutierte Abschnitt, schon zu DDR-Zeiten autobahnähnlich ausgebaut, also 4-spurig mit baulich getrennten Richtungsfahrbahnen. Nur in der Ortsdurchfahrt Espenhain gab es ein paar “regelwidrige” Kreuzungen. Folgerichtig war dies auch als trunk gemappt.
Nach Verkehrsfreigabe des vorletzten Autobahnabschnittes im Oktober diesen Jahres - ich war gerade mal wieder in der Gegend - viel mir auf, dass die B 95 immer noch als trunk gemappt ist, obwohl durch umfangreiche Baumaßnahmen - an den Autobahnanschlüssen, teilweise Einbeziehung einer bisherigen Richtungsfahrbahn in die Baustelle der Autobahn und weitere Kreuzungen - dieser Abschnitt seine Eigenschaften als trunk bereits verloren hatte. Ich habe daraufhin diesen Abschnitt vorsichtig umgetaggt von trunk auf primary, verbunden mit dem deutlichen Hinweis, wenn Mapper vor Ort es für angemessen halten, die Klassifikation gern weiter herabzusetzen.
primary sind Hauptverbindungsstraßen mit überregionaler Verbindung zwischen Oberzentren. Das war die B95 einmal als stark befahrene Verbindung zwischen Leipzig und Chemnitz. Und wenn man verfolgt: je weiter der Ausbau der A 72 von Chemnitz kommend vorangeschritten ist, destso mehr wurde die B 95 verkürzt und inzwischen - meist zur Staatsstraße S 51 - umgewidmet. Das wird auch für den Abschnitt Espenhain-Kesselshain mit Sicherheit in ein bis zwei Jahren erfolgen.

Wo steht denn was von müssen?

Ich kenne diese Ecke (B 3 von Darmstadt bis Wiesloch) und den Verkehr zu wenig, aber sowohl der Straßenbaulastträger als auch die örtlichen Mapper werden sich was dabei gedacht haben, dies als B / primary zu belassen. Obwohl: der Abschnitt Laudenbach - Weinheim der B3 ist auch nur secondary :o:, die primary führt über eine K-Straße :smiley:

dem halte ich entgegen:

(Hervorhebung im Original!)
Ja, maßgeblich im Sinne von Richtschnur, im Sinne von erstes und wichtigstes Kriterium. Aber nicht maßgeblich im Sinne von alleiniges oder entscheidendes Kriterium. Erst die Betrachtung weiterer Kriterien entscheidet darüber, ob es bei der ersten Einstufung bleibt (wohl sicher der häufigste Fall) oder ob es sinnvoll ist, von der offiziellen Verwaltungsklasse nach oben oder unten abzuweichen. Im Großen und Ganzen spiegelt OSM schon das Straßennetz gemäß seiner amtlichen Ordnung wider.

Sehr sinnvoller Denkansatz! Das kann von Land zu Land durchaus unterschiedlich gesehen werden. Und weil das so ist, macht das meines Erachtens der wiki-Artikel zur Attributierung von Straßen in Deutschland genau deshalb und genau so in aller Ausführlichkeit und Vorsichtigkeit ohne Dogmatismus.

Danke für die Aufmerksamkeit.

:smiley:
Tja… was ist das? Was ist Verkehrsbedeutung? Ich weiß es auch nicht… Für mich ist die Einstufung der Verkehrsbedeutung ein zu nächst einmal eine höchstgradig subjektive Eigenschaft, die eigentlich jeder nach Gutdünken für sich allgemein festlegen kann… nicht mehr und nicht weniger.

Im allgemeinen sehe ich erst mal eine Einstufung der Straße nach Bundes-, Landes oder Kreisstraße (=Baulastträger) als grundsätzlichen Gradmesser der Verkehrbedeutung an. Sonst hätten sie erst mal nicht diese Einstufung, die sie haben.

Aber die Einstufung von Straßen als solches in Hinblick auf Verkehrsstärke ist kein Gradmesser… dazu ist die Besiedlungsstruktur in D zu unterschiedlich. Ausbauzustand der Straße auch nicht… in finanzschwachen Regionen wird gerne viel weniger investiert, als anderswo, obwohl der Bedarf da wäre. Darum gibt es hier hin und wieder auch Bestrebungen, Landesstraßen II. Kategorie (in Brandenburg üblicherweise Landesstraßen mit dreistelligen Nummern) an die Kreise abstoßen zu wollen um sich seiten des Landes der Kosten zu entledigen…

In Detail gibt es natürlich Straßen, die durchaus abweichen: z.B. die L 40 im nahen Speckgürtel Berlin… wo ich eigentlich nur auf eine Hochstufung zur Bundesstraße warte… In Vergleich zur L 60… die durchaus in Teilen ein Kandidat zur Herabstufung zur Kreisstraße sein könnte…

Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kehren…

Ich unterstütze erst mal für die Wiederherstellung des vor Ort vorzufindenden Ausgangszustandes ausrücklich! Ein CS des besagten Mappers habe ich kürzlich schon revertet: https://www.openstreetmap.org/changeset/78367200#map=15/51.7246/14.4431&layers=N als er einen ehemaligen Abschnitt der B 115 erstmal zu highway=residental machte (auch wenn er komplett durch ein Waldgebiet ohne Bebauung führt), bloß um die Straße in gleicher Form zu sehen, wie diese auf nichtOSM-Karten zu sehen ist, obwohl der besagte Abschnitt als Fragment jetzt nichts mehr ist, als ein asphaltierter Waldweg. (siehe CS-Disskussion)
Per PN habe ich dem Beitragseröffner hier auch meine Einschätzung geschrieben, u.a.:

Da ich das selbst in einer PN geschrieben habe, zitiere ich mich hier in Teilen mal selbst.
Sven

Im fraglichen Änderungssatz zur B 95 schrieb er als Änderungssatzkommentar:

Die Unterstreichung erfolgte meinerseits. Und die unterstrichenen Aussagen sind meines Wissens falsch. Schwer vorstellbar, dass die Beschilderung in den letzten 14 Tagen geändert wurde, das käme überraschend schnell, da der Rückbau der bisherigen Noch-B95 noch nicht erfolgt ist.

Was übrigens die Annahme stützt, dass die Umwidmung erfolgen wird: an den ganz neuen Schildern an der Einmündung zur B95 steht die B95 schon nicht mehr ausgeschildert. Die noch nicht gebaute Linksabbiegemöglichkeit nach Borna aber schon.

Ich hab das ref wiederhergestellt, ohne die Einstufung zu secondary grundsätzlich zu ändern. Bei einigen Auffahrten hab ich secondary_Link gesetzt. http://nrenner.github.io/achavi/?changeset=78731499

Sven

Danke