Beim Schauen auf der Karte ist mir aufgefallen, dass die B 3 fast parallel zur A 5 verläuft und als highway=primary
möglicherweise zu hoch eingestuft ist, da die Autobahn eben den überregionalen übernimmt und somit nur an Stellen (wegen anderen, wichtigeren Bundesstraßen) highway=primary
ist.
Habe gerade mal die B 3 durchgeschaut, derzeit gibt es vereinzelt Abschnitte die bereits jetzt mit highway=secondary
versehen sind:
Aus Richtung Norden:
1.) bei Northeim 3,8km: Brouter Route
2.) in Darmstadt 1,9km: Brouter Route
3.) bei Weilheim 9,7km Brouter Route
4.) bei Bruchsal 12,1km Brouter Route
Bei diesen Abschnitten wurde wohl aber nicht abgestuft, weil eine Autobahn parallel verläuft, sondern weil eine andere highway=primary
parallel verläuft.
Die Frage lässt sich so nicht beantworten, die B 3 verläuft über fast 300 km parallel zur A 5.
Zumindest im Raum Darmstadt und drumrum ist die B 3 trotz A 5 immer noch sehr bedeutend im Zulaufverkehr nach Darmstadt. Die A 5 verläuft ja eher westlich an Darmstadt vorbei, die B 3 hingegen mitten rein.
Meine Meinung:
- Solange die Verwaltung keinen Grund sieht, die Straße zur L- oder K-Straße abzustufen (das macht sie ja woanders durchaus), sollten wir sie auch auf primary lassen. Jeder Router wird die parallele Autobahn bevorzugen, also welches Problem soll durch ein Umtaggen auf secondary gelöst werden?
- Ich fänds nicht schön, jetzt für jeden einzelnen Straßenkilometer eine gefühlte Bedeutung separat festzulegen und aus durchgehenden Fernstraßen (das sind Bundesstraßen immer noch) bunte Flickenteppiche zu machen, wo immer die Verkehrsbedeutung minimal wechselt. Ich weiß, wir taggen nicht für den Renderer. Aber vernünftig aussehen darf das Kartenbild schon, oder?
Wo eine Ortsumgehung oder Ähnliches vorliegt, ist das auch absolut sinnvoll, weil der Router die Umgehung priorisieren und nicht die offizielle Bundesstraße durch den Ort nehmen soll. Da hat die Ortsumgehung tatsächlich die Bedeutung der Ortsdurchfahrt übernommen.
Aber in einer parallel verlaufenden Autobahn sehe ich keinen Grund zur Abstufung. Autobahnen dienen nicht der Ortsumgehung. Auch wenn die A 5 den Fernverkehr übernimmt, ist die B 3 doch immer noch bedeutender als die “richtigen” L-Straßen in der Umgebung.
Das Problem mit der Logik ist, dass es sich mit vergleichbaren Fällen widerspricht und das nicht nur mit Bundestraße-Autobahn sondern auch alte-Bundesstraße-neue-Bundesstraße.
Ein Beispiel ist die B 9 südlich von Mainz, die als Umgehungsstraße von den Orten z.T. ziemlich weit weg liegt und manchmal auch lokal nutzlos ist (z.B. gibt es keine Ausfahrt für Ludwigshöhe und man deswegen nach Oppenheim oder Guntersblum fahren muss).
In diesem Fall ist es offensichtlich, weil die ehemaligen Bundesstraßen dadurch zu Landesstraßen heruntergestuft worden sind und deswegen mit dem highway=secondary
auch übereinstimmen ähnlich wie es bei der L 401 (alte Pariser Straße) und der L 419 (Binger/Mainzer/Saarstraße) passierte, nur das es sich um die neuen Straßen Autobahnen statt Bundesstraßen handeln.
Umgekehrt ähneln sich manche Autobahnen auch eher einer typischen Ortsumgehung und werden auch als solche verwendet (z.B. die A 60 nahe Heidesheim ist ein gutes Beispiel und auch die A 671 nahe Hochheim führt u.a. die B 40 weiter).
Die B3 degradieren, nur weil da die Autobahn parallel verläuft?
Ich bin entsetzt !
Die Autobahn A5/A67 ist ja auch erst seit fast 100 Jahren da. Also echt nix neues jetzt.
“Die westdeutsche Route 66” hat schließlich so etwas wie Kultstatus. Wo kommen wir denn da hin, wenn man die jetzt auch noch einfach so sekundarisiert?
Es ist schon schlimm genug, dass sie durch Rumgehungstraßen bis zur Unkenntlichkeit fragmentiert wurde.
Off Topic, weil historisch
Für die OpenHystericalMapper gibt’s hier noch die Ausbauplanung vom Abschnitt Darmstadt-Langen der B3 von 1794:
"Accurater Plan von der chaussirten Landstrase von Darmstadt bis an die Graenze hinter Langen "
Historisch gesehen war die B 3 ja das Vorbild der ersten Autobahnplanung in Deutschland - der HaFraBa - schon in en 20er Jahren.Leider hat man sie dann nicht A 3 genannt.
Außerdem bitte nicht zu autozentriert denken, es gibt noch mehr Verkehrsmittel. Alles bis zum Moped darf keine Autobahn benutzen, Motorradfahrer wollen unter Umständen keine Autobahn benutzen es hat schon seinen Sinn, dass es noch ein Fernstraßennetz unterhalb gibt.
Ich bleib dabei: Wir folgen generell der behördlichen Ein- oder Abstufung. Eine autobahnbegleitende Bundesstraße ist für uns primary. Begründete Ausnahmen machen wir da, wo ein Nicht-Primary als Ortsumgehung oder Abkürzung den Verkehr eines primary vollumfänglich übernimmt oder eine L-Straße eindeutig überregionale Bedeutung hat und/oder als ortsumgehende Schnellstrecke gebaut wurde (etwa die L 288 im Westerwald oder die K 2576 bei Schwäbisch Hall), und dann eher nach oben als nach unten.
Das ist mir neu. Ich ging bisher davon aus, dass wir uns nach der Verkehrsbedeutung richten. So verstehe ich auch das Wiki. Das passt auch zu den Fällen, wo eine Bundesstraße zur Landesstraße wird, ohne dass sich an der Verkehrsbedeutung etwas ändert, nur weil die Finanzierung und Instandhaltung aus finanzpolitischen Gründen vom Bund auf das Land übertragen wird.
Direkt aus der von dir verlinkten Wikiseite:
Bundesstraßen
[…]
Falls eine geringere Verkehrsbedeutung nicht etwas anderes nahelegt, sind Bundesstraßen, die keine Schnellstraßen sind, so zu kennzeichnen:
highway=primary
name=Hintertupfinger Hauptstraße
Ggf. bei OrtslagenLandesstraßen
[…] Sie sind, falls keine abweichende Verkehrsbedeutung vorliegt, wie folgt zu kennzeichnen:
highway=secondary
Kreisstraßen
Kreisstraßen dienen dem Verkehr innerhalb eines Kreises und gewährleisten zusammen mit Landesstraßen die Anbindung an den überregionalen Verkehr.
- in der Regel
highway=tertiary
, doch können sich Kreisstraßen sehr in der Verkehrsbedeutung unterscheiden:
- Bei wichtigen und gut ausgebauten Kreisstraßen kann
highway=secondary
gerechtfertigt sein.- Übernimmt eine als Kreisstraße gebaute Ortsumgehung den Verkehr einer ortsdurchquerenden Bundesstraße, ist sie
highway=primary
, und die tatsächliche Bundesstraße ist im Ort entsprechend ihrer Verkehrsbedeutung abzustufen.- Umgekehrt ist für eine Kreisstraße, die als Sackgasse zu einem Dorf führt, in der Regel eher
highway=unclassified
passend, da sie nur für den lokalen Verkehr Bedeutung hat.
Ja, man kann mit Begründung von der offiziellen Einordnung abweichen, aber grundsätzlich sollte man sie doch als Basis nehmen.
Den allerletzten Punkt würde ich eher nicht unterschreiben, das ist für mich noch keine ausreichende Begründung für ein highway=unclassified
(eine Kreisstraße mit ref
ist das genaue Gegenteil von “unklassifiziert”).
Da steht doch genau, was ich geschrieben habe. Ich sehe da keinen Fall, in dem eine von der sich aus der Verkehrsbedeutung ergebenden abweichende Einstufung empfohlen wird. Im Grunde genommen steht da nur, dass in vielen, aber nicht allen Fällen die Einstufung nach Verkehrsbedeutung der Zuordnung B=primary, L/S=secondary, usw. entspricht.
Dem ist vollumfänglich zuzustimmen.
Mopeds sind eher weniger im wirklichen Fernverkehr unterwegs und meiden für gewöhnlich auch eher primary. Motorradfahrer, die unter keinen Umständen Autobahnen benutzen wollen, sind auch sehr zufrieden mit secondary.
Ich störe mich da an dem Wort “generell”. Nein, wir folgen nicht generell der behördlichen Einstufung. Ja, die behördliche Einstufung ist der erste und vor allem sehr starke Indiz für eine entsprechende Verkehrsbedeutung und damit die Kategorisierung in OSM. Das ist auch nach OSM-Kriterien zu mehr als 95% zutreffend.
Andererseits stimme ich zu, dass eine parallel führende Autobahn nicht automatisch zu einer Abstufung einer primary führt. Eine abweichende Klassifizierung sollte bitte tunlichst nicht ausschließlich anhand einer Karten- oder Satellitensicht vorgenommen werden.
In Zweifelsfällen - das würde ich meinen Mitstreitern dringend empfehlen - schaue ich mir sehr oft über längere Strecken (entweder vor Ort oder Mapillary & Co) die Ausschilderung der destination an. Gibt es nur weiße Tafeln oder auf gelben Wegweisern nur der/die nächsten Orte, dann tendiere ich eher zur Abstufung. Sind die ein oder zwei nächsten größeren Städte angegeben (und nicht gerade unmittelbar vor der Stadtgrenze), dann ist klar die Wegweisung für den Fernverkehr gedacht spricht dies eher für primary bzw. Höherstufung von Kreis-/Landestraße in Richtung primary.
Am Beispiel B 3:
Hier kurz vor Darmstadt ist nicht nur die B 3 nach Darmstadt, sondern auch Heidelberg ausgeschildert. Ganz klar Fernverkehr und die B 3 = primary!
An dieser Stelle in Handschuhsheim kurz vor Heidelberg befinden wir uns auf der B 3 (zumindest lt. OSM-Daten). Die steht aber an diesem Wegweiser nirgends dran. Ausgeschildert ist für den Fernverkehr bereits Bruchsal, das ebenfalls an der B 3 liegt. Es ist aber weder die B 3 ausgeschildert noch erfolgt die Wegweisung über die B 3. Die B 3 führt nämlich gerade aus, ausgeschildert ist in diese Richtung jedoch nur Neuenheim, ein Stadtteil von Heidelberg - ganz klar für den lokalen Verkehr. Hier würde ich eher eine Abstufung in Erwägung ziehen.
Hinweis: bitte nicht die Klassifizierung anhand einer einzelnen Stelle beurteilen. Vorgenannte Punkte sind nur exemplarische Beispiele. Ich überprüfe dann auch stets die Wegweisungen im weiteren Verlauf, ob sich das so bestätigt. Auch die anderen Klassifizierungen der Umgebung müssen betrachtet werden. Am Ende sollte es ein stimmiges System geben. Insgesamt ist die Beurteilung stets schwierig, z.B. ist südl. des Zentrums die B 3 nach Süden ausgeschildert, aber nur als B 3. Die Wegweisung nach Wiesloch erfolgt an gleicher Stelle nach Südwesten aus Heidelberg heraus …)
Hallo,
auch wenn die B 3 vielfach in der Nähe der A 5 liet, ist sie eine sehr bedeutende Fernverkehrssstrasse. Das kann man immer wieder sehen, wenn man auf ihr unterwegs ist und auch welche Vielzahl von Autokennzeichen man dort findet. Eine Angabe secondary wird dieser Strasse nicht gerecht. Daher plädiere auch ich sie als primary einzuordnen
Diese Aussage ist so pauschal schlicht falsch.
Nachtrag: nachdem ich heute auf der Heinfahrt etwas recherchiert habe bin ich zu dem Schluss gekommen, die B 3 von Handschuhsheim (Abzweig Berliner Str.) bis Heidelberg Rohrbach (Sickungenstr.) herunterzustufen
- die Parallelstrecke ist bereits primary, ohne eine Bundesstraße zu sein
- die Parallelstrecke ist leistungsfähiger ausgebaut, wogegen sich auf der B 3 engere Straßen, mehr Straßenbahnverkehr und teils deutliche Geschwindigkeitsbegrenzungen befinden
- B 3 ist nur sporadisch direkt, ausgeschildert, Wegweisungen für den Fernverkehr werden von der B 3 weggeführt. Dagegen ist auf der Parallelstrecke die Wegweisung für den Fernverkehr (Weinheim/Darmstadt ↔ Leimen/Wiesloch/Bruchsal) durchgängig.