(Automatisierte) Einspeisung von Radwege- und Knotenpunktnetzen

Hallo zusammen!

Unser Planungsbüro plant unter anderem Fahrradwegweisungsnetze (meist auf Landkreisebene) und Knotenpunktnetzwerke. Nach einer abgeschlossenen Planung würden wir diese auch gerne in OSM zur Verfügung stellen. Die Daten werden in einem GIS erstellt und können auch beliebig exportiert werden.

Soweit ich mich eingelesen habe, sollten bestehende Routen mit einer Relation (z.B. Fahrradwegweisung Landkreis XY) erweitert werden, um ein Netzwerk zu kennzeichnen. Gibt es eine Möglichkeit diese Relationen automatisiert, auf Basis der von uns gemachten Planungen, Routen zuzuordnen? Die manuelle Eingabe aller Relationen ist aufgrund der Menge an Daten und dem hohen Zeitaufwand keine Alternative.

Viele Grüße

Hallo!

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Import/Guidelines ist bei Imports Pflichtlektüre.

Wenn ihr die Daten dauerhaft pflegt, wäre es vielleicht geschickter, einen Export in einem maschinenlesbaren Datenformat (z. B. JSON) und kompatibler Lizenz bereitzustellen. Objekte in dem Datensatz sollten beständige IDs haben.
Darauf aufbauend würde man einen Importer (oder zumindest einen Datenabgleich) für OSM schreiben (natürlich Open Source). Das könnt ihr selbst tun oder anderen Interessierten überlassen.

Wie genau die Daten dann in OSM aussehen, ist ne andere Frage. Mit Knotenpunktnetzen hab ich mich z. B. noch nie beschäftigt.

Die Daten könnten auch der Community in einem geeigneten Format und mit passender Lizenz (idealerweise cc0) zur Verfügung gestellt werden, so dass sie kollektiv importiert werden können bzw. integriert. Grundsätzlich sind in OpenStreetMap Radwegnetze und Fernrouten etc. erst dann einzutragen, wenn sie vor Ort bereits vorhanden und ausgeschildert/beschildert sind, d.h. eine abgeschlossene Planung bzw. beschlossene Ausweisung reicht nicht. Zum Abgleichen bzw. als Hinweis wo man nachsehen könnte, sind diese Daten aber vermutlich super nützlich.

Aufgrund der Menge? Welche Größenordnung ist gemeint? Wo finden sich Beispieldaten?

Hei,

Ergänzend dazu: Pflicht ist auch sich die Pflegeseite zu Knotenpunktnetzen anzuschauen: https://www.knooppuntnet.nl/en/networks/de/rcn. Wichtig z.B. auch: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:rcn_ref und darin verlinkte Seiten.

Ich habe zu miindestens bei den Brandenburger Netzen ein Klein wenig Überblick… Die Netze in Mittel- und Nordbrandenburg sind (anscheinend) bis auf wenige Ausnahmen recht vollständig erfasst. Hier in Südbrandenburg gibt es noch einige Lücken. Die Netze und die Themenradrouten sind meiner Beobachtung recht statisch und ändern sich nicht großartig. Wäre auch unschön für den Datennutzer wenn sich das ständig ändern würde… Knotenpunktnetze und Themenradrouten muß man bei der Erfassung stets im Zusammenhang betrachten und erfassen. Fpr mich hat auch gezeigt, daß eine Vor-Ort-Erfassung mit Fotos besser ist, da man gerade bei neuen Netzen gelegentlich auf Fehler/ Unlogiken in der Ausschilderung stößt.

Ich persönlich fände es gut, wenn die Information in einer OSM-kompatiblen Lizenz bereitstehen… Betrachtet man die bereits bestehenden Informationen in OSM dazu, sollte man von einem Import absehen…

Sven

Danke erstmal für die zahlreichen Antworten!

Mit abgeschlossener Planung meinte ich schon fertig montierte und auch kontrollierte Netze. Es hängen somit alle Wegweiser. Nur die Pflege liegt nicht bei uns, sondern dann bei der jeweiligen Kommune. Sprich wir können immer nur den letzten Stand nach Montage bereitstellen. Wir planen hauptsächlich im Raum Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen.

Der Import der Daten ist also eher ungeeignet, wenn ich das richtig verstehe? Wir könnten wir die Daten denn der Community zur Verfügung stellen? Und vor allem, wie kann man sie mit einer geeigneten Lizenz versehen? Gibt es dazu einen Wiki-Eintrag? Habe auf die Schnelle nichts gefunden…

Sofern die Daten Euch gehören, könnt Ihr eine beliebige Lizenz deklarieren, wie gesagt ist CC0 am besten weil sie alles erlaubt und keine Bedingungen stellt. Alternativ würde auch ein Schreiben ausreichen wo erklärt wird, dass die Daten in OpenStreetMap importiert werden können.
Einfach zusammen mit den Daten einen Hinweis auf die Lizenz bereitstellen, die CC0 gibt es hier zum Runterladen:
https://creativecommons.org/choose/zero/waiver?lang=en

Format der Daten ist im Prinzip egal, üblich wären wohl shapefile, geojson etc.
Wie liegen die Daten denn vor?

Habt ihr eine Webseite bzw. einen Webserver? Dann gerne dort hinlegen (und auch auf Stand halten) und Link zur Verfügung stellen.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/Getting_permission Hab ich mir jetzt aber nicht so genau durchgelesen.

Alternativ was dieterdreist schrieb, direkt unter einer geeigneten Lizenz veröffentlichen: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/ODbL_Compatibility
Die Info welche Lizenz das ist kann man ggfs. direkt in die Datei mit reinschreiben.

Aus dem Grund ist eine reine Datenbereitstellung in einer geeigneten Lizenz das Beste. Zu der Lizenzfrage haben sich die Mitmapper ja bereits geäußert.
Mal aus der Mapping-Arbeit: Hier im meinem Heimatkreis Landkreis Dahme-Spreewald wurde dieses Jahr auch ein Knotennetz errichtet (Beginn ca. Anfang April). Kaum, daß die Wegweiser installiert waren sind sie schon von mir oder anderen Mitmappern erfasst worden. Mittlerweile dürfte knapp 2/3 des Landkreises erfasst sein. Ich hatte den Eindruck, daß wir mit dem Erfassen den Aufstellern so ziemlich auf den Fersen waren…
Manchmal hat mal als Ortskundiger aber auch einen etwas anderen Blick und hat mitunter eine bessere Idee, zum Standort einzelner Knoten und Wegeführungen… Ich für mich samle das und schicke es gelegentlich an den Landkreis.

Sven

Ich beschäftige ich seit längerem schon damit, die Radwegweisung der Städte und Landkreise in meinem Mappinggebiet in OSM zu erfassen. Die Vorgehensweise habe ich auf dieser Wiki-Seite beschrieben.

Aus meiner Sicht sind eure Auftraggeber die Eigentümer der Daten. Ihr könnt sie daher nur mit deren Einverständnis in OSM einpflegen oder der OSM-Community zur Verfügung stellen. Das rechtlich saubere Vorgehen wäre, dass eure Auftraggeber die Daten veröffentlichen und diese entweder unter eine mit der ODbL kompatible Lizenz stellen oder eine geeignete Einzelvereinbarung über die Nutzung der Daten durch die OSM-Community treffen. Meine Erfahrung ist, dass die Bereitschaft dazu auf der Arbeitsebene vorhanden ist, es aber in der Leitungsebene oft eine Blockade gibt.

Wenn das Planungsbüro die Daten selbst erfassen will, was bei der Erstinstallation einer Wegweisung durchaus sinnvoll ist, dann sollte zuvor der Kontakt mit der lokalen OSM-Community gesucht werden. Schliesslich wird sie die Pflege des Daten übernehmen. Es gibt aus meiner Sicht einen regional recht unterschiedlichen Umgang mit dem Thema. Das hängt auch mit der verfügbaren Kapazität zusammen. Es gibt Regionen, wo sich niemand um das Thema kümmert und andere, wo es intensiv beackert wird. Oft wird das Netz von einem einzelnen oder wenigen Mappern gepflegt. Wenn da ein Planungsbüro Daten mit einem anderen als dem bisher verwendeten Schema erfasst, kann das leicht zu Frust und Resignation führen.

Das Format der Daten halte ich für zweitrangig, solange es eine Möglichkeit gibt, die Daten in JOSM zu nutzen. Wichtig ist, dass nicht nur die Verbindungen enthalten sind sondern auch die Daten zu den Wegweisern. Diese sind, abgesehen von eher seltenen horizontalen Markierungen, die On-the-Ground-Objekte, aus denen sich die Netzstruktur ableiten lässt.

das ist eine Frage die sicherlich die beauftragte Firma besser entscheiden kann als Du, der die Verträge nicht kennt. Das Urheberrecht von Planungsleistungen liegt normalerweise beim Planersteller. Das war zumindest vor einigen Jahren auch bei Aufträgen der öffentlichen Hand in Deutschland der Fall.

@gHupf: Mal eine Frage an die Planer: Beziehen sich die Planungen der Knotenpunktnetze ausschließlich auf Radfahrer? Oder gibt es auch Planungen zum Beispiel für Wanderer und Skater?

Ich kann nur für die Knotenpunktsysteme sprechen, die wir planen: Wir planen die in der Regel zusammen mit einem Wegweisungsnetz. An den Knotenpunkten selbst gibt es Tafeln, die das System erklären und eine Übersichtskarte geben und “unterwegs” sind die Knotenpunkte als Einschubplaketten an Fahrradwegweisern ausgeschildert. Die Strecken sind entsprechend nicht für Wanderer geplant. Für Skater sicherlich nutzbar. Die Frage ist dann nur ob der Untergrund passt. Gerade bei touristischen Routen sind oftmals Schotterwege mit dabei.

Das Nutzungsrecht sollte kein Problem darstellen. Wie würden wir die Daten denn am besten zur Verfügung stellen? Über eine Mailingliste der lokalen OSM-Community?