Auto-Routing über Highway=Track in Deutschland

Der Absatz ist ein Blödsinn und gehört geändert. Erstens besteht die Welt nicht nur aus deutschen Bundesländern, und zweitens sind nicht alle Tracks Waldwege. Offenbar sind Forststraßen gemeint und für die gibt es den Tag vehicle=forestry.

Ich kenne das deutsche Recht nicht. In .at darf jeder alle Straßen befahren, solang kein Verkehrszeichen oder Verbotsschild etwas anderes sagt. Ich habe mir extra einen Crossover gekauft, weil ich so viel auf Feldwegen herumfahre. Ich verstehe es, wenn Router einen tracktype 5 ignorieren, denn ein Sportwagen bleibt dort stecken. Aber es würde mich sehr ärgern, wenn ein Router einen asfaltierten Track ignoriert, nur weil in einem komischen Land an der Nordsee komische Gesetze herrschen.

In AT gibt es gar keine “Wirtschaftswege”. Bei manchen Straßen steht eine Tafel “Güterweg…”. Das sind keine Feldwege, sondern gut ausgebaute Straßen (highway=unclassified).

Den Unterschied zwischen highway=unclassified und highway=track sehe ich rein im Ausbauzustand. Träcks sind schmäler, haben die unordentlichere oder gar keine Asfaltdecke, kein Bankett, und es gibt keine Leitpflöcke, keine Bodenmarkierungen und fast keine Verkehrszeichen.

Korrekt ist motor_vehicle=agricultural. motor_vehicle=destination heißt was ganz anderes, nämlich dass die Zufahrt gestattet ist, und zwar für jeden, also auch für dich und mich. Anlieger frei wäre motor_vehicle=private, aber das braucht man nicht extra angeben, denn das ist mit motor_vehicle=* (außer no) sowieso schon eingeschlossen.

ich denke nicht dass “Anlieger Frei” mit private zu taggen ist. Denn bei Anlieger frei kann ja jeder hinfahren der dort irgendetwas zu machen hat. also der lieferant oder handwerker oder landwirt usw.
Es sind manchmal ganze Siedlungen mit Fahrverbot ausgenommen Anlieger beschildert. dies wäre alles nicht per routing zu erreichen!?
ich finde destination richtig, weil man hin darf wenn man dort sein Ziel hat aber nicht als durchfahrtsstraße benutzen darf.

Zu highway=track / residential:

Ich denke dass es schon richtig ist Track nur dort zu verwenden wo die Straße einen nicht öffentlichen Charakter hat. Also bei Feld und Waldwegen und Hofwegen um Bauernhöfe herum. Ich verwende Trach=grade1 bewusst nicht auf sehr schmalen öffentlichen wegen wo man oft in versuchung gerät. Es fehlt mir dazu aber eine Straßenklasse in OSM der soetwas wie schmaler öffentlicher Fahrweg bedeutet.

Dafür nehme ich aber in der Regel nicht asphaltierte Zufahrtsstraßen als service oder auch residential mit dem zusatz unpaved.

Das ganze hat beim Routing die Vorteile dass der normale Autofahrer nicht über Feldwege geleitet wird die nicht für durchzugsverkehr gemacht sind aber allgemeine ungeteerte Straßen die oft verwendet werden doch beim Routing beachtet werden.
Wer natürlich spezielle anforderungen an das routing stellt sollte auch einen speziell eingestellten Router verwenden für zb mountenbike usw.

Ach so, das wusste ich nicht (bei uns gibt es den Begriff Anlieger nicht). Verstehe ich das richtig: Wenn ich dort einen Spaziergang machen will oder auch nur einen Baum brauche zum Pinkeln, habe ich dort was zu machen, und damit gelte ich als Anlieger? Dann stimmt motor_vehicle=destination wirklich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anlieger

Insofern bezeichnet es wirklich das, was mit access=destination gemeint ist, auch wenn deine Beispiele nicht wirklich darauf zutreffen.

Dort steht nur, dass dies oft der Fall ist.
Genauso steht dort aber auch

Ich handhabe das immer so, dass ich für jeden Wirtschaftsweg ein access-Tag vergebe, damit niemand denkt, das fehlt noch oder da darf man eh nicht lang.
Deshalb verwende ich für solche Wege, auf denen es nicht verboten ist, zu fahren, motor_vehicle=yes.

Gab es nicht mal beinahe sowas wie einen Konsens (für OSM-Verhältnisse), dass man Straßen nach der Verkehrsbedeutung und eben nicht nach dem Ausbauzustand einteilt?

Ich kennzeichne Wege, die Teil des offiziellen Straßennetzes sind (haben Verkehrszeichen), als unclassified und nicht als track, und beschreibe die Beschaffenheit in Tags wie surface, lanes, width etc.

P.S.: Was ist ein Bankett in diesem Zusammenhang?

Das funktioniert für höherrangige Straßen, denn da ist die Verkehrsbedeutung genau definiert. Bei Tracks ist sie es nicht mehr. Auf vielen Feldwegen stehen einfach deshalb keine Fahrverbotstafeln, weil dort sowieso keiner fahren will. Ich kenne Tracks, da steht am einen Ende (an der Bundesstraße) eine Fahrverbotstafel und am anderen Ende steht nichts.

Verkehrszeichen stehen auch auf vielen Privatstraßen. Es gibt Straßen in privatem Eigentum, die aber für den öffentlichen Verkehr freigegeben sind, und Privatstraßen, wo nicht jeder fahren darf, aber die Straßenverkehrsordnung gilt. Umgekehrt gibt es auch Straßen in öffentlichem Eigentum, die nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben sind.

Manche Tracks sind am Anfang für alle frei, dann passiert man eine Fahrverbotstafel “ausgenommen Anrainer und Radfahrer” und schließlich ein Schild “Forststraße”. Diese Dreiteilung lässt sich mit unterschiedlichen highway-Tags gar nicht abbilden.

Bankett ist der eingeebnete, verdichtete und von Vegetation freigehaltene Bereich neben der Straße. Wenn es eine Randlinie gibt, grenzt sie das Bankett von der Fahrbahn ab.

Nein, so wirklich gab es den Konsens nicht. Sonst müsste ich ja die Bundesstraße nebenan als motorway taggen, weil die Verkehrsbedeutung entsprechend hoch ist. Trotzdem ist es keine Autobahn. Und Wege, die nicht befestigt sind, sind auch für mich sicher nicht unclassified, sondern Track, selbst wenn man da offiziell lang darf.

Bankett: http://de.wikipedia.org/wiki/Straßenquerschnitt#Bankett

Verbotsschilder stehen idR dort, wo es rein optisch nicht zu unterscheiden ist (grade1-track contra service/unclass.) oder dusselige Autler es nicht kapieren wollen, dass die Huckelpiste ein Feldweg ist …
Im Prinzip ist es in den meisten Bundesländern genau definiert, dass Kfz auf Feld- und Waldwegen nix zu suchen haben.
Zumind. bei Wäldern ist mWn das Betretungsrecht (incl. Fuß/Rad) flächendeckend definiert. Ob es bei Feldwegen außerhalb von Wäldern auch flächendeckend geregelt ist, weiß ich aber nicht auswendig. Ich meine aber, irgendwo im Wiki wurde eine Sammlung der zuständigen Gesetze angefangen.

Warum sollte ein Routing-Programm dann nicht solche regional unterschiedliche Vorgaben berücksichtigen? Wäre doch ein pragmatischer Ansatz, denn zahlreiche Tracks tragen eben keine weiteren Tags à la access=*. Wo kann man übrigens sehen, wieviele Tracks nur als highway=track und nicht weiteres getaggt sind? Bei Tagwatch jedenfalls nicht…

Genau, warum sollte ein englischer Routerprogrammierer nicht die regionalen Besonderheiten des Feldwegerechts
in Baden-Württemberg oder Burkina-Faso kennen? :wink:

Weil man ihm das in maschinenlesbarer Form zur Verfügung stellt? Wenn man diese Beschränkungen auf eine Wiki-Seite schreiben kann, dürfte das ja wohl auch kein Problem sein.

Das living_street-Recht von Burkina Germany und so muss er ja auch kennen :wink:

Wenn sogar der tracktype fehlt, erkennt man das bei genauerem Hingucken, Rest leider nicht mWn

Gibt es übrigens schon:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions
Nur tracks fehlen dort leider noch.

Edit: Hab mal meinen Vorschlag für Deutschland da hinzugefügt.

Da schau her, kannte ich noch nicht. Aber für die (in D offensichtlich für Autos gesperrten) Tracks in Waldgebieten müsste man natürlich noch eine räumliche Abfrage hinzufügen, ob der Track durch den Wald geht oder aber durch offenes Land. Das wäre dann die Unterscheidung zwischen Forst- und Feldweg, wenn keine weiteren Tags dranhängen. Ich sehe, hier gibt es noch was zu tun :slight_smile:

Fragwürdig finde ich dass road per Default routable für alles ist.

[ironie] Und was machen wir mit den Tracks, bei denen ein Mapper aus “Realitätsgründen” den landuse aufteilt und den Track zwischen den getrennten Waldstücken durchführt? Auf dem Weg wachsen ja keine Bäume… [/ironie]

mdk

Ich finde das highway=track einfach generell überall als access=yes angenommen werden sollte. Länderspezifische Scheißerei bringt einfach niemand weiter.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions ist das Horrorbeispiel schlechthin. Mit so einem Schwachsinn um faule Mapper zu unterstützen, wird OSM auch weiterhin im profesionellen Bereich belächelt werden.

Aber es ist doch super, das jeder halt selber Vermutungen anstellen kann wer oder wer nicht auf bridleway, track, trunk, cycleway und Co. fahren/sich bewegen/aufhalten darf. Es lebe die Faulheit!

Geht’s auch sachlicher? :roll_eyes:
Es steht dir frei, deine Vorstellungen im von dir favorisierten Fork umzusetzen.

Das hat nichts (oder nicht nur) etwas mit Faulheit zu tun. Man stelle sich doch mal vor, ein Land ändert seine Gesetzgebung in einem dieser Fälle. Wäre das alles explizit getaggt, gäbe das große Probleme beim Umtaggen, vor allem, weil nicht klar ist, ob eine Beschränkung wirklich nur wegen der allgemeinen Gesetzeslage galt, oder ob vielleicht ein (eigentlich überflüssiges) Schild da stand und sich die Beschränkung somit garnicht geändert hat.