Antarktis als Gletscher

Der antarktische Kontinent ist fast komplett mit Eis bedeckt.
Wie wär’s, wenn man bei den Küstenlinien natural=coastline durch natural=glacier ersetzt?
Oder die Küstenlinien kopiert und mit natural=glacier taggt?

Die Idee ist nicht schlecht. natural=coastline löschen sollte man aber nicht. Man könnte aber ein Multipolygon aus den vorhandenen Küstenlinien machen. Ein einziges Polygon wird ohnehin nichts. Das hätte zuviele Nodes.

Hmm die Küstenlinien sind aber sehr empfindlich was Unterteilung usw. angeht. Also bitte mit Vorsicht :slight_smile:

Multipolygon ist schon. Ist auch mit natural=glacier getaggt. Wirkt sich auf das Rendern offensichtlich nicht aus.

Dann sollte man das dem Renderer einfach mal mitteilen. :wink:

Tja… Laut Wiki sollen tags ja auch in die Relation und nicht die (äußeren) Wege. Das wäre hier ja gegeben.
Oder klappt’s nicht, weil das Multipolygon zu groß und nicht geschlossen (Das geht einfach an den Rändern nicht!) ist?
Ich hab sonst den Überblick nicht, ob das Rendern von Multipolygonen, wo die Wege keine tags haben (wie im Wiki beschrieben) funktioniert.

Ja, so ein Multipolygon muss geschlossen sein :wink: Ist wie bei einem richtigen Polygon. Ansonsten funktioniert das MP-Rendering.

Tja, per definitionem…
Da gibt es 2 Probleme:

  • Diese beiden Nodes haben dieselben Koordinaten (mit -180°, mit 180°), liegen aber offenbar trotzdem nicht übereinander. JOSM lädt da nicht weiter. Mapnik stellt das aber (fast) nahtlos dar.
  • Diese Lücke hier.

Ich würde nicht solche Ersetzungen machen, auch wenn es naheliegend ist. Richtiger wäre, man taggt die Festlandgrenze als coastline und die mit Schnee und Eis bedeckte Fläche als glacier.

Grüße
Mario

Wenn ich mal von Wikipedia zitiere:

und mir den Artikel zur Antarktis durchlese finde ich diesen ganzen Vorschlag nicht gut. Es ist zwar fast die gesamte Landmasse mit Eis bedeckt, es ist aber nicht alles ein Gletscher was Eis ist.
-trekki

Darf ich aus dem Artikel weiter zitieren?

und

+1 Kann mir auch nicht vorstellen dass die Antarkis ein riesiger Gletscher ist… :wink:

Also wenn man da unbedingt was taggen will, damit es nicht so leer ist, dann eventuell
natural=ice

Chris

Wie du hier richtig andeutest ist nur fast der ganze Kontinent mit Eis bedeckt. An der Küste und teilweise im Inland gibt es Gebirgszüge die nicht mit Eis bedeckt sind. Deswegen wäre ein umtaggen der Küstenlinie einfach falsch. Gerade an der Küste treten gehäuft eis- und schneefreie Zonen auf. Das wäre ähnlich wie in Siberien oder im Amazonasdelta eine riesige Fläche mit natural=wood zu taggen.

Ich finde die Unterscheidung von glacier und ice ziemlich haarspalterig.

Ja.

Im Wiki-Artikel ist für natural=glaciar sogar der grönländische Eisschild genannt.

Stimmt: fast. Diese Gebiete sollte man aus dem Multipolygon rausnehmen, wenn man die Daten hat.
Dass es diese Gebiete gibt, sollte uns aber nicht davon abhalten, die unermesslichen Weiten, die eben doch “nur” Eis sind, als solche zu taggen.
Der Vergleich mit Sibirien und dem Amazonasdelta hinkt, weil beide deutlich vielgestaltiger sind als die Antarktis.

Umtaggen der Küstenlinie halte ich (inzwischen) auch für nicht gut. Lieber Multipolygon.

Mal abgesehen davon, dass es wohl nicht besser ist, Sibirien nicht mit natural=wood zu taggen. Denn das wäre ja, als gäbe es dort nichts. Taggt man es dagegen erstmal so, können Details immernoch eingebracht werden. Aber ich halte es für besser, erstmal grob die Fläche so zu taggen, als darauf zu warten, dass man Daten für jeden einzelnen Baum und jede Schneeflocke hat.

Eis ist allgemein, der Gletscher bewegt sich. Stell Dir ein Fluss aus Eis vor.

Die Antartis ist zu über 90% mit Eis bedeckt. Dieses wird Antarktischer Eisschild genannt. Auf Grönland entsprechend “Grönländischer Eisschild”. Der OSM-Wiki ist gut, um OSM Syntax nachzulesen, darauf ist er halt spezialisiert. Wikipedia.org hat einen ganz anderen Anspruch. Daher nutze bitte passende Quellen für die Informationen.

Wobei ich zugeben muss, dass in OSM alle Arten von Eisbedeckungen mit natural=glacier definiert sind. Dies halte ich für falsch. Ein Gletscher ist ein Fluss aus Eis. Ein wesentliches Merkmal hierbei ist, dass er sich bewegt. So wie See/stehendes Gewässer und Fluss/fliessendes Gewässer.

-trekki

OSM-Tags können nicht wortwörtlich interpretiert werden. Wenn in OSM natural=glacier für alle Eisarten definiert ist, dann ist das so. Dass der Tag glacier und nicht ice heißt, ist halt historisch so, ändert aber nichts an der Bedeutung. Man muss die Tags immer betrachten, als wären sie nicht aus Sprachen entnommen sondern zufällige Zeichengruppen, die bestimmte Dinge darstellen. Dass sie beispielsweise glacier und nicht oucw57ut6wk5 heißen, dient nur besserer Merkbarkeit, sollte aber nichts über den Bedeutungsinhalt implizieren.

Diesen Gedanken hatte ich auch im letzten Absatz. Ich hoffe, niemand von uns ist damit glücklich. Die Diskussion driftet aber ab von der Ursprungsfrage - offensichtlich berechtigt.
Daher werfe ich einfach mal ‘unsere’ Alpen in den Raum. Z.B. den Sursuragletscher. Dort wird zwischen vereisten Regionen (leider ohne tags) und den Gletschern im nicht-osm Sinn unterschieden. Worauf ich hinaus will ist, natural=glacier wird mal so benutzt, wie es das Wort ausdrückt und mal als natural=ice.
Ich behaupte mal, dass keiner von uns die “Gletscher” in der Antarktis selbst inspiziert hat, ist es gewagt solch ein grosses Gebiet so missverständlich auszuzeichnen. Insbesondere werden in Wikipedia 4 Gletscher explizit mit Namen erwähnt. Diese 4 und viele weitere ungenannte Gleschter werden so einfach Platt gemacht. Auf der englischen Wiki-Seite sind die Verteilungen der Landuse der Küste so aufgezählt

Hier ein Bild vom Beardmore Glacier

Deutlich ist hier der Fluss aus Eis (eben, im Flusstal) und die Berge mit dem ewigen Eis zu erkennen.

-trekki

Ich bezweifle ja gar nicht, dass glaziologisch zu unterscheiden ist zwischen (fließenden) Gletschern und Eisschilden und so weiter.
Die Frage ist, ob OSM da unterscheiden soll. Ich halte das nicht für nötig.
Aber wenn du das meinst, kannst du das ja proposen.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich fände es äußerst schön, wenn diese Gletscher in der Antarktis als solche kenntlich gemacht und mit Namen versehen etc. werden! Auch fände ich es sehr gut, die felsigen Gipfel und Küstengebiete als solche zu mappen!
Aber solange das nicht gemacht ist (ich habe keine Daten dazu), so lange sollte man doch nicht auf das Mappen überhaupt verzichten!
Das wäre ja so, als würde man einen Wald nicht mappen, weil man sich nicht sicher ist, ob man alle Lichtungen erfasst hat.