Amazon-Partnerprogramm beendet

Hallo,

eine Zeit lang konnte man mit einem Amazon-Affiliate-Link Geld an den FOSSGIS und damit an OSM spenden. Das geht jetzt leider nicht mehr; Amazon hat uns dieses Affiliate-Programm in Folge einer Policy-Änderung gestrichen. Amazon erlaubt jetzt nur noch direkte Links zu bestimmten Artikeln (statt dass man einfach über einen Affiliate-Link einsteigt), und sie erlauben nicht, dass man damit wirbt, dass das Geld für einen gemeinnützigen Zweck ist. Deswegen haben sie dem FOSSGIS das Programm gestrichen.

Man könnte sich zwar vermutlich irgendwelche Tricks ausdenken, um es doch noch weiter zu benutzen, aber das Programm war sowieso in der Zeit immer schlechter für uns geworden - in den Anfangsjahren hat es manchmal 2500 Euro im Jahr eingespielt, zuletzt nur noch 1000 Euro. Da fragt man sich auch, selbst wenn es wieder möglich wäre, ist es uns die 1000 Euro wert, dass wir Werbung für Amazon machen?

Insgesamt hat das Programm von der Einrichtung des Affiliate-Codes bis zu seiner Einstellung rund 23.000 Euro für unsere Sache eingespielt. Eingerichtet wurde das ganze vor über 10 Jahren vom Benutzer malenki, der leider 2016 bei einem Wanderunfall ums Leben kam. Ich möchte ihm an dieser Stelle posthum noch einmal für seinen Einsatz danken!

Link zur Wikiseite: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Merchandise#Amazon

Bye
Frederik

ciao ciao Amazon

Danke Frederik für den Bericht, dem Dank an Malenki schließe ich mich an, sein plötzlicher Tod war ein großer Verlust für uns alle.

Nein. Werbelinks hat Amazon jetzt anscheinend noch weniger nötig, weil es ja die Profit steigernde Pandemie gibt. Ich persönlich vermeide es inzwischen auch bei Amazon etwas zu bestellen. Die Gründe dafür kann man regelmäßig in den Medien lesen/hören/sehen.

Nun ja, jetzt spendet Amazon in Form von Mapping von Zufahrtswegen :laughing:

Ich habe meine Zweifel, ob Amazon der richtige Partner für ein Freie Daten Projekt ist. Der Konzern will sich alles, was irgendwie Online Handel ist, unter den Nagel reißen. Daher bestell ich schon länger nicht mehr bei denen, sondern direkt in Webshops von Firmen.

Da ich diesen Monopolisierungstrend zugunsten von Amazon nicht unterstützen will, meide ich auch Amazon. Daher stört es mich wenig, dass nun das Amazon-Partnerprogramm beendet wurde.

+1

Ich will mit dieser Firma eigentlich gar nicht in Bezug kommen und Frage mich ernsthaft ob OSM nicht schon jetzt in manchen Bereichen unter solchen nicht in Zaum gehaltenen Riesen leidet.

Das wird noch besser kommen. Schon 2019 waren die Mitgliedsbeiträge in der OSMF von Firmen mehr als 4-mal so hoch wie die Mitgliedsbeiträge, die von Mappern/natürlichen Personen eingesammelt wurden. Hinzu kommen noch Spenden von Firmen, die eigentlich offen gelegt gehören. Es gibt mittlerweile über 600 Mitglieder, die keine Beiträge mehr zahlen. An sich ja eine schöne Entwicklung gleichzeitig sinkt aber die Anzahl der zahlenden Mitglieder und wird es weiter tun. Einige Firmen, die ein Interesse an OSM haben, kann man sich auf der Seite der Corporate Member der OSMF anschauen. Dass die aus puren Altruismus der OSMF Geld geben, glaubt wohl niemand. Die wollen was für ihr Geld und agieren dabei offener (bspw. Facebook und Mapbox) oder versteckter (Grab). Achja, ab 10,000 € gibts bei der OSMF ein Sitz im OSMF Advisory Board.

Sicherlich, letztens Jahr kamen (laut Quelle) von Amazon $100k zur OSMF.

Kann mir bitte jemand dies erklären. Warum bin ich mit Geld ein guter Beratender und ohne nicht?
Sollten solche Riesen mit 100 Millionen zum Rausschmeißen nicht eher in ihrem Einfluss und ihrer Macht nicht wegen Befangenheit und Interessenskonflikten in den Entscheidungsprozessen eine untergeordnete Rolle spielen?

Das Advisory Board isr ein rein beratendes Gremium, und aktuell für Local Chapters und Coorporate Members ab einer gewissen Grösse reserviert. Anderseits haben beide kein Stimmrecht in der OSMF.

Danke, kein Stimmrecht ist gut, aber wie wird das kontrolliert? Einige Menschen können mit Geld nun mal verführt werden. Da braucht es noch nicht einmal Notlagen und schlechte Lebensbedingungen.

Verstehe immer noch nicht warum ich durch Bezahlung eines bestimmten Betrags hier in ein Lobbygremium aufgenommen werde. Wie wird dadurch Einflußnahme dieser denn beschränkt? Klingt eher nach dem Gegenteil.

Die Idee war meinem Verständnis nach (wobei ich bei der Einführung der Firmenmitgliedschaften nicht mit dabei war), dass man den Firmen auch was bieten muss, wenn man an ihr Geld möchte. Damit das aber nicht zu einer zu starken Einflussnahme führt, macht man eben ein Gremium, das ab und zu seinen Senf dazugeben, aber nichts entscheiden darf.

Dass es keine formellen Entscheidungsbefugnisse braucht, um Einfluss zu nehmen, ist klar. Ich halte aber andere Formen der Einflussnahme für deutlich gewichtiger als das Advisory Board, z.B. wenn Mitarbeiter einer Organisation in Working Groups, im Vorstand, als Entwickler an wichtiger Software oder in sonstigen Schlüsselpositionen aktiv sind. Ich weiß, dass das von außen schwer zu beurteilen ist, aber derzeit ist das Advisory Board fast bedeutungslos.