"Alternative zu US-Cloud-Diensten" heise-Video 21.03.2025

OSM in der Presse - diesmal als Alternative zu US-Cloud-Diensten! Im “Teil 3: Karten-Apps” eines Videos auf heise.de werden Here WeGo und TomTom GO Navigation erwähnt, dann OSMAnd und Organig Maps.

Das scheint mir keine journalistische Meisterleistung zu sein, denn die weiteren Vorteile von OSM wurden offensichtlich nicht recherchiert. Aber immerhin…

Zum Artikel: US-Cloud-Dienste verlassen: Die besten europäischen Alternativen | heise online ; zum Video https://youtu.be/QfR4vwtqX_I?feature=shared&t=648

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Ist OSM denn eine solche Alternative (im Sinne von “frei von US-Cloud-Diensten”)?

Wir nutzen Bing, mapbox, Esri,… Meta, Microsoft sind Platinum-Sponsoren der OSMF usw. Auch bei uns steckt ein gewisser Anteil “US-Cloud-Dienst” in den Daten. :wink:

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Also als Nutzer im engeren Sinne sind im Artikel sicher mal die Endnutzer gemeint, denn es werden OSMAnd und Organic Maps erwähnt. Und diese Apps sind kaum die wichtigsten Editoren für Mapper. Aber genauer hinzuschauen ist schon nicht ganz falsch.

OSMand wiederum finanziert sich über den Kauf der App bei einem der US-Cloud-Diensten. Ich vermute, dass wird bei OrganicMaps genauso sein.

Android-Nutzer können bei OSMand immerhin die Fdroid app nutzen. Dann hat der Nutzer an sich keinen Kontakt zur US cloud. Das erreicht man aber auch durch VPN, proxy oder ähnliches…

Versteh mich nicht falsch, OSM ist natürlich eine alternative zu Gmaps. Aber ohne die US-Cloud-Dienste wäre OSM auch nicht das was es ist. Viele Projekte gäbe es nicht, wenn es nicht sowas wie AWS gäbe, usw…

Genau das ist aber die Intention des Artikels…

OpenStreetMap ist unabhängig von “US-Cloud-Diensten”.

Wenn, als Extrem-Szenario, der US-Präsident per Executive Order AWS herunterfahren lässt (oder maximal ungünstig Nutzungen ausschließen lässt), dann hat unser SSRE ein bis zwei lange Tage, und es gibt danach keine spürbaren Auswirkungen. Es sind zwar ein paar Services mit automatischen Skripten bei AWS, aber wegen der Automatisierung sind die da auch wieder weg wenn nötig. Der datentechnische Kern von OpenStreetMap steht in den zwei Rechenzentren in Dublin und Amsterdam.

Auch finanziell passiert im Falle, dass die großen US-Unternehmen abkommandiert werden, erstmal gar nichts. Genau für solche Szenarien hat die OpenStreetMap Foundation finanzielle Reserven.

Auch OpenStreetMap ist nicht autark. Mit den Root-Servern des Internets, aber auch profaneren Dingen wie US-Firmen in Liefernketten für Hardware und Services hätte eine angreifende US-Regierung mit Sicherheit Hebel, den Betrieb zu stören. Ein Szenario, wie es bei Adobe, Twitter und anderen vorgekommen ist, dass gezielt User in Drittstaaten auf Zuruf von US-Behörden von den Firmen gekündigt und gelöscht werden, ist aber bei OpenStreetMap definitiv ausgeschlossen.

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Ein Szenario, wie es bei Adobe, Twitter und anderen vorgekommen ist, dass gezielt User in Drittstaaten auf Zuruf von US-Behörden von den Firmen gekündigt und gelöscht werden, ist aber bei OpenStreetMap definitiv ausgeschlossen.

OpenStreetMap ist ja über Mapbox offiziell Datenlieferant für das US “Verteidigungsministerium”, das reduziert vielleicht die Chance dass uns Steine in den Weg gelegt werden. Als ich das Thema das letzte Mal angesprochen habe fanden das auch alle Kommentatoren superwichtig, dass man solche Nutzungen wie Vorbereitung eines Angriffskriegs oder ähnliche nicht ausschließt, weil man sonst nicht frei sei.

Ich hoffe du darfst erläutern, wie OSM verhindert, dass UK/EU bspw. Leitungen nach Moskau stoppt/sanktioniert oder Geschäfte mit diversen Individuen/Institutionen verbietet? Also ja, der Server steht in Europa, da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Service für Europa am Laufen bleibt. Aus dieser Sicht ist OSM zumindest für Europäer eine Alternative.

Reserven sind immer gut. Die Frage ist aber immer, wie lange halten diese Reserven und findet man Lückenfüller. Scheinbar gibts in Europa jetzt nicht so die große Bereitschaft “Platinum”-Sponsor zu werden.