alte Obstbäume mit Namen-Tag beschreiben

Moin!

hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben bei der Erfassung.

https://www.openstreetmap.org/#map=18/53.92353/10.84401

Ich stelle mir nur die Frage, ob das Tag NAME hier richtig angewandt wurde oder würdet Ihr das auch lieber in DESCRIPTION verschieben?

Gruß Jan

Gehört nicht in name sondern zur Sorte, also ausführlich z.B.
natural=tree & species=malus domestica & taxon:cultivar=Goldparmäne

Dann wird es halt u.U. nicht so schön angezeigt :roll_eyes:.

Hallo Jan und an alle,

in meinen Augen ist der Name-Tag eigentlich nicht richtig angewendet… Das, was im Name-Tag steht, ist eingentlich nur der Sortenname. Biologisch im Prinzip unterhalb von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:species. Gerne sind das auch nur noch Handelsnamen einer Sorte, die sich auch gerne wieder unterscheiden. Die Übergänge sind fließend und kaum zu durchschauen.

Bei https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:taxon ist ein Key taxon:cultivar vorgeschlagen,. ohne daß er weiter untersetzt ist Das wäre dann mein erster Ansatzpunkt… Ich würde wohl hier entsprechend weiterdenken.

Sven

interessant, steckt noch in den Kinderschuhen, aber warum nicht. Derzeit nur punktuell verwendet: https://taginfo.openstreetmap.org/keys/taxon:cultivar#map

Richtig. Ich habe aber nichts anderes für Sorten gesehen.
Die “Namen” stehen mit Sicherheit am Baum, denn selbst eine Pomologe kann die Sorten nicht auf Anhieb bestimmen.

In der botanischen Systematik ist es üblich, Sorten/Zuchtform-Benennungen in Hochkomma hinter den lat. Artnamen zu schreiben - und so halte ich das auch in OSM, also
species=Malus domestica ‘Goldparmäne’
oder z.B.
species=Quercus robur ‘Fastigiata’

Key:taxon hatte ich mir vor Jahren mal angeschaut, und als kompliziert und wirr verworfen, bin rückblickend froh darüber und habe es noch nie vermisst.

Ok, ist auf jeden Fall kürzer und einfacher.
Wer es genauer haben will, kann auch species=Malus domestica cv. ‘Goldparmäne’ schreiben analog zu ssp. (subspecies).

Ich finde es ungünstig, daß hier ein spachabhängiger und ein sprachunabhängiger value im gleiche tag stehen.

Gruß,

Baßtölpel

Sortennamen scheinen mir überwiegend international gebräuchlich zu sein. Eine aus einem englischsprachigen Land stammende Apfelsorte scheint auch in Deutschland in der Regel nur unter ihrem englischsprachigen Namen bekannt zu sein. Und für eine aus einem deutschsprachigen Land stammende Apfelsorte scheint es keinen englischsprachigen Namen zu geben. Ein “Gravensteiner” heißt wohl weltweit so und ein “Golden Delcious” auch.

Ein Problem damit, den lateinischen Artname mit dem je nachdem englisch- oder deutschsprachigen Sortennamen zu kombinieren sähe ich nur dann, wenn es Apfelsorten mit je nach Sprachraum unterschiedlichen Sortennamen gäbe. Wenn man sich z.B. diese Sortenliste anschaut https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten/G scheint es aber nur wenige Apfelsorten zu geben, bei denen es einen weiteren als den ursprünglichen Sortennamen aus dem Ursprung gibt. “Gascoynes Scarlett Seedling” wäre so ein Fall. Diese Sorte ist wohl in D unter dem Namen “Gascoynes Scharlachroter” bekannt. Für einen solchen Fall könnte man sich ja darauf einigen, immer den ursprünglichen (hier als den englischsprachigen) Sortennamen zu verwenden.

Das “taxon” benutze ich auch nicht, weil zu durcheinander ist, aber “taxon:cultivar” ist eine gute Ergänzung zu “genus” und “species”. Ein ordentlich ausgefülltes “species” macht ein “genus” (und auch leaf_type und leaf_cycle) überflüssig, natürlich kann man die trotzdem setzen. Ein vollständig ausgefülltes “taxon” könnte zwar alles andere ersetzen, aber wie gesagt, das ist zu chaotisch definiert; “taxon:cultivar” hat eine klare Definition, und wenn ich den Kultivar kenne, schreibe ich den in dieses Tag und nicht in “species”. Also so wie von seichter zuerst vorgeschlagen (außer, dass es “Malus domestica” heisst, also mit Großbuchstaben am Anfang). Galbinus hat recht, dass eine Sprach-Unterscheidung in der Regel nicht erforderlich ist, in den seltenen Fällen, in denen sich verschiedensprachige Namen etabliert haben (Clapp’s Favourite vs. Clapps Liebling oder Williams’ bon chrétien vs. Williams Christ vs. Bartlett), muss man halt mit taxon:cultivar:xx arbeiten.

Ich komme aber sehr selten in die Verlegenheit, weil ich (wie seichter schrieb) den Kultivar eh nur taggen kann, wenn ein Schild dransteht oder ich qua OpenData Zugriff auf ein für OSM lizenzkompatibles Baumkataster habe.

Möchte nochmal ausführlicher darlegen, warum ist das nicht so mache, und auch nicht so empfehle.

  • Äpfel mit ihren tausenden Sorten sind eher die Ausnahme als die Regel, und Sorten/Zuchtform-Benennungen sind keineswegs immer einmalig, ‘Glauca’, ‘Aurea’ oder ‘Lacinata’ usw. gibt es für unterschiedliche Baumarten - es müssten immer 2 Tags ausgewertet werden.

  • Empfehlenswert ist immer auch die Erfassung des landessprachlichen Trivialnamens - bei uns als species:de=*. Wenn Mapper bei Zuchtformen den wissenschaftlichen Namen auf 2 Tags aufteilt, was soll denn dann mit dem Trivialnamen passieren, auch irgendwie verteilen, oder sollen species und species:de auseinanderfallen?

Hier übrigens mal eine kleine beispielhafte OSM-Karte/Auswertung nach der von mir favorisierten Methode mit mehreren Sorten/Zuchtformen (keine Obstbäume):

  1. Anzeige wissenschaftliche Namen
    http://overpass-turbo.eu/s/15fH
  2. Anzeige deutsche Trivialnamen
    http://overpass-turbo.eu/s/15fw

Versteh ich nicht. Wenn mich nur interessiert, obs ein Apfelbaum ist oder nicht, schaue ich in “species”. Wenn mich noch mehr als das interessiert, dann schaue ich in taxon:cultivar. Das ist doch schön sauber. Zwei unterschiedliche Apfelbäume haben die gleiche wissenschaftliche “Art”, also finde ich es richtig, wenn auch der Inhalt des “species”-Tag identisch ist. Wenn jemand an die “species” hintendran noch munter Zusatzinformationen schreibt, muss man dieses Tag erst mühsam parsen, um zu identifizieren, dass beide Bäume die gleiche Art haben. (Dieses “mühsam parsen müssen” ist auch das, was mich an dem allgemeinen “taxon”-Tag stört.)

Das mache ich nicht, und wenn mich jemand fragt, rate ich auch davon ab. Wenn jemand die lateinische Artbezeichnung nicht kennt, soll er species:de mappen, und jemand anders kann dann das species mal ergänzen, aber wenn ich ein “species” habe, dann sagt das alles, was man braucht - alles weitere kann dann ein Anzeigeprogramm machen. Am End kommt sonst wieder so ein Sprachfanatiker und taggt alle Ahornbäume in Deutschland noch zusätzlich mit der Esperanto-Artbezeichnung und so weiter. Halt ich gar nichts von. Null Zusatzinformation, ausser dass wir millionenfach die Entsprechung “Acer pseudoplatanus=Bergahorn” in OSM replizieren.

Wie schon von Galbinus gesagt, gibt es beim Kultivar nur sehr selten Unterscheidungen nach Sprachen. Der Kultivar heißt “Gravenstein”, egal in welcher Sprache (und eine lateinische Bezeichnung gibt es dazu nicht). Also: genus=Malus (wenn man unbedingt will), species=Malus domestica, species:de=Apfel (wenn man unbeding will), und taxon:cultivar=Gravenstein. In den (sehr, sehr wenigen) Fällen, in denen es verschiedensprachige “cultivar” gibt, kann man das mit einem Sprach-Appendix kennzeichnen (taxon:cultivar:de), die Mühe habe ich mir bislang aber nie gemacht.

Schau dir mal meine kleine OSM-Baumsuchmaschine an:
http://overpass-turbo.eu/s/15fQ
Der Suchstring “Quercus robur” findet ganz mühelos AUCH Quercus robur ‘Fastigiata’ und andere Zuchtformen - nach denen natürlich auch dezidiert gesucht werden kann.

Naja, ich sehe im Verzicht auf species:de in der Praxis einen gewaltigen Verlust von Auswertungs- bzw. insbesondere Anzeige-/Ausgabemöglichkeiten (da braucht man sich dann nicht wundern, wenn die Mapper das in den name-Tag setzen).