Adressen: Hausnummern und Hausnummernzusatz

Moin,

seitdem ich in meiner Gegend zum ersten mal Adressen erfasst habe, sind nun mehrere Jahre vergangen - und inzwischen habe ich auch beruflich mit solchen Dinge zu tun :stuck_out_tongue:

Nun frage ich mich gerade, warum es nur ein Tag fĂŒr die Hausnummer (addr:housenumber) gibt und in diesem dann die Nummer der Zusatz untergebracht werden muss? In den amtlichen Daten - die ja tw. inzwischen auch vollkommen frei verfĂŒgbar sind (wie z.B. fĂŒr meiner Heimatstadt Hamburg) werden die Hausnummer und die HausnummernzusĂ€tze immer schon ordentlich getrennt und meine berufliche Erfahrung zeigte mir in den letzten Monaten, dass ein Großteil der Probleme mit den AdressbestĂ€nden bei meinem Arbeitgeber auch aufgrund von einer nicht sauberen Trennung eben dieser beiden Angaben entstanden ist.

Ich wĂŒrde also am liebsten mit zwei Tags arbeiten: *addr:housenumber *und z.B. addr:housenumberaddon! Ist diese Diskussion schon mal gefĂŒhrt worden, ob es sinnvoll ist, das System fĂŒr OSM einzufĂŒhren?

Ich stehe nĂ€mlich gerade vor der konkreten Fragestellung, ob ich zukĂŒnftig Hausnummern als “32 a” / “32 b” oder als “32a” / “32b” eintrage - also mit oder ohne Leerzeichen (wobei sich diese Frage mit einer Trennung ja erĂŒbrigen wĂŒrde)?

Wie ist eure Meinung zu diesen beiden Fragen?

Gruss & Danke,
Stefan aka nordie69

Es gibt noch mehr Schreibweisen, etwa 32/a. Andere Frage ist, ob wie die PrÀzision der Karte wirklich so reduzieren, wenn jemand die Hausmusser 32a nicht findet sonden nur die 32.
Als Straßenkarte macht das nicht wirklich was aus.
Es kann aber natĂŒrlich fĂŒr eine andere Auswertung doch wichtig sein, die genaue Nummer zu finden, mir fĂ€llt jetzt nur keine ein. Standardisieren können wir die Schreibweise auch nicht, weil sich jede Gemeinde ein eigene Schema einfallen lĂ€sst, oder das ganz willkĂŒrlich macht, gibt auch noch die 32A, nicht zu vergessen altertĂŒmliche Nummern wie 32 1/8.
Andererseits wĂ€re das fĂŒr uns wieder mehr Arbeit, schon heute nerven die Buchstaben, weil sie nicht in die Formate bei JOSM passen. Aber wie heißt es so oft, wie mappen nicht fĂŒr die Renderer, die (bzw. eher die Auswertungsprogramme) sollen sich eben was einfallen lassen, dass alle Möglichkeiten der Schreibweisen einschließen.

ps:
ich nehme gundsÀtzlich kein Leerzeichen.

Hallo Stefan,

Ich kann mich nicht an eine entsprechende Diskussion in den letzten 3 Jahren erinnern.

Die Aufteilung auf mehrere Felder löst kein Problem. Beim zusammenfĂŒgen an irgendeiner Stelle musst Du dann ja wissen, wie Du die Teile verbindest, also aus “32” und “a” ein “32a” oder “32 a” machen sollst und das wĂ€re je nach Stadt unterschiedlich.

Wir haben in Augsburg auch die Hausnummer “11 1/168a”, das wĂ€ren also schon 3 Bestandteile und 2 unterschiedliche Verbindungszeichen " " vor 1/168 und “” vor a.

Die BuchstabenzusĂ€tze werden in OSM in Deutschland ĂŒblicherweise ohne Leerzeichen an die Hausnummer gesetzt.

Die BuchstabenzusĂ€tze gibt es in offiziellen Hausnumerlisten je nach Stadt mit Groß- oder Kleinbuchstaben. Ich habe dann meist nachgefragt und fast immer gehört, das die Schreibweise der Stadt egal ist.
In OSM werden die BuchstabenzusÀtze dann je nach Mapper mit Kleinbuchstaben erfasst oder auch in der Schreibweise wie auf dem Schild.
Berlin nutzt fĂŒr die BuchstabenzusĂ€tze offiziell Großbuchstaben, die Hausnummerschilder haben aber teilweise auch Kleinbuchstaben, weil der Hausbesitzer oder die Schildermacher das dann so wollen/machen.

Wenn Du irgendwo ein Formular ausfĂŒllst, gibst Du dort meist die gesamte Hausnummer an und wir sollten auch die gesamte Nr. inkl. aller ZusĂ€tze in einem Feld haben.

Wenn Du die Daten einer Stadt konkret auswertest, musst Du dann an der Stelle entsprechend flexibel reagieren.

Bei meiner Hausnummerauswertung auf regio-osm.de kann ich fĂŒr eine einzelne Stadt angeben, ob die BuchstabenzusĂ€tze groß-/kleinschreibrelevant geprĂŒft werden sollen. Leerzeichen zwischen Hausnummer und Buchstabenzusatz akzeptiere ich nie, das sollen die Mapper dann in OSM vereinheitlichen.

viele GrĂŒĂŸe

Dietmar

Ich habe den Vorteil von zwei getrennten Tags nicht verstanden. Meiner Meinung nach löst es keine Probleme und vereinfacht die Sache nicht unbedingt.

Rein technisch gesprochen ist es ja unerheblich, ob da jetzt ein Leerzeichen oder ein Großbuchstabe ist. Beim Importieren in eine Datenbank werden die Daten ja meist eh weiterverarbeitet und dann ist es nur ein einfaches string.toLowerCase().replace(" “,”") (Pseudocode) und man hat alle Adressangaben uniformiert.

Ich sehe dies nicht als großes Problem an, da es (zumindest meines Wissens nach) keine Konflikte zwischen den Schreibweisen gibt.

Das kann schon große Unterschiede ausmachen, auch bei der Straßenkarte. Gerade in lĂ€ndlichen Gebieten liegt da manchmal eine grĂ¶ĂŸere Distanz zwischen den HĂ€usern.

P.S. Letztens auch auf einen fĂŒr mich neuen Fall der Adressangaben gestoßen: “Kurgartenstraße 45 Haus 6”

Das sieht nach einem Zustellvermerk aus (wie “W(ohnung) 317” oder “3. Stock”). Im Adressfeld eines Briefes (DIN 5008) wĂ€re das von der Adresse durch " // " abzutrennen,

Das kann sein - ich bin ĂŒber mehrere Notes drauf gestoßen und dann mal im Geoportal.de geguckt (einfach “Kurgartenstraße 45 Hs. 8, 23570 LĂŒbeck - TravemĂŒnde” in das Suchfeld eingeben). Hausnummer 127 scheint auch sowas zu haben. Hatte mich gewundert, dass diese Karte die Hausnummern auch darstellt an den GebĂ€uden - also scheint auf den ersten Blick schon “offizieller” zu sein als nur ein Vermerk.

Ja, Du hast recht. Die EintrĂ€ge stehen offenbar in der ALK, sie sind also keine “inoffiziellen” ZusĂ€tze sondern offiziell.

Nein, das ist eine ganz offizielle Adresse, aufzuteilen in Hausnummer = 45 und Hausnummernzusatz = Haus 6. So etwas haben wir in Hamburg auch an mehreren Stellen und genau an diesem Punkt kommt das was ich weiter oben angefĂŒhrt hatte: Wenn sowas aufgetrennt nach HSN und HSNZU (um es mal abzukĂŒrzen) ist, dann wird es offensichtlicher in der Datenbank, dass es di" offizielle" Schreibweise ist und es lassen sich DatenbestĂ€nde leichter miteinander vergleichen. Die sog. “Zustellvermerke” sind nicht Bestandteil einer offiziellen Adresse im Sinne der Geodaten der DatenbestĂ€nde des Bundes und der LĂ€nder.

Gut, danke fĂŒr eure Meinungen. Also halte ich mal (fĂŒr mich) fest, dass es eigentlich egal ist, ob wir in OSM dann Hausnummer und Hausnummernzusatz in einem Textfeld Mappen oder nicht. Das Problem mit den Leerzeichen, Großbuchstaben u.Ă€. können wir durch eine Normalisierung (Leerzeichen entfernen, alle Buchstaben in Großbuchstaben wandeln, 
) bei Vergleichen und Datenbankoperationen erledigen. Ich frage mich nur jetzt gerade fĂŒr mich persönlich, was ich besser finde: Mit oder ohne Leerzeichen, also letztendlich die Frage, wie ich das in Zukunft handhabe, wenn ich Daten eingebe. Vielleicht sollte ich mich an das was Dietmar schreibt halten - also ohne Leerzeichen.

@Dietmar
Den folgenden Satz von Dir verstehe ich nicht: “
Leerzeichen zwischen Hausnummer und Buchstabenzusatz akzeptiere ich nie
” Meinst Du, dass Du die wie von mir oben beschrieben rausnimmst um Treffer zu erzielen? Wenn ja, dann wĂ€re genau das mein Vorschlag, wenn nein, dann ist es hiermit mein Vorschlag - denn der Datenbestand ist ja “identisch bis auf das Leerzeichen”.

Gruss,
Stefan

Hallo Stefan

Deine Variante nein mache ich, also das Leerzeichen ist relevant und dann gibt es keinen Treffer bei der Hausnummer.

Ich möchte damit die Mapper motivieren, die Leerzeichen zu enfernen, damit die Hausnummern ein einheitliches Format aufweisen (immer ohne Leerzeichen zwischen Zahl und Buchstabe).

NatĂŒrlich könnte ich das normalisieren, aber das muss dann ja auch jede andere Auswertung machen und das ist unsinnig.

viele GrĂŒĂŸe

Dietmar

Moin Dietmar,

ich möchte dafĂŒr plĂ€dieren, dass in der neuen Version von regio-osm.de hier eine differenzierte Aussage getroffen wird. Wir / Du sollten unterscheiden, ob die Adresse gar nicht erfasst ist, ob sie erfasst aber nicht “konform” ist, oder ob sie vollstĂ€ndig mit den amtlichen Daten konform ist. DafĂŒr möchte ich bei dir “werben”, dass das dann so umgesetzt wird. das Augenmerk der Mapper sollte nach so einer Auswertung auf der Erfassung von “nicht vorhanden” liegen und erst dann auf der Herstellung der “KonformitĂ€t”.

Gruß,
Stefan

Hallo Stefan,

das könnte dann schon so umgesetzt werden. Ich hatte mir das mal eine “tiefere Analyse” ausgedacht, um ĂŒber die normale Auswertung hinaus weitere Aussagen zu machen, wie z.B.

  • mehrfache Hausnummertreffer
  • OSM-objekt mit Adresse ist Knoten, aber nicht innerhalb GebĂ€udeflĂ€che
  • OSM-Adressobjekt hat FIXME oder note Tags
  • etc.
  • Und Dein Anliegen könnte dabei sein oder alternativ direkt als eine Auswertungsart laufen.

viele GrĂŒĂŸe

Dietmar

Hallo Dietmar,

sehr gut, das geht genau in die Richtung, die ich unter “QualitĂ€tsanalyse” verstehe und das ist es, was ich gerne erreichen möchte. Ich sehe schon, wir sind uns einig. :slight_smile:

Mir schwebt zum gegenwĂ€rtigen Zeitpunkt möglicherweise eine Art “Data Quality Management” Server vor, mit dem “alle” QualitĂ€tsprĂŒfungen die einem so einfallen durchgefĂŒhrt werden können und reported werden. Das wĂ€re zwar ein ziemlicher Aufwand, aber ich habe da ein paar Jahre Zeit fĂŒr :smiley: also mus sich da nochmal etwas weiter drĂŒber nachdenken (und vielleicht etwas in der Richtung als M.Sc. Arbeit irgendwann machen?)

Gruß,
Stefan