Adresse wird nicht gefunden

Der Place Node ist ein Punkt, der willkürlich irgendwo in den Ort gesetzt wird, meistens mittig. An dieser Stelle erscheint dann der Ortsname auf der gerenderten Standardkarte. Dieser Punkt wird von Nominatim ausgewertet, wie von Ionova im anderen Topic beschrieben, aber diese Auswertung ist an den Rändern nicht präzise, da es keine eingezeichneten Grenzen gibt. Das führt dann zu dem in diesem Topic beschriebenen Problem.

Wenn man den Place Node durch eine den Ort einfassende Fläche ergänzt, ist dieses Problem damit erledigt. Das geht natürlich am besten mit einer amtlichen Ortsgrenze, so es denn so eine gibt (Relation administrative boundary). Wenn eine amtliche Ortsgrenze nicht gibt oder nicht bekannt ist, kann man den Ort mit einer selbstgestrickten Grenze einfassen und diese Fläche als place=village Relation anlegen und den Place Node in diese Relation einbinden (Lösungsvorschlag von Ionova). Alle Adressen in dieser Fläche werden dann bei einer Suche nach dem Ortsnamen gefunden.

Bei Stadtteilen nimmt man dafür statt place=village dann place=suburb.

Wenn Dir eine amtliche Ortsgrenze von Holtendorf vorliegt, machen wir damit weiter, ansonsten können wir eine place=village Relation anlegen.

Ja, das ist schon klar. Es ging mir darum, daß es innerhalb der Grenze von Markersdorf ja dann 2 place nodes gibt. Einmal für Markersdorf und einmal für Holtendorf. Das kann ja nicht funktionieren. Unterscheidet sich aber natürlich durch die adm. Grenze zu dem place village Tag von Holtendorf.

Wo bekommt man eine amtliche Ortsgrenze von Holtendorf… wahrscheinlich von einem Amt… :sweat_smile: Nein, so etwas habe ich nicht vorliegen. Da bleibt also nur die Relation.

Schau mal hier:

Relation: ‪Markersdorf‬ (‪1311107‬) | OpenStreetMap

Innerhalb dieser Gemeindegrenze (Markersdorf) gibt es aktuell 7 Place Nodes, für jedes Dorf einen. Für jedes Dorf könnte man diesen Place Node jetzt mit einer place=village Relation ergänzen, dann ließen sich die einzelnen Dörfer auch flächenmäßig sauber voneinander abgrenzen. Man muss nicht, kann aber. Im Falle von Holtendorf hätte das den Vorteil, dass die zentrumsfernen Adressen dann trotzdem dem Ortsnamen zugeordnet werden.

Hier mal als Beispiel eine Gemeinde mit amtlichen Grenzen für die dazu gehörenden Orte - Gemeinde Wildeck - Ortsteil Bosserode:

Relation: ‪Wildeck‬ (‪238967‬) | OpenStreetMap
Relation: ‪Bosserode‬ (‪15036431‬) | OpenStreetMap

Dieses Beispiel nur zur Info, um das mal zu visualisieren.
Soll ich jetzt mal die Relation für Holtendorf anlegen oder willst Du das selber machen?

Ich habe dich schon verstanden und auch die Gemeindegrenze hatte ich schon gesichtet.
Ich verstehe das auch mit der Relation für Holtendorf. Nur hatte ich die anderen 7 place nodes nicht auf dem Schirm.
Hast du die per Overpass Abfrage ermittelt?

Wenn du möchtest, kannst du die Relation für Holtendorf gern erstellen. Ich schaue mir das dann davon ab… :slightly_smiling_face:
Nur wie gestaltest du die Grenze für diese Relation? Im Osten mag das ja gehen, da gibt es ja schon die Gemeindegrenze. Aber im Rest des Gebietes…? Ich kenne ja hier nicht alle Ortsgrenzen der Dörfer.

Nein, einfach nach “Markersdorf” suchen und den gesuchten Ort in der Auswahlliste anklicken.

Siehe hier: Relation: ‪Holtendorf‬ (‪16849257‬) | OpenStreetMap

Alle bisher “vergessenen” Adressen werden jetzt korrekt gefunden. Die Grenze zwischen Holtendorf und Markersdorf kann jemand mit Ortskenntnis dann noch etwas zurechtschieben, wenn es so nicht genau passt. Die Testtags addr:suburb habe ich wieder entfernt.

dem stimme ich voll zu, wenn man den node verschiebt riskiert man, dass es dafür an anderer Stelle nicht mehr funktioniert, weil man mit einem Node halt immer raten muss, eine klare Grenze beseitigt alle Uneindeutigkeiten.

du kannst ja erstmal nur die machen, wo du dir sicher bist, und zu den anderen dann Nachforschungen anstellen :slight_smile:

das sieht schon recht gut aus, allerdings würde ich Felder und Wälder eher nicht zum Dorf rechnen (place=village). Verwaltungstechnisch ist natürlich das ganze Land aufgeteilt, aber es besteht ja nicht nur aus Dörfern und Städten, die freie Landschaft könnte man rausnehmen (dadurch wird es allerdings eher komplizierter als einfacher, zumindest in diesem Beispiel).

Ich denke, so ist es am besten, da die Ecke Felder nördlich von Holtendorf zu keinem anderen Ort gehören werden und man so einfach die vorhandenen admin boundaries nutzen kann. Ansonsten würde ich eine place=village Grenze eher direkt am Ortsrand entlang anlegen.

Ist ja peinlich für mich… :face_with_hand_over_mouth:… ich war so auf Holtendorf fixiert, daß ich die anderen Dörfer in den Gemeindegrenze völlig übersehen habe…

Wonach hast du die Grenze jetzt gemappt? Es gibt in OSM wohl doch noch ein wenig Platz für künstlerische Freiheiten… :wink:

@dieterdreist
Ich finde das mit der Relation auch besser. Den place node zu verschieben, war nur mein erster Gedanke.

Bei den Feldern und Wäldern vertrete ich auch die Ansicht von @Map_HeRo. Sie gehören ja auch irgendjemanden, egal in welchem Dorf derjenige wohnt.
Ich würde das nicht so “verkomplizieren”.
Es ist in OSM schon kompliziert genug!
Weniger ist oft mehr… :slightly_smiling_face:

Danke Dir @Map_HeRo für die Erstellung der Relation…!

Die Relation erscheint mir nicht richtig. place=village-Relationen sind in Deutschland selten, da sich die Ausdehnung eines Dorfs schlecht verifizieren lässt und daher der für OSM-notwendigen Überprüfbarkeit entzieht (Man kann dies auch positiver mit “künstlerische Freiheit” beschreiben).

Wenn, dann würde ich die Relation tatsächlich auf die reine Siedlungsfläche begrenzen. So ist dies auch bei anderen Relationen dieser Art üblich. Was die Sache natürlich etwas redundant macht, da dies in der Regel bereits durch den landuse=residential ausgedrückt wird.

Das sehe ich nicht so, bei den meisten Dörfern ist der Ortsumfang schon auf dem Luftbild relativ klar erkennbar und lässt sich vor Ort auch überprüfen, wenn man die Ortsansässigen oder die Ortsverwaltung befragt. M.E. auf jeden Fall besser, die Zuordnung der dorfzentrumsfernen Adressen zum Dorfnamen mit so einer Relation sicherzustellen, als an alle betroffenen Adressen ein addr:suburb zu taggen, wie es häufig gehandhabt wird.

Sehe ich wie zuvor bereits gesagt im Prinzip auch so, aber ein paar m2 Acker tun keinem weh, fressen kein Brot und man kann diese Grenzen ja auch jederzeit nacharbeiten (verschieben), da es keine offiziellen administrative boundaries sind.

Mit dem Argument, dass es keinem weh tut, könnte man OSM mit einer Menge Mist fluten. Die prinzipielle Frage ist hier, was diese boundary=place-Fläche versucht abzubilden. Die Siedlungsfläche, also den landuse=residential oder ist es als best-guess eine unbekannten administrativen Grenze zu sehen? In jedem Fall halte ich es für keine gute Idee, systematisch solche erdachten Flächen zu erfassen, nur weil Nominatim in irgendwelchen Grenzfällen den Ortsteil, der in der Regel nicht zur postalischen Adresse gehört, nicht anzeigt. Nominatim ist mit seinen nearest-neighbour-Methoden nunmal nicht in der Lage, alle Grenzfälle korrekt abzubilden.

Wenn Du das für Mist hältst, steht es Dir frei, es zu entfernen.

Dem kann man ja im Bedarfsfall mit einer place=village relation abhelfen.

Die Siedlungsfläche, also den landuse=residential oder ist es als best-guess eine unbekannten administrativen Grenze zu sehen?

die Siedlungsfläche, die ist unabhängig davon ob es eine passende administrative Fläche gibt (irgendeine gibt es immer, selbst wenn da eigentlich Chaos ist :wink: ). Es gibt auch Siedlungsformen die sich für eine Abbildung als Fläche nicht so gut eignen, aber in Deutschland ist das ziemlich rar, weil Flächenverbrauchsminimierung und Landschaftspflege schon lange ein Ziel sind, und man daher normalerweise im Außenbereich, also wo keine Siedlung ist, nicht bauen darf.

Was mich an der Konstruktion wundert ist, dass hier place=* als Schlüssel dritter Ebene von type=boundary und boundary=place verwendet wird?

Gewöhnlich ist place=* wie auch amenity=*, building=*, leisure=* usw. ein Hauptschlüssel.

Das vermischt doch m.E. die gesamte bisherige vorhandene Tagging-Struktur?

@AB-inf-x-chg-AB:

Bei Boundary-Relationen wird es genau so gemacht. Sie beschreiben sich mit einer weiteren Ebene, weil es mehrere Arten im Gegensatz zu Multipolygonen gibt:
type=boundary → boundary=place → place= name=
type=boundary → boundary=administrative → admin_level= name=
type=boundary → boundary=postal_code → postal_code=

Ein Place-Multipolygon ginge stattdessen auch. Allerdings sind Place-Boundaries zunehmend weiter verbreitet, wohl auch, weil bei Multipolygonen kein Node als Mitglied vorgesehen ist.

So, habe jetzt die village-relation noch einmal verkleinert und auf die weitgehend bebauten Flächen begrenzt. Ob das jetzt so besser ist als vorher? Die bebauten Flächen beinhalten natürlich nicht nur Flächen für Wohnbebauung (residential), sondern auch gewerbliche und andere Flächen. Wer will, darf die Grenzen gerne noch weiter verfeinern.

@BrummsLee Rundherum gibt es noch einige weitere dieser endlosen Wurmortschaften mit demselben Adressproblem, das dort jeweils durch “Missbrauch” des addr:suburb Tags bei den zu weit vom Place Node entfernen Adressen behoben wurde. Das betrifft z.B. die Orte Kiesdorf auf dem Eigen, Gersdorf, Deutsch Paulsdorf u.a. Da kannst Du Dich ja noch ein bisschen mit beschäftigen, wenn Du sonst mal nix zu tun hast … :wink:

Danke @Map_HeRo:laughing: :see_no_evil:
Eigentlich wollte ich, als ich hier begonnen habe, nur die Fahrstrecke eines unserer Stadtbusse wieder zurück verlegen. Nun hänge ich fast jeden Tag am Rechenknecht und es ist weit und breit kein Land in Sicht… :face_with_hand_over_mouth:
Aber ich mache bestimmt noch ein “bisschen” weiter…

Da bist Du nicht der einzige, ich wollte seinerzeit nur ein paar fehlende Waldwege eintragen … :upside_down_face: